Erster Bericht über eine Skitour zum Piz da l'Hom - Ausgangspunkt Brail

Dies sollte meine letzte Skitour auf der Nordseite des Unterengadins werden, eine Skihochtour zum Piz Vadret. Es kam dann aber anders!

Von Brail aus marschierte ich nun zum zweiten mal ins Val Punt Ota. Es war eine frische Aufstiegsspur zu sehen, der ich folgte. Oberhalb von 2400m führte sie steil links nach oben. Ich entschied mich aber, rechts davon im ca. 30° steilen Hang aufzusteigen. Allerdings gestaltete sich dies mühsam, da ich dort im ein paar Tage davor frisch gefallenen, ca.25m Pappschnee tief einsank und auf den Fellen kleben blieb. Nach ein paar Spitzkehren querte ich nach links Richtung der Spur, die ich verlassen hatte, auf der inzwischen 2 Skitourengeherinnen unterwegs waren. Weiter oben in über 2600m Höhe machten sie Rast. Meine Kräfte hatten unterdessen stark nachgelassen, weshalb ich Piz Vadret nicht mehr angehen wollte. Die Spur führte sicher zum Piz Punt Ota, wogegen zu erwarten war, dass die Route zum Piz Vadret unverspurt war. Nachdem ich mit den beiden Damen ein paar Worte gewechselt hatte, brach ich wieder auf: ich bog nach nach links in westliche Richtung ab u. suchte mir eine Route zum Piz da l'Hom, den ich bei meiner ersten Skitour durchs Val Punt Ota ausgelassen hatte. Zuerst ging es im etwas tiefen Pappschnee weit durch flaches Gelände, dann querte ich in den ausgedehnten Hängen im Bereich, wo sie 25-30° steil sind. Ich kam nur langsam voran, auch weil ich immer wieder verschnaufen musste. Dann folgte eine kurze Steilstufe bis ca.35° Steilheit. Dahinter ging es unterhalb des breiten Berges Piz da l'Hom wieder flacher weiter. Man könnte rechts aufsteigen und dann unterhalb seines Wechtengrates nach links Richtung höchsten Punkt queren. Ich entschied mich jedoch, bis zur 2877m hochgelegenen Scharte zwischen Piz da l'Hom Pitschen und dem Piz da l'Hom aufzusteigen und von dort sehr steil zum Gipfel aufzusteigen. Eine kurze Passage ist an die 40° steil. Dort machte ich Skidepot und stieg im ca.38° steilen, weiter oben ein wenig flacheren Hang bis kurz vor eine Kuppe auf. Von dort konnte ich den Gipfel sehen und wenige Meter an Höhe verlierend zu ihm hinüberqueren. 

Nach der Gipfelrast trat ich die Abfahrt an. Oben fand ich Pulverschnee vor, allerdings bereichsweise auch einen Harschdeckel, wo die Sonne lange Zeit hingeschienen hatte. In Schattenhängen konnte ich aber in herrlichem Pulver abfahren. Im inschwischen schattigen Val Punt Ota war der Schnee tagsüber angetaut,  und inwischen geforen, was die Abfahrt erschwerte.

Im Wald unten war die Abfahrt bei diesem schwer befahrbaren Schnee etwas schwierig. Im darunterliegenden freien Gelände ging es wieder einfacher, wobei ich dann zuletzt auf einem schneebedeckten Fahrweg abfuhr.