kurz & knackig: Gempenfluh


Publiziert von kopfsalat , 10. März 2024 um 00:00.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 9 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO   Basler Jura 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Gempen, Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Dornach, Schiessstand

Beim Durchblättern der neuen "Fluebible" bin ich doch tatsächlich auf einen weiteren Klettererweg gestossen. Und dies erst noch an der Gempenfluh. Genauer zwischen den Sektoren F und G.

Mit Bahn und Bus bis Gempen Dorf. Auf einem der Zustiegswege an den Sektoren I und H vorbei, stehe ich schon bald am unteren Einstieg.

Da aber gerade ein Paar am Klettern über dem Aufstiegspfad ist, warte ich, bis die Partnerin wieder unten ist, bevor ich frage, ob da ein Weg hochführt. Dies wird bejaht und ich lege los. Aber sehr verhalten, denn es ist recht steil und ich möchte das Geländerseil nicht benutzen. Nachdem ich so ein paar Tritte und Griffe ausprobiert habe, bin ich auch schon bald auf dem ersten Absatz.

Ein paar Griffe mehr und ich stehe vor der Schlüsselstelle. Ein enges schräges Couloir mit eher speckigem Fels. Aber meine weichen Schuhsohlen (Waldviertler Sommertramper) schmeigen sich dem Fels gut an und mit etwas Gegendruck kann ich mich hinaufstemmen. Danach folgen noch ein paar eher erdige Tritte und ich erblicke das Berggasthaus Gempenfluh, welches leider im Moment gerade im Umbau ist. Die Buvette macht mich nicht gross an, so geniesse ich die Aussicht.

Dabei kommt auch der Gempenturm in meinen Blickwinkel und ich entscheide, zur Feier des Anti-Vertigos heute hochzusteigen. Leider macht mir der Turm einen Strich durch die Rechnung. Zutritt nur mit Schweizer 1 Frankenstück! In den heutigen, bargeldlosen, Zeiten war wohl schon lange niemand mehr oben. Tant pis.

Stattdessen mach ich mich auf zum zweiten Teil der heutigen Test-Tour: dem Abseilen. Die Nuglarscharten scheinen mir dafür wie prädestiniert. Etwas ab vom Schuss aber doch ordentlich Höhenunterschied. Zuerst will ich wissen, ob tricky's Solo-Abseil-System noch funktioniert. Lieber safe than sorry, wähle ich dafür statt eines Felsabbruchs eine abschüssige Halde. Abgesehen von ein paar verhederten Seilen läuft alles tiptop. Im Doppelstrang ist's sogar noch einfacher. (*)

Für den weiteren Abstieg wähle ich die "Aktivdienst"-Route hinter der Ruine Dorneck durch. Dies in der Hoffnung, dort noch eine weiter Abseilstelle zu finden. Tatsächlich bietet das Eisengeländer einen guten Halt und ich kann mich etwas wagemutiger in die Tiefe stürzen ... natürlich nicht ganz so dramatisch ...

So bin ich schon bald beim Schiessstand, wo ich noch meine Reepschnur eintüten kann, bevor der Bus kommt.

NB:
- T5 bezieht sich vorallem auf den frei gekraxelten Klettererweg. Wobei auch mit Seil einiges an Schmalz in den Armen nötig ist, um die Felsen zu erklimmen.
- Abseilen ist nur als absolute Notlösung gedacht, falls ich mich irgendwo versteigen sollte, wo ich anders nicht mehr runter komme.

(*) Das Abseilen an einem Strang mit anschliessendem Abziehen mit Reepschnur wird auch auf der Homepage von Petzl beschrieben.

Tourengänger: kopfsalat


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Kommentare (1)


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bergconnaisseur hat gesagt: Babamässig
Gesendet am 11. März 2024 um 18:55
Was für ein Tipp aus dem Hause Kopfsalat, merci!
Verrückt, was es alles an Bergen, die man zu kennen meint, zu finden gibt. Habe viel nachzuholen!

MFG


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