Asienreise 1979 - Afghanistan


Publiziert von rhenus , 18. März 2024 um 22:34.

Region: Welt » Afghanistan
Tour Datum:31 Mai 1979
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AFG 
Zeitbedarf: 12 Tage

Kriege ohne Ende - Russen, Amerikaner und Taliban
In unserer 3-monatigen Asienreise von Kathmandu nach London mit dem damaligen britischen Expeditions-Unternehmen "Encounter Overland" (Archiv siehe hier) durchquerte unsere 19-köpfige Reisegruppe mit dem australischen "Expedition Leader" Allan Townsing auch den Vielvölkerstaat Afghanistan. Trotz vielfältiger Völkerbegegnungen im Laufe der Jahrhunderte schien mir damals kein Land unberührter, archaischer zu sein als Afghanistan. Doch seit dem Einmarsch der Russen Ende 1979 kennt das zentralasiatische Land am Hindukusch seit über 40 Jahren nichts als kriegerische Auseinandersetzungen, Terroranschläge und Gewalt. Da mich diese ständigen, tragischen Wirren als ehemaliger Besucher dieses landschaftlich einzigartigen Landes mit seiner Vielfalt von Ethnien natürlich beschäftigt, gehe ich in meinem Bericht etwas vertiefter darauf ein. Nach der Besatzung durch die Russen sind auch die Nato-Verbündeten nach fast 20 Jahren Krieg im Sommer 2021 aus Afghanistan abgezogen und die Taliban haben das Land zurückerobert. Die verstörenden Bilder der letzten Evakuierungsflüge vom Flughafen in Kabul gingen um die Welt. Verzweifelte Menschen versuchten dem Taliban-Regime zu entkommen, indem sie sich von aussen an die letzten startenden amerikanischen Flugzeuge klammerten.

Auch wir waren auf unserer friedlichen Reise von den schon damals aufziehenden kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen. Als wir nämlich am 6. Juni 1979 auf der Zentralroute von Kabul zu den riesigen Buddha-Statuen von Bamiyan gelangen wollten, gerieten wir in einem Hinterhalt in eine Schiesserei der Mujahedin, die böse hätte enden können. Denn schon vor dem Einmarsch der Russen befanden sich grosse Teile der afghanischen Bevölkerung in einer offenen Rebellion gegen die kommunistisch geprägte Regierung unter Nur Muhammad Taraki (im Amt seit April 1978, ermordet am 8. Oktober 1979). Ein wichtiger Auslöser der Revolte war wohl der Aufstand in der Stadt Herat vom 15. März 1979 (Qiam-e-Herat), bei der nach der brutalen Ermordung von etwa 200 Russen durch die Mujahedin als Vergeltung je nach Quelle 3'000 bis zu 20'000 afghanische Zivilisten ums Leben kamen. Mit dem Einmarsch der sowjetischen Truppen Ende Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen Stellvertreterkrieg zwischen der sowjetischen Besatzungsmacht und den von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten Mujahedin.

Am 19. August 2021 proklamierten im bisher letzten geschichtlichen Akt die Taliban das "Islamische Emirat Afghanistan". Unter der Herrschaft der Taliban haben Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit dramatisch zugenommen. Frauen werden systematisch diskriminiert, die humanitäre Lage und das Gesundheitswesen ist katastrophal. Offen ist, wie der Westen mit den Taliban in Zukunft umgehen soll, nachdem die bisherige Strategie der Isolation von Afghanistan gescheitert ist. Konsens besteht, dass eine formelle Anerkennung des Taliban-Regimes nicht in Frage kommt, solange die Menschenrechte mit Füssen getreten und Frauen von der Oberschule und der Universität ausgeschlossen sind. Einige Erfolge haben die Taliban mit ihrem strengen Regime dennoch  aufzuweisen: Abgesehen von Anschlägen des IS auf Angehörige der schiitischen Minderheit und Morden gibt es vergleichsweise wenig politische Gewalt. Ebenso wirkt das Drogenverbot der Taliban. Der Mohnanbau in Afghanistan ist 2023 drastisch um 95% zurückgegangen.

Afghanistan ist eine tiefverwurzelte, männerdominierte Stammesgesellschaft und besteht aus einer Vielzahl von Ethnien. Im Hauptsiedlungsraum Khyberpass - Kabul - Kandahar leben die Paschtunen (ca. 45 - 50% Bevölkerungsanteil). Die Tadschiken leben im Nordosten des Landes und im Raum Herat (ca. 25%). Die Hazara bevölkern v.a. das Landesinnere (ca. 9 - 15%). Die Usbeken und Turkmenen leben hautsächlich im Norden (ca. 8 - 12%). Daneben gibt es weitere kleinere Ethnien (Aimaken, Belutschen, Nuristani). Von den derzeit rund 41 Mio Afghanen dürften einige Mio als Flüchtlinge das Land verlassen haben, darunter viele Frauen und gut Ausgebildete.

Seit 2023 haben die Taliban das Land für ausländische Reisende geöffnet. Die Youtuberin Emma Waters aus Schottland ist seit der Machtübernahme der Taliban bereits mehrmals nach Afghanistan gereist. Doch sie sagt: "Ich würde nicht jedem Touristen raten, hierherzukommen. Du musst sehr erfahren sein." Das Schweizer EDA (Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten) rät jedenfalls eindringlich von Reisen nach Afghanistan ab und warnt vor Bomben- und Selbstmordanschlägen sowie unklarer Rechtslage. Wiederholt seien ausländische Angehörige wegen "Aktivitäten gegen die Gesetze des Landes und die Traditionen des afghanischen Volkes" verhaftet worden. Das "Auswärtige Amt" in Deutschland weist zudem auf die hohe Gefährdung durch Landminen hin. Wanderungen und Überlandfahrten, insbesondere abseits befestigter Strassen, könnten daher lebensgefährlich sein.

Kabul
Über den Khyber Pass - den Lebensnerv Afghanistans - fuhren wir am 31. Mai 1979 mit unserem Truck von Peshawar (Pakistan) über die afghanische Grenze, wo wir am Kabul Fluss bei Samerkhail östlich der Stadt Jalalabad abends campierten. Die Nacht schlief ich (und auch die anderen) angesichts der vielen Checkpoints und des allgegenwärtigen Militärs schlecht. In den nahen Bergen sahen wir ein helles Licht, das immer wieder erlosch und aufleuchtete, aus dem wir uns keinen Reim machen konnten. Über eine recht gute Strasse gings anderntags vorbei an Jalalabad nach Kabul. Etwa 30 km vor der Hauptstadt Afghanistans windete sich die Strasse über eine Steilstufe mit Kehren und Tunnels hoch, denn Kabul liegt auf 1800m.ü.M. Unterwegs stiegen 2 schweigsame Offiziere des afghanischen Militärs in unseren Truck ein. Beim Camp Site des Neptune's Inn an der Chicken Street stiegen wir ab, einer bezaubernden und bei Ausländern beliebten Einkaufsstrasse, die jedoch wegen drogenabhängigen Hippies aus Europa, den USA und Australien auch ihre Schattenseite hatte.

Kabul hatte damals etwa 900'000 Einwohner (heute sind es schon 4.3 Millionen), ist seit 1776 die Hauptstadt Afghanistans und wird durch hohe Bergzüge geschützt. Die alte Stadtmauer, die über die beiden Hügel Koh-i-Sher-Darweza und Koh-i-Azamai verläuft, schützte einst die Altstadt, die am nördlichen Ufer des Kabul Flusses liegt. Am 2. Juni erkundeten Lance und ich zu Fuss die Stadt. Wir liefen entlang des Kabul Flusses bis dorthin, wo die alte Stadtmauer steil vom Hügel Koh-i-Sher-Darweza herunterfällt. Etwas ausserhalb der Stadtmauer stiegen wir an den typisch dickgemauerten, einstöckigen, graubraunen Flachhäusern vorbei und durch enge, schattige und schmutzige Gassen bergauf. Die Leute waren sehr freundlich, die Kinder lebhaft und neugierig auf uns. Wir begegneten einer patriarchalen, muslimischen Gesellschaft, denn die Frauen sahen wir kaum. So erreichten wir die Plattform der 2 Kanonen. Dies war ein vorzüglicher Aussichtspunkt über die alte und die weit angelegte, moderne Stadt. Es war gerade 12 Uhr mittags, doch entgegen dem Reiseführer wurde nicht wie früher üblich mit der sog.  Mittagskanone geschossen. Drei Afghanen, die wir antrafen, erklärten uns, dass unter der Regierung von Taraki das Schiessen mit der Kanone zur Mittagszeit verboten wurde. Abends gingen wir in der Stadt essen, wobei die Ausgangssperre um 23 Uhr unbedingt zu beachten war. Denn sollte sich jemand nach der Ausgangssperre auf der Strasse zeigen, so würde von den überall postierten Wachtposten ohne Vorwarnung scharf geschossen. 

Anderntags nahmen Ian, Ming, Donald, Lance und ich ein Taxi durch das Universitätsviertel zum Museum. Am Toreingang standen vier bewaffnete Soldaten und sagten uns, dass das Museum geschlossen sei. So machte ich vom Paschtunistan-Platz einen Stadtrundgang durch die Altstadt. Ich bummelte zum Zarneghar-Park, der von vielen "Dschuis" (Kanälchen) durchzogen ist. Hier reinigten die Männer ihre Schafe, Teppiche oder sich selbst vor dem Gebet im Park. Die Männer hockten wie vor Jahrhunderten in Gruppen auf der dürftigen Grasnarbe zusammen oder hörten im Schatten eines Baumes einem Erzähler zu. Im Hintergrund des Parks war das weissgetünchte Mausoleum Abd-ar-Rahmans aus dem 19. JH mit seiner Kuppel und den vielen Türmchen auszumachen. Auf der Terrasse des Spinzar-Hotels genoss ich den Ausblick auf die umliegenden Berge. Über eine Brücke des Kabul Flusses gelangte ich zu einem Gebäude, wo sich lauter Tuchhändler eingenistet hatten. Im Silberbasar unweit davon verkauften zahlreiche Händler ihre Silberwaren. In der Nähe ging ich in einen staubigen "Coiffeur-Salon" und setzte mich auf einen alten Sessel. Nachdem der Barbier mit einer extra neuen Rasierklinge meinen Schnauz gestutzt hatte, gings mit einer ruppigen Schafschere meinen Haaren an den Kragen. Zu guter Letzt strählte er meine kurzen Haare mit einem dreckigen Kamm, den er aus dem Gerümpel herauskramte. Die Prozedur kostete mich 50 Afghanis oder 3 CHF. Ebenso erwarb ich mir eine farbige afghanische Mütze, die ich später auf einer Bergtour in der Schweiz leider verlor. Am Abend feierten wir zusammen Ming's Geburtstag.

Unser australischer "Expedition Leader" Allan Townsing versuchte in der Zwischenzeit in Kabul eine Bewilligung für die Fahrt zu den bekannten Buddha-Statuen in Bamiyan und zu den türkisfarbenen Seen von Band-i-Amir zu erhalten, die wir über die sog. Zentralroute erreichen wollten. Die Alternativen bestanden darin, nach Norden über den Salang-Tunnel nach Mazar-i-Sharif und von dort nach Herat zu fahren oder auf asphaltierter Strasse via Kandahar im Süden und dann nordwärts Herat zu erreichen. Doch wir erhielten die Durchfahrt-Bewilligung für die Zentralroute nicht, denn diese sei wegen der aufständischen Mujahedin zu gefährlich. So beschlossen wir, die militärischen Checkpoints einfach zu umfahren und wollten auf eigene Faust versuchen, uns nach Bamiyan durchzuschlagen. Ich notierte in mein Tagebuch: "Hoffentlich bekommen wir keine Probleme."

Zentralroute von Kabul nach Bamiyan
Nachdem wir am Vortag vorsorglich frisches Obst und Gemüse eingekauft hatten, da wir dieses auf der Zentralroute nach Bamiyan kaum finden würden, verliessen wir am 4. Juni in der Frühe Kabul und begaben uns zum Kamel- und Schafmarkt im Norden der Stadt. Da die meisten Kamele im Sommer mit ihren Nomaden unterwegs waren, wurden nur etwa 20 Kamele zum Verkauf angeboten. Dafür hatte es viele kleine Esel. Lustig anzuschauen war es, wenn ein fetter Afghane mit der Rute in der Hand und mit den Beinen auf und ab wippend einen Proberitt mit einem der Eselchen absolvierte.

Anschliessend fuhren wir nach Süden in Richtung Kandahar. Unterwegs befanden sich neben der Strasse zu deren Sicherung Panzer- und Geschützstellungen. Als wir den militärischen Checkpoint bei Maidan Shar passiert hatten, nahmen wir ausser Sichtweite der Soldaten zuerst einen schmalen Feldweg nach Norden in ein grünes Tal hinein. Nachdem wir einige Schafherden und eine Kamelherde passiert hatten, kam uns ein Kamel mit einem farbigen Sessel und vielen fröhlichen Leuten entgegen. Offensichtlich handelte es sich um eine Hochzeitsgesellschaft. In kurzer Zeit war unser Truck behangen wie eine Traube. Doch plötzlich endete der Feldweg an einem Wendeplatz. So fuhren wir den ganzen Weg zurück nach Maidan Shar. Dort wies uns ein Busfahrer den richtigen Weg nach Bamiyan auf einer anderen, breiteren Strasse. Wir besassen in der Vor-GPS-Zeit nur eine grobmassstäbliche Karte (mit Google Maps lässt sich heute recht gut rekonstruieren, wo wir in jenen Tagen herumgefahren sind). Diese Strasse führte uns nun tatsächlich nach Jalriz, wo wir campierten. Bereits auf der Fahrt nach Jalriz begegneten uns am Nachmittag 4 Panzer und einige Militärlastwagen. In der einbrechenden Dunkelheit passierte uns bis gegen 22 Uhr ein grosser Konvoi mit etwa 50 Militärfahrzeugen, davon waren etwa 10 Panzer, in der Richtung, wo wir hinwollten. Wir hatten ein ziemlich ungutes Gefühl und rechneten damit, in der Nacht Besuch von der Armee oder den Mujahedin zu bekommen, aber am Ende verging die Nacht ohne besondere Ereignisse.

Am 5. Juni waren wir früh auf den Beinen, es erwachte ein herrlicher Tag. Während ich am Strassenrand in mein Tagebuch schieb, sprangen einige lebhafte Kinder zu mir und lernten mich einige Worte auf Dari. Sie wollten allerdings eine Zigarette dafür. Dann starteten wir mit unserem Truck. Von Jalriz aus wollten wir über den 3252m hohen Unai Pass und den noch höheren Hajigak Pass (3500m) nach Bamiyan gelangen. Die beiden Pässe gehören zum Koh-e Baba Gebirge, welches sich nordwestlich von Kabul über eine Länge von 250 km in Ost-West-Richtung erstreckt und das die westliche Fortsetzung des Hindukusch darstellt. Die Strasse dorthin war staubig und vorerst nur leicht ansteigend. Wir passierten einige kleinere Siedlungen, doch merkwürdigerweise sahen wir keine Menschenseele. Alles war wie ausgestorben. Auf der Passhöhe des Unai Passes machten wir Halt an einem idyllischen Flüsschen. Ich ging in die anstehenden Felsen spazieren und fand dort viele leere Patronenhülsen, möglicherweise von einem Gefecht. Wir fuhren weiter und kamen zu drei Militärfahrzeugen und zwei mit Holz beladenen Lastwagen, die führerlos und schräg in der Strasse herumstanden. Im nahegelegenen Bauernhof um die Ecke weideten 2 Esel, ein dritter lag tot auf der Weide nebenan. Mulmig fuhren wir den Unai Pass hinunter, vorbei an menschenleeren Häusern und weiten Feldern. Bei einer Brücke - vermutlich bei Zarkharid - stiessen wir auf einen Wegweiser, der in englischer Sprache und auf Dari rechterhand nach Bamiyan zeigte. Dies musste die Strasse über den 3500m hohen Hajigak Pass nach Bamiyan sein. Wir waren jetzt nur noch etwa 50 km von Bamiyan und 60 km vom 5143m hohen Berg "Shah Fuladi" entfernt, dem höchsten Punkt des Koh-e Baba Gebirges. Doch die Strasse, die einem Flüsschen - einem Quellfluss des 1125 km langen Hilmend oder Helmand Flusses - entlang führte, wurde plötzlich zu eng für unseren Truck. Mit Schaufel und Pickel verbreiterten wir den Weg und schoben mit vereinten Kräften einen etwa 2 to schweren Felsbrocken über die Bachböschung hinab, der mitten auf der Strasse lag. Befriedigt hielten wir Lunch, doch plötzlich tauchten oben am Hang etwa 300m von uns entfernt viele Köpfe auf, die zu Gestalten wurden. Nun wurde es uns unheimlich. Wir winkten den Gestalten zu, und so kamen einige langsam zu uns herunter. Es waren Männer, alles Zivilisten, die Angst war ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie waren sehr freundlich zu uns, nachdem ihnen klar war, dass es sich bei uns um friedlich Reisende handelte und offerierten uns Rhabarber. Sie wehrten energisch ab, als wir nach Bamiyan zeigten: Neh! Neh! (Nein! Nein!)

So beschlossen wir, auf die Fahrt nach Bamiyan zu verzichten und von Zarkharid den Weg nach Herat westwärts via Panjab zu nehmen. Nach etwa einer Stunde kamen wir wieder zu einer Kreuzung. Wir befuhren die Strasse nach Norden, kamen aber nicht weit. An einem Engnis war die Strasse mit grossen Felsblöcken gesperrt, welche die Majahedin vom steilen Hang hinuntergerollt hatten. Hier war kein Durchkommen möglich, auch nicht für die Panzer der Armee. So fuhren wir zurück und nahmen ca. 20 km westlich von Zarkharid die nach Südwesten abzweigende Strasse. Diese Strasse war in schechtem Zustand und mit deutlichen Panzerspuren versehen. Wir passierten einen weiteren Pass; es war vermutlich der Kotale-Ab-Band Pass 3350m. Nach der Passhöhe kamen wir auf eine grosse Ebene mit vielen verstreuten Bauernhäusern in Form von einstöckigen Lehmbauten. Ergreifend war unsere Begegnung mit einem Bauern auf einem nahen Feld. Als er uns daherfahren sah, liess er die Hacke sofort fallen und hob angsterfüllt seine Hände in die Höhe. Möglicherweise dachte er, unser Bedford-Truck sei ein Armeefahrzeug. Auf der Ebene campierten wir an einem Flüsschen. Es war nun Mitte Nachmittag, und ich nutzte die Zeit, um in den nahen Felsen etwas zu klettern. Da kamen einheimische Bauern auf uns zu, zuerst nur sehr zögernd, und brachten einen Kanister mit. Sie wollten Diesel und brachten uns dafür Yoghurt, das sehr gut schmeckte. Sie bestätigten uns, dass wir uns auf dem Weg nach Behsud befänden. Da kam ein weiterer Mann des Weges, und alle hockten um ihn herum. Während er erzählte, kamen ihm die Tränen. Wir verstanden zwar nichts, aber die Emotionen waren auch für uns sehr wohl spürbar. 

Hinterhalt und Schiesserei in Behsud
Der Morgen des 6. Juni begann mit warmem Sonnenschein. Bereits um 6 Uhr morgens standen die Einheimischen vor unseren Zelten. Unten am Fluss auf einer idyllischen Wiese weideten eine Schafherde und fünf Kühe, welche die Milch für das Yoghurt lieferten. Nach dem Morgenessen machten wir uns auf den Weg nach Panjab, obwohl uns die Afghanis davon abgeraten hatten. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir das Dorf Behsud im Markaz-e-Behsud District. Schon von Weitem sahen wir Soldaten am Dorfrand stehen. Sie liessen uns anhalten, vor den Schützengräben stehend, die geladenen Kalaschnikov's im Anschlag. Ein bewaffneter Soldat eskortierte uns etwa 200m zum lokalen Kommandoposten, einem festungsähnlichen Gebäude mit dicken, hohen Mauern, das von schwer bewaffneten Soldaten bewacht wurde. Es stand auch eine grosse Gruppe von Zivilisten herum, die möglicherweise von der Armee angeheuert werden sollte. Wir wussten nicht, an wen wir uns wenden sollten. Kaum jemand sprach Englisch, und so begann ein wildes Gemenge und Gerede. Da sie uns wohl nicht richtig zuordnen konnten, pflanzten zwei misstrauische Soldaten ihre Bajonette auf. Endlich schritt ein Mann in Militäruniform und stattlicher Grösse aus dem Tor und liess die Menge verstummen. Offensichlich war es der lokale Kommandant. Er sprach recht gut Englisch. Unser "Expedition Leader" Allan Townsing ging mit ihm zurück zur Dorfmitte. Nach etwa einer halben Stunde kam Allan mit dem Kommandanten zurück und befahl uns: "Sofort aufsteigen! Wir fahren direkt nach Gazni zur Südroute von Kabul nach Kandahar. Die Strasse nach Herat via Panjab ist gesperrt!". 

Ein Zivilist, der uns den Weg zeigen sollte, stieg in die Führerkabine unseres Trucks. Zwei schwer bewaffnete Soldaten stiegen hinten zu uns auf den Lastwagen. Wir fuhren ewas auf dem Weg zurück und nahmen dann eine Abzweigung nach Süden in Richtung von Ghazni. Die beiden Soldaten waren sehr nervös und beobachteten unablässig die Hügel der Umgebung. Auf einer Kuppe hielt unser Fahrer Allan an. Unsere drei Begleiter stiegen aus und hiessen uns diese Strasse weiterzufahren, während sie zu Fuss zur Festung zurückkehrten. Nicht viel weiter die Strasse hinunter forderte uns ein Einheimischer energisch auf, umzukehren, aber wir fuhren - wie uns befohlen wurde - weiter. Plötzlich fielen zwei Schüsse. Jemand schrie: "lay down!" Zwei "expedition member", welche die aussichtsreichen Plätze bei der Führerkabine des Trucks einnahmen, sprangen sofort in die Kabine in Deckung. Allan wendete den Truck mit heulendem Motor, während wir uns voller Angst auf die Ladebrücke des Lastwagens warfen. Nur Donald, der lange Schotte, hockte aufwärts und hielt Leo Tolstoi's Buch "Krieg und Frieden" an seinen Kopf. Er hoffte, dass ihm das Buch vielleicht etwas Schutz verschaffen würde, falls eine Kugel die Metallwände des Lastwagens durchschlug. Weitere Schüsse wurden abgefeuert, alle aus nächster Nähe. Kate, die unerschrockene kanadische Krankenschwester, fing an, die Szenerie zu filmen! Wir nahmen nun eine Seitenstrasse, da sah ich durch einen Spalt eine Person den Hang herunterrennen, die uns energische Zeichen gab, umzukehren. Allan hielt an, John rannte um den Truck und schrie "in Deckung bleiben". Wir kehrten erneut um und nahmen nun den Herweg zurück zur Festung in Behsud. Weitere Schüsse fielen, aufgrund der Geräusche vermutlich aus grösserem Kaliber. In einer Senke stoppte Allan den Lastwagen, stieg aus und rannte auf die andere Seite, energisch mit dem Hut winkend. Nun fielen keine Schüsse mehr, obwohl einer der Mujahedin uns direkt im Visier hatte. Wir blieben alle auf dem Boden des Trucks liegen, bis wir wieder bei der Abzweigung bei Behsud nach Ghazni und in Sichtweite des Kommandpostens waren.

Wir stiegen aus. Glücklicherweise war niemand verletzt! Lediglich ein Pneu des Anhängers war vermutlich durch einen Schuss zerfetzt worden. Wir atmeten auf und begannen, uns vom Schrecken zu erholen. Wir wechselten den kaputten Reifen, während Allan erzählte, was genau geschehen war. Da kam einer der beiden Soldaten, die uns begleitet hatten, den Hang herunter und erkundigte sich spöttisch nach unserem Wohlergehen. Da ahnten wir, dass wir vermutlich vorsätzlich in einen Hinterhalt der Mujahedin geleitet wurden. Nun ratschlagten wir, was wir tun sollten. Eine Möglichkeit wäre gewesen, den Kommandanten der Festung von Behsud um eine militärische Eskorte für die Rückfahrt nach Kabul zu bitten. Da dies die Mujahedin möglicherweise provoziert hätte und da wir der Armee nach dem Vorgefallenen misstrauten, beschlossen wir, auf eigene Faust zur Südroute von Kabul nach Kandahar zurückzufahren. Es war nun 12 Uhr. Wir hofften, am Abend auf der offenen und von der Armee bewachten Südroute zurück zu sein. Da wir befürchteten, dass erneut auf uns geschossen werden könnte, befestigten wir zum Schutz unsere Holztische um die Ladefläche des Lastwagens. Ohne zu essen begannen wir die Rückfahrt und kauerten uns auf die Ladefläche des Trucks. Ängstlich beobachtete ich Kuppen am Wegrand und hatte keine Musse, die schneebedeckten Berge des Koh-e Baba Gebirges zu betrachten. Irgendwo im Norden musste sich der Berg Shah Fuladi (auch Foladi) befinden, mit 5048 oder 5143m Höhe (je nach Quelle) der höchste Berg Zentralafghanistans. Mit Skis bestiegen im Jahre 2020 die beiden Afghaninnen Nazima Khairzad und Tamara Jahan vom Bamiyan Ski Club mit sechs männlichen Bergsteigern als erste Frauen den Gipfel (NZZ am Sonntag 4.12.2021; zum ersten Skirennen in Afghanistan im Koh-e Baba Gebirge im Jahre 2011 auf Initiative von zwei Schweizer Journalisten siehe hier). Vorbei an der grossen Ebene von Behsud, wo nun etliche Bauern auf den Feldern arbeiteten, fuhren wir mit hoher Geschwindigkeit den Kotale-Ab-Band Pass hinauf und wieder hinunter. Auf dem Weg zum Unai Pass passierten wir erneut den toten Esel und die menschenleeren Siedlungen und Felder. Endlich gings den Unai Pass hinunter, das Tal wurde breiter und wir sahen nun wieder etliche Bauern auf den Feldern. Wir passierten Jalriz und zwei Karawanen und luden unterwegs zwei Soldaten ein, die beim Checkpoint in Maidan Shar ausstiegen. Auf der asphaltierten Hauptstrasse von Kabul nach Kandahar angekommen, fuhren wir in der einbrechenden Nacht noch etwas weiter, bis wir einen geeigneten Campingplatz gefunden hatten. Dankbar dafür, dass wir heil der wilden Schiesserei in Behsud entkommen waren, schlief ich sehr gut in dieser kalten Nacht. 

Im "Enflash July 1979" wurde von der Londoner Zentrale von "Encounter Overland" zu unserem Vorkommnis in Behsud eine Karikatur unter dem Titel "Afghanische Abenteuer" publiziert mit dem Aufruf: "Schützt euch mit einer dicken Schicht Encounter Overland Porridge, er ist komplett kugelsicher."      

Ghazni 
Am Morgen des 7. Juni fuhren wir auf der von den Amerikanern in den 1960er Jahren erbauten, asphaltierten Autostrasse (Highway A1) in Richtung von Kandahar. Etwa um 10 Uhr erreichten wir die 136 km von Kabul entfernte Handelsstadt Ghazni auf 2180m Höhe. Ghazni zählte damals etwa 10'000 Einwohner (heute 72'000). Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und hat wie diese ihren Namen vom Fluss Ghazni entlehnt. Da Ian und ich an diesem Tag die Gruppe bekochen mussten, gingen wir vorerst im Markt einkaufen. Dann wollten wir hinauf zur Zitadelle, was uns jedoch von den dort stationierten Soldaten energisch verwehrt wurde. Auch der Zugang zu den beiden berühmten Ziegelminaretten von Gahzni, die im 12. JH etwa 300m voneinander entfernt erstellt wurden, wurde uns von Soldaten der afghanischen Armee leider untersagt. So fuhren wir weiter und campierten in der Nähe der Stadt Qalat am Fluss Tarnak etwa 2 Fahrstunden nordöstlich von Kandahar.

Kandahar
Auf dem asphaltierten Highway trafen wir bereits um 9 Uhr morgens im heissen Kandahar ein, dem Zentrum der paschtunischen Bevölkerungsgruppe. Der Name Kandahar war mir geläufig, denn ich machte in den 70-er Jahren noch Skitouren mit einer Kabelzugbindung mit diesem Namen. Kandahar liegt auf 1000m, wies damals 125'000 Einwohner auf (heute 500'000) und ist damit die drittgrösste Stadt Afghanistans und wichtigstes Handelszentrum im Süden des Landes. Die Stadt liegt inmitten einer fruchtbaren Oase. Das versteppte Umland konnte durch künstliche Bewässerungsanlagen der Hilmend-Arghandab-Valley-Authority seit 1946 in weite Flächen fruchtbaren Bodens verwandelt werden. Die hervorragenden Früchte Kandahars, von denen Granatäpfel eine besondere Spezialität sind, waren schon damals über die Grenze hinaus bekannt. Nach dem Abzug der Sowjets begannen Ende 1994 die Taliban von Kandahar aus die Eroberung des Südens. Von dieser Hochburg der Taliban aus begann später auch die Offensive der Taliban nach dem Abzug der US-Truppen im Herbst 2021. Die Stadt Kandahar gilt heute mit dem Wohnsitz des Taliban-Führers und Staatsoberhaupts Hibatullah Achundsada als religiöses und politisches Machtzentraum Afghanistans. Ich kaufte mir im Basar der Altstadt ein schön gesticktes Paschtunenhemd und besichtigte das Mausoleum Ahmed Shah Durrani. Dieses Mausoleum in der Altstadt ist ein afghanisches Nationalheiligtum. Ahmad Shah Durrani (1722 - 1772) war der Gründer des sog. Durrani Reichs und gilt als Vater des modernen Staates Afghanistan.  

Ruinenstadt Quala-e-Bost 
Wir blieben nur etwa 2 Stunden in Kandahar und fuhren dann etwa 90 km weiter auf dem Highway in Richtung Herat. Dort nahmen wir den Abzweiger nach Laschkar Gah, der nicht asphaltiert aber gut befahrbar, jedoch sehr staubig war. Nach 44 km erreichten wir die Hauptstadt der Provinz Hilmand. Laschkar Gah liegt inmitten einer grünen Oase zwischen den Flüssen Hilmend und Arghandab in der extrem trockenen Sandwüste von Rigestan. Die Wüste Rigestan besteht aus kleinen roten Sandhügeln, sandbedeckten Ebenen mit stachligen Pflanzen und felsigen Gebieten. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die 12 km südwestlich von Laschkar Gah gelegene Ruinenstadt Qala-i-Bost. Die antike Stadt Bost liegt am Ostufer des Hilmend beim Zusammmenfluss mit dem Arghandab und erlebte die Blütezeit im 10. und 11. JH. Später wurde Bost mehrmals geplündert, unter Brand gesetzt und das alte Bewässerungssystem zerstört. Überreste der Stadt sind der moumentale Torbogen von 26m Höhe sowie die Zitadelle. Wir besichtigten den eindrücklichen, in der Ebene stehenden Torbogen, der bei unserem Besuch saniert wurde. Dann bestiegen wir den Hügel, wo sich die ehemalige Zitadelle befand. In bis 60 m hohen Schächten wanden sich Treppen in die Tiefe, wo die unterirdischen Räume von Tausenden von Fledermäusen in Beschlag genommen wurden. Wir campierten und badeten am Hilmend Fluss, denn es war in der Sandwüste von Rigestan bis zum Sonnenuntergang sehr heiss. 

Herat
Anderntags verliessen wir die Ruinenstadt Qala-e-Bost frühmorgens, trotz starkem Wind bei grosser Hitze. Über die Betonstrasse, welche von den Russen zwischen Kandahar und Herat ebenfalls in den 1960-er Jahren erbaut wurde, fuhren wir durch die Wüste Rigestan in Richtung Herat. In der Nähe der Siedlung Bala Boluk am Ufer des Farah Rud Flusses campierten wir. Am 10. Juni fuhren wir nordwärts, das ockerfarbene Land wurde nun zusehends grüner und um 11 Uhr erreichten wir die Oase von Herat, die Stadt der Tadschiken mit aktuell 630'000 Einwohnern, wo wir uns im Najib Guesthouse einquartierten (Ausgangssperre um 21 Uhr). Herat liegt am Herirud, dessen Tal zu einem der schönsten und ertragreichsten in Afghanistan gehört. Aufgrund des bereits erwähnten Aufstands im März 1979 mit wohl Tausenden von Toten war Herat bei unserem Besuch besetzt von zahlreichen Soldaten der afghanischen Armee. Touristen kamen nur noch vereinzelt in die Stadt, wie uns die Ladenbesitzer im Basar erklärten, den ich mit Ming, Ian und Donald am Nachmittag besuchte. Im Basar wurde ich von einem Mann in den Laden hineingezogen. Er kleidete mich in die Tracht eines Afghanis, die in der Hitze des Tages sehr angenehm zu tragen war. Er verlangte dafür 900 Afghanis oder CHF 40.- Dann wollten wir die Masdschid-i-Dschami (Freitags-) Moschee besuchen, die grösste und schönste Moschee in Afghanistan. Doch die Moschee glich einer bewachten Festung, überall standen schwer bewaffnete Soldaten mit Kalaschnikov's im Anschlag. Da das Gebet bereits begonnen hatte, verwehrten uns die Soldaten den Besuch der prunkvollen Moschee.

Grenzübertritt von Afghanistan nach Iran   
Am Montag den 11. Juni 1979 verliessen wir bei angenehm kühlen Temperaturen die Stadt Herat und erreichten nach etwa 2 Std Fahrt den Grenzort Islam Qala. Die Passage des afghanischen Zolls verlief diesmal zügig, und über eine etwa 5 km lange, gerade Strasse rollten wir dem iranischen Zoll zu. Hier warteten wir etwa 6 Std, bis die Zöllner unser ganzes Gepäck untersucht hatten. Nach rund 20 km erreichten wir die Siedlung Taybad, wo wir unseren Truck mit sehr billigem Diesel tankten (5 CHF für 200 Liter Diesel). Von Taybad nahmen wir die Strasse südwärts und campierten im hügeligen Gelände erstmals auf iranischem Boden. 

Exkurs: SchweizerInnen in Afghanistan 1940 - 1970
Schon vor Jahrzehnten waren mehrere Schweizer Frauen und Männer, nicht zuletzt der Berge wegen, von Afghanistan angezogen. Sie alle wurden Zeugen der wechselvollen Geschichte dieses einzigartigen Landes. Es seien hier lediglich drei Reisen des 20. JH erwähnt.

Eine der ersten modernen Reisenden waren wohl die beiden Reiseschriftstellerinnen und Fotografinnen Annemarie Schwarzenbach (1908 - 1942) und Ella Maillart (1903 - 1997), die das Land im Rahmen einer Asienreise an der Schwelle zum 2. Weltkrieg bereisten (siehe: Annemarie Schwarzenbach, Alle Wege sind offen. Die Reise nach Afghanistan 1939/1940). Zwar wurden die beiden Frauen in Afghanistan respektvoll begrüsst und bewirtet, doch schon damals klagte Schwarzenbach: "Wir schienen in einem Land ohne Frauen zu sein!". Denn die paschtunischen Stämme weigerten sich, das Land nach den Vorstellungen des einstigen afghanischen König Amanullah Khan (König von 1926 - 1929, gestorben 1960 im Exil in Zürich) nach dem Vorbild der Türkei zu modernisieren.

Der zweite Hinweis betrifft die erste Schweizerische Hindukusch-Expedtion von 1962. Unter der Leitung des Luzerners Max Eiselin wurde der 7038m hohe Urgent (auch "Kohe Urgunt") im Wakhan-Korridor erstmals bestiegen (siehe: Die Alpen, 1964, S. 241 - 252, sowie das Buch: Wilder Hindukusch, Max Eiselin, 1963). Alle 5 Teilnehmer der Expedition erreichten den Gipfel. Mitglied und Kameramann der Expedition war auch der mir bekannte Viktor Wyss aus Sargans (1917 - 1996), der einige Jahre Präsident der SAC-Sektion Piz Sol war. Wyss drehte dazu den sehenswerten Dokumentarfilm "Afghanistan, wie geht es dir?". Darin zeichnete er ein karges, archaisches Land, doch Handel und Gewerbe blühten, die Bauern lebten von Weizen, Mais, Reis usw. und züchteten Pferde, Schafe, Kamele und Esel.

Mit Afghanistan war auch der bekannte Appenzeller Alpinfotograf, Bergsteiger und Nationalrat Herbert Mäder (1930 - 2017) besonders verbunden. 1967 reiste Mäder nach Afghanistan, um noch unbestiegene Fünftausender im Hindukusch nordöstlich von Kabul zu besteigen ("Ich suchte Berge, und fand Menschen"). Mäder bereiste den Vielvölkerstaat 1968 und 1969/70 ein zweites und drittes Mal. Seine an mehreren Ausstellungen vorgestellten Bilder zeigen Traditionelles, wie etwa Nomaden oder die Buzkaschi-Reiter, eine Pferdesportart in Afghanistan um einen Ziegenkadaver. Die Fotos offenbaren aber auch die Moderne, etwa Frauen, die ab den 1960-er Jahren an der Universität noch studieren durften (siehe: Herbert Mäder. Berge, Pferde und Basare. Afghanistan, das Land am Hindukusch, 1972). 

Übersicht und Links
Asienreise 1979 - Nepal, siehe hier
Asienreise 1979 - Indien, siehe hier
Asienreise 1979 - Pakistan, siehe hier
Asienreise 1979 - Iran, siehe hier
Asienreise 1979 - Türkei und Heimreise, siehe hier


 

Tourengänger: rhenus


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Vielhygler hat gesagt: Asienreise
Gesendet am 19. März 2024 um 18:36
Die Berichte finde ich hochinteressant, sehr gut und anschaulich geschrieben. Vielen Dank! Bin gespannt, wie es im Iran weiterging...

Andreas

rhenus hat gesagt: RE:Asienreise
Gesendet am 20. März 2024 um 18:19
Danke für deine Blumen und dein Interesse! Viele Güsse aus der Schweiz!


Kommentar hinzufügen»