Konditionstrainingsrunde über Hohe Kugel, Schöner Mann, Schwarzenberg und Staufenspitze


Publiziert von TFTD , 26. Februar 2024 um 22:55.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:28 Januar 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-V 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2020 m
Abstieg: 2020 m
Strecke:19km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bushaltestelle Hohenems, Hochquellenstraße
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bushaltestelle Dornbirn, Im Bündtle

Die Schneelevel passend, das angekündigte Wetter auch und mein Fitnessstand fraglich. Daher entschied ich mich zu einer Streckenmäßig kürzeren Version meiner traditionellen 4 Gipfel Trainingstour. Gestartet bin ich mit 2 Gipfeln. Dann habe ich im wechsel einen dritten eingebaut um Schlussendlich bei allen 4en zu Landen.
Normalerweise starte ich eher im Raum Dornbirn und Ende auch dort. Da ich aber in letzter Zeit nicht viel in den Bergen war, ich das neue Jahr mit einer Woche krank sein gestartet bin schien mir das die bessere Wahl zu sein. Und es war eine gute Gelegenheit dem Äuelegrat mal wieder einem Besuch abzustatten.

Los ging es entgegen meiner Gewohnheit nicht mit einem Wettlauf gegen den Bus direkt am Bahnhof sondern mit einer Busfahrt bis zur Hochquellenstraße. Von dort folgt man der Straße bis zum Schützenheim und ein kurzes Stück auf dem Forstweg bis dann der Einstieg in den Äuelegrat beginnt. Wie um diese Jahreszeit zu erwarten war es sehr matschig. Das konnte also noch spannend werden

Es geht geschwind Bergan und die erste Endkleidungspause lässt nicht lange auf sich warten. Der Matsch wird Untergrund bedingt ein bisschen weniger bis zum ersten kleinen Aussichtspunkt. Danach beginnt der eigentlich kurze aber doch eher ausgesetzte Teil. Hier war der Untergrund wieder matschig und die Tritte wollten mit bedacht gewählt sein. Um die Eigensicherheit ein wenig zu erhöhen lies ich gelegentlich die Stöcke baumeln und griff lieber in das ein oder andere Grassbüchell.

Ein wenig später wird es nochmal kurz steil und kraxelig, aber nicht weiter schlimm. Irritierend sind eher die Trampelpfade die ab und an zu erkennen sind. Ich hielt mich immer Bergauf. Irgendwann flacht der Weg ein wenig ab und beschreibt eine Rechtskurve. An einem Abzweig kann man entweder Richtung Gsohl-Alpe weiter oder Richtung Bepposteig. Ich steure den Bepposteig an, lasse ihn dann aber links liegen, vielleicht ein anderes mal wieder. Ab hier tun sich die ersten kleinen Schneereste auf dem Weg auf. Aber nichts wildes.

Nach der Bachquerung geht es ein paar Meter auf dem Forstweg weiter bevor ich nach rechts Richtung Götznerhaus abbiege. Ab hier nimmt der Schnee zu und auf dem Kugelwanderweg wird es immer mehr. Stellenweise ist der Wanderweg Spiegelglatt, durch überfrorenes Wasser. Die Trittspuren sind auch schön glatt und der Einsatz von Grödeln würde das Leben sicher vereinfachen. Vor allem die Stelle wo es dann in den Schlussanstieg geht ist nicht ganz ohne. Steil, der Schnee hart, höchste Konzentration und eine Weise Wahl der Schritte sind angesagt. Auch die eigentlich gestufte Passage ist nicht ganz ohne da auch hier noch alles vereist ist. Aber nachdem das geschafft ist geht es nun das letzte Stück Steil bergauf.
Zwar immer noch gefrorenes Wasser an der ein oder anderen Stelle aber nichts wildes mehr.

Am Gipfel dann ein Traumblick über das Teils vom Nebel verdeckte Rheintal und Bodensee. In Richtung Berge Fernsicht und der Sonnenschein schön wärmend. Nach kurzer Pause dann weiter auf dem Kugelgrat zum Fluhereck. Auch hier war immer mal wieder alles gefroren und die Konzentration gefordert. Am Fluhereck selber wurde es dann Zeit aufs T-Shirt zu wechseln. Und das im Januar. Ein Hoch auf die Klimaerwärmung.

Kurz nach dem Fluhereck geht auf dem Forstweg Richtung Schuttannen links ein Trampelpfad weg. Diesem Folge ich bis sich ein Wiesenhang auftut. Diesen geht es dann nach Lust und Laune 150m Bergauf. Im Wald liegt dann wieder Schnee aber ein paar Spuren im Schnee weisen die meiste Zeit den Weg. Und schon ist man am Schönen Mann. Heute ist hier recht viel los und da bald die nächste große Gruppe mit mit Schneeschuhen und Grödeln bewaffnet kommt zieht es mich weiter.

Auch hier ist der Schnee wieder ziemlich hart und rutschig. Vorsichtig suche ich mir einen Weg. Mit er Hinterbergalpe im Blick sind dann die Bedingungen so, dass man mit relativ beherzten Tritten in den Schnee gut laufen kann. Das Pärchen was ich überhole tut sich damit aber schwer. Kurz nach der Alpe gibt es einen "Weg" im Wald. Ein bisschen Gespür für den Weg und Geländebeurteilung helfen und man kann sich den langweiligen Forstweg sparen.

Auf dem Forstweg angekommen beginnt dann der lange Latsch Richtung Schwarzenberg. Ich bin gut im Rhythmus, der Schnee auch gut zu gehen und der letzte Anstieg im steileren Gelände auch schnell vorbei. Auch hier wieder mehr Menschen als ich es gewohnt bin und auch hier geht es nach kurzer Pause weiter. Und zwar ab durchs Gelände direkt auf Schuttanen zu. Die ersten Meter sind noch Fahrweg und dann geht es ins Gelände. Ein Ski-Tourengeher und ein Tier hatten ähnliche Ideen. Ich quere oberhalb der Lawinenverbauungen ein bisschen. Der Schnee ist hart aber meist lassen sich mit ein bisschen wollen gute Tritte hinein treten.

Irgendwie hatte ich den Abstieg anders in Erinnerung, ich glaube beim letzten mal bin ich direkt auf dem Rücken der nach Schuttannen geht runter, jetzt bin ich eher in der Flanke drinnen. Ich suche mir einen Weg in diesem steilen Gelände. Aufgrund diesem Teil hat die Tour eine T5 bekommen. Der Äuelegrat hat sicherlich seine T4 verdient, alles andere darunter, wenn man mal von den vereisten Wegen absieht.

Auf den letzten Metern nach Schuttannen runter schweift mein Blick zum Bocksberg. Ob ich ihn jemals noch in diese Tour einbauen werde? Der Schnee in den schattigen Stellen, wo die Leitern sind wird dieses Unterfangen auf jeden Fall nicht vereinfachen. Auch wenn ich den Tag langsam merke gehe ich den Anstieg zur Staufenspitze an. Schön auf dem Kamm lang bis zum Einstieg der Blauen Rute. In den steilen Stücken merke ich nun deutlich die geleisteten Höhenmeter. Nach dem, für mich namenlosen Vorgipfel gibt es ein paar Leitern und Schnee. Eine Truppe wanderer die ich überhole legen Teilweise die Grödel an. Obes geholfen hat, weiß ich nicht. Noch ein letzter kurzer Anstieg und ich bin am Gipfel.

Ich genieße die Wärme der Sonne und gönne mir eine längere Pause. Irgendwann ist es dann aber Zeit aufzubrechen und den wenig motivierend Weg Richtung Nebelschicht im Rheintal anzugehen. Die ersten Meter vom Wurzelweg sind wieder ein wenig Glatt, am Abzweig wechsle ich dann auf den nicht mehr offiziellen Weg. Bei OSM wird er als "Zügle" bezeichnet. Stellenweise eher Steil erfordert er nochmal ein wenig konzentration. Hier könnte man vielleicht auch nochmal eine T4 vergeben.

Auf Gefühlsebene zieht sicher der Abstieg ein wenig. Wenn man die steilsten Passagen geschafft hat nervt der Weg ein wenig mit Laub auf stellenweise matschigem Untergrund. Ein Traum für die Gelenke und die Reaktionsschnelligkeit. Kurz oberhalb der Kühbergalpe gönne ich mir noch ein wenig Sonne bevor es dann über den Leiterweg in den Nebel geht. Unten im Tal angekommen stelle ich fest, dass es schneller ging als gedacht und in der nächsten Minute der Bus kommt. Das ist das erste mal, dass ich nicht zum Bahnhof Hatlerdorf laufe. Ich stelle fest, ich werde Alt und Faul.

Durchstiegszeiten:
Hohe Kugel: 2h10min + 15min Pause
Schöner Mann: 1h10min + 15min Pause
Schwarzenberg: 50min + 10min Pause
Staufenspitze: 1h15min + 45min Pause
Mühlenbach: 1h15min

Tourengänger: TFTD


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Geodaten
 62549.gpx Track Oregon 700 (unedited)

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