Kalkstein (1506 m) - mit strammen Waden über die Heisenalm


Publiziert von 83_Stefan , 12. März 2024 um 22:32. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum:24 Februar 2024
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rund 200 Meter südlich von Kirchdorf in Tirol von der B 178 nach Habach abbiegen, dort links halten und hinauf in Richtung Haberberg fahren. Bei einer Verzweigung auf etwa 800 Metern Höhe links halten, nach etwa 50 Metern kommt ein kostenfreier Parkplatz.
Kartennummer:https://maps.bev.gv.at/

Die schroffen Loferer und Leoganger Steinberge setzen sich im Westen mit dem deutlich sanfteren Kirchbergstock fort, der auch Kalksteinmassiv genannt wird. Die höchsten Gipfel dieses Plateaugebirges finden sich allesamt im Osten, während im Westen nur der Kalkstein, auch Baumooskogel genannt, die 1500-Meter-Marke knackt. Im Winter bietet er sich als Ziel einer langen Schneeschuhtour an, die sich weniger wegen den zu absolvierenden Höhenmetern, sondern vielmehr durch die weite Strecke als richtiger "Wadlbeißer" erweist. Bis zum Bruggwirstalmkreuz eignet sie sich auch bei weniger guten Bedingungen, während der hier beschriebene Direktanstieg zum Kalkstein wegen dem steilen Gelände eine sichere Lawinenlage voraussetzt.

An der Straße nach Stegerhäusl, die von der Zufahrt nach Haberberg abzweigt, befindet sich auf rund 800 Metern Höhe ein kostenfreier Parkplatz. Hier beginnt die Tour. Auf der Straße wandert man hinauf zu einem Hof mit Tischlerei, die Beschilderung zu den Kalksteinalmen gibt die Richtung vor. Der ab hier für den öffentlichen Verkehr gesperrte Fahrweg führt in den Wald hinauf und gewinnt in einigen weiten Kehren an Höhe; an Verzweigungen bleibt man stets am Hauptweg beziehungsweise folgt den Wanderschildern. Auf rund 1150 Metern Höhe wird der Wald verlassen und der Weg leitet in südöstlicher Richtung aussichtsreich hinüber zur Heisenalm; den Abzweig nach Erpfendorf lässt man links, den zur Obingalm rechts liegen. An der Heisenalm lädt eine Sitzbank zur willkommenen Rast ein, vor allem der Blick zum Wilden Kaiser fesselt das Auge.

Nach der Pause geht es am Fahrweg weiter. Etwa 150 Meter nach der Alm folgt man an einer Verzweigung der Beschilderung zum Adlerspoint nach links und gelangt hinauf zu einem Rücken. Auf dessen Nordostseite leitet der Fahrweg durch freies, mit nur einzelnen Bäumen bestandenes Gelände schwach ansteigend auf das Bruggwirtsalmkreuz zu. Dieses wird links umgangen und man erreicht schließlich nach langem Marsch die Wegkreuzung an der Bruggwirtsalm.

Von der Wegkreuzung ist es über den sanften Wiesenhang nur noch ein Katzensprung hinauf zum Kreuz, von wo aus man einen erstaunlich guten Ausblick hat: Im Westen dominiert der felsige Wilde Kaiser, im Norden geben Unterberg- und Fellhorn den Ton an und im Osten erheben sich steil die Loferer Steinberge. Der gut 100 Meter höhere Kalkstein verhindert zwar Fernblicke nach Südwesten, bereichert aber durchaus das Panorama. Am Bruggwirtsalmkreuz bietet sich einen Rast an, denn der weitere Weg zum Kalkstein ist noch anstrengend.

In südlicher Richtung steigt man durch sanft abfallendes Weidegelände hinunter zur Bruggwirtsalm und weiter nach Südwesten zum breiten Sattel vor dem Kalkstein. Nun beginnt der pfiffige Teil der Tour: Von der Verzweigung unter dem Kalkstein geht es direkt entlang eines Rückens durch die freie Ostflanke bergauf, ein Weidezaun gibt grob die Richtung vor. Teilweise ist der Anstieg recht steil. Schließlich wird rechts des Gipfelaufbaus die Kammhöhe erreicht und das Gelände legt sich deutlich zurück. Man hält sich links und ersteigt von der Rückseite her den aussichtsreichen Hausberg von St. Johann in Tirol. Der Tiefblick auf die Marktgemeinde kann sich wirklich sehen lassen, dahinter erhebt sich der Wilde Kaiser und man schaut weit in die Kitzbüheler Alpen hinein. Auf der anderen Seite geben sich die Zacken von Loferer und Leoganger Steinbergen die Ehre und auch die Hohen Tauern zeigen sich. Um das Panorama zu genießen gibt es eine Sitzbank, die man nach dem langen Anstieg sicherlich gerne in Anspruch nimmt.

Der Rückweg erfolgt auf dem Anstiegsweg. Insbesondere die Etappe vom Bruggwirtsalmkreuz bis zur Heisenalm zieht sich mit Schneeschuhen wie Kaugummi, die Ausblicke entschädigen allerdings.

Schwierigkeiten:
Am Fahrweg von Haberberg via Heisenalm zum Bruggwirtsalmkreuz: WT1 (Anstieg stets im flachen, gutmütigen Gelände).
Aufstieg zum Kalkstein: WT3 (teils recht steil).

Fazit:
Eine aufgrund der weiten Strecke und des steilen Schlussaufstiegs recht anstrengende 3*-Schneeschuhtour, die ab dem Verlassen des Wald sehr aussichtsreich durch freies Gelände verläuft. Die Unternehmung ist recht einsam, daher ist häufig Spurarbeit angesagt. Der Kalkstein ist ein lohnender Gipfel oberhalb von St. Johann in Tirol, der über die Südseite wesentlich schneller zu haben ist. 

Mit auf Tour: maxl.

Kategorien: Loferer und Leoganger Steinberge, Schneeschuhtour, 3*-Tour, 1500er, WT3.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 62572.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
T2
15 Jun 13
Wieder am Baumoosköpferl · Koasakrax
T2
12 Mai 13
Kalkstein off Road · Koasakrax
T3
30 Apr 13
Kalkstein verkehrt !?! · Koasakrax
T2
WT2

Kommentar hinzufügen»