Schönberg mal weniger schön und trotzdem schön.

Winterliches Wochenende mit schönem Neuschnee. Jedoch durchgehend am Schneien. Man kann sich also kein Wetterfenster aussuchen. Die Frage stellt sich nur, wo man hingehen soll. Unterlage gabs weiter unten eher keine, so dass ein höhergelegener Ausgangspunkt sinnvoll bleibt. Allerdings muss die Tour trotzdem Kontrast haben, um sich wenigstens etwas orientieren zu können. Dabei lande ich recht schnell beim Schönberg (2104 m), der sich von Malbun aus recht hochgelegen erreichen lässt, aber fast bis zum Gipfel auch Vegetation bietet. Hier bin ich schonmal bei Neuschnee hin und war damals zwar ausgelaugt vom eher kurzen eigenen Spuren, aber es war insgesamt gut: Schönberg zum Saison-Einstand (2019).

Ich startete über die frisch fertig planierte Piste und gelangte auf dem ebenfalls frisch planierten Winterwanderweg hinauf zum Sassförkle (1786 m). Weil weit und breit niemand zu sehen war und mir die Verhältnisse an der Obersass-Variante nach Westen nicht bekannt waren, entschied ich mich erneut über die Alp Guschg-Variante weiterzugehen. So würde ich auch im Rückweg eine Spur haben, wenn ich auf einen Rückweg über Guschg angewiesen wäre. Ab dem Förkle waren keine Spuren zu sehen, es lagen 40cm grundloser Neuschnee, man musste selbst abwärts kräftig schieben. Aber egal, es sollte ja mehr eine Trainingstour werden, eine Traumtour hatte ich ja nicht erwartet. Zwischenzeitlich kann ich am Alpweg kurz eine eingeschneite Spur nutzen, deren Verlauf mich aber irritiert, als sie den Weg verlässt. Am breiten Rücken vor erreichen der Alp Guschg treffe ich wieder auf eine Aufstiegsspur. Diese hilft jedoch nur kurz, da ich sie im Whitout nicht mehr verfolgen kann. So mühe ich mich empor bis auf ca. 1800m, wo ich auf die Obersass-Variante treffe. Diese ist von zwei Skitourengängern inzwischen gespurt. So wird der weitere Aufstieg deutlich angenehmer, die Spur hält auch an sich ganz gut. Allerdings bleibt die Sicht eher schlecht auf dem Schönberg. Im anhaltend leichten Schneetreiben rüste ich zur Abfahrt. Trotz der schlechten Sicht geht es in steileren Abschnitten ganz gut, weil man kaum unnötige Geschwindigkeit aufbauen kann. Sobald die Abschnitte flacher werden ist man jedoch verloren und muss anschieben oder hoffen, eine Spur zu treffen. Trotzdem felle ich bei ca. 1800m nochmal an und steige erneut zum Gipfel. Dieses Mal wähle ich eine direktere Variante in der SO-Flanke. Etwas unterhalb von 1800m felle ich ein letztes Mal an und steige über die Obersass-Variante auf und fahre in den Spuren zurück zum Sassförkle. Den Winterwanderweg kann man schön abschwingen und über die Piste mit ein paar weiten Carving-Schwüngen zurück zum Auto.

Fazit: Winterfeeling und Höhenmeter auf Ski, insgesamt ein gelungener Tourentag. Kleine persönliche Statistik: 5. Mal Schönberg.