Ostertal "off the beaten track" (Weiherkopf & Rangiswanger Horn)

Um in der und um die Hörnergruppe abseits der bekannten Pfade unterwegs zu sein, sind die besten Freunde eine Karte mit den eingezeichneten Wildschutz- und sonstigen Sperrgebieten und die Ortho-Fotos des Landes Bayern. Dann ergeben sich auch in diesem überwiegend bewaldeten Gebiet wunderbare Waldschneisen, die sich skifahrerisch lohnend bis sogar sehr lohnend zusammenfügen lassen. Praktiziert haben wir das erstmals in der Corona-Zeit als "Unbekanntes" rar war. Die Idee zur hiesigen Tour entstand aber schon früher, als ich mir bei schlechter Sicht auf dem Weg zum Ochsenkopf Gedanken machte, wo denn wohl die schönen Abfahrtsspuren im Aufstieg links von der Oberalpe gesehen herkamen.

Beschrieben sind Aufstiege und Abfahren nachfolgend nur soweit diese nicht skitourerisches "Allgemeingut" im Ostertal sind:

Weiherkopf, Anstieg über Nordrücken (WS): Schon deutlich vor der Oberalpe stiegen wir direkt über den schönen offenen Hang zum Wanderweg auf, dem man in der Folge durch den Wald folgt und auf dessen Pfad auch der Sattel zwischen Rangiswanger Horn und Weiherkopf erreichbar ist. Der Nordrücken setzt eine gewisse Schneelage voraus, anfangs geht es etwas hakelig mit kurzen Kehren, aber durchgehend auf dem Abfahrtsgerät empor (für die Abfahrt nicht geeignet). Dann folgt eine sehr steile Querung (~ 35°) auf der Nordost-Seite, die dank zu übersteigendem Sturmholz auch etwas Akrobatik und Geschicklichkeit verlangt (ebenfalls keine Option zum Abfahren, bei niedriger Schneelage ggf. nicht passierbar), ehe ein weites flaches Plateau, teils auch wieder abfahrend, zur Abfahrtspiste der Bolsterlanger Skilifte führt, die zuletzt den Gipfelanstieg vermittelt. Die Lifte machen gerade Mittagspause (?), die Pause am Gipfel nahe der Bergstation bietet daher Ruhe und genügend Gelegenheit den startenden Gleitschirmlern zuzu- und die Aussicht anzuschauen.

Weiherkopf, Abfahrt NW-Flanke (WS+): Man folgt dem Gipfelrücken bis zum Ende des Gleitschirmstartplatzes, wo es dem Wanderweg entlang starke 100 Meter den Rücken Richtung Ochsenkopf durch den Wald hinunter geht. Dann in Abfahrtsrichtung nach rechts (Achtung Zaun!) und nach kurzer Durchfahrt zwischen einigen Bäumen wird eine weite offene Waldschneise (oben kurz 35°, dann ideales Skigelände um die 30°) erreicht, die einen hinab bis zur Oberalpe führt.

Rangiswanger Horn "Waldschneisen-Abfahrt West" (L): Diese ist vor allem vorteilhaft, um sich in der Abfahrt den sehr nervigen letzten Teil des Anstiegs zur Oberalpe zu sparen (Bachquerungen, Gegenanstiege). Es gibt noch eine Waldschneise, die deutlich weiter unten wieder zum Fahrweg Richtung Oberalpe führt (eingezeichnet in der Skitouren-Karte des DAV) - diese war bei uns aber im unteren Teil (wie schon im Aufstieg erkennbar) schlecht eingeschneit. Für unsere Option: Vom Gipfel zurück bis kurz vor den Sattel zwischen Rangiswanger und Weiherkopf. Hier direkt nach Westen hinunter in die deutliche Waldschneise (3 Bäume links zu Beginn, super Hänge). Am Ende der Schneise weitet es sich in Abfahrtsrichtung nach links (geht auch, umfährt aber das nervige Gelände des Anstiegs nicht). Hier scharf nach rechts und eine kurze Querfahrt zwischen einigen Bäumen bringt einen auf eine sehr große dreieckige Waldschneise (charakteristisch der Baum in der Mitte) mit schönen Hängen bis zum Forstweg. Der läuft ab hier, bis auf eine kurze Passage an der Holzschlagalpe, bestens hinunter bis zum PP.

LLB: Gering / Mäßig (Tendenz: Mäßig - Beachtliche Triebschneepakete am Nordrücken Weiherkopf unter 1600m in Richtung NO)