Terner Jöchl - vom Winde verweht

Für meinen Geschmack hat es viel zu früh geschneit. Mindestens einen Monat hätte ich noch auf den Schnee verzichten können. Aber mich hat ja niemand gefragt ;-)
Deshalb ist es mit der Motivation heute auch gleich wie mit der Zeit - beides kaum vorhanden. 
Letztendlich siegt ab er die Vernunft (oder die Sucht?) und ich will mir doch etwas die Beine vertreten. So entscheide ich mich für eine kurze Tour zum Terner Jöchl. Soll ich die Ski nehmen? Ach was, beim Start wird es wohl kaum genug Schnee haben und die Ski zu tragen habe ich erst recht keine Lust.
Zu Hause packe ich alles in bzw. auf den Rucksack, was ich auch nur irgendwie brauchen könnte: neben ausreichend Kleidung - starker Wind wird vorausgesagt - auch Gamaschen, Schuhketten und Schneeschuhe.
Ich starte beim Parkplatz oberhalb vom Nunewieser und steige über die Abkürzung auf. Schnee ist hier kaum welcher, etwas Neuschnee der letzten Nacht, aber nicht der Rede wert. Weiter geht's, vorbei am Teufelsstein und - immer über den Steig - zur Pertinger Alm. Hier wäre Schnee genug für die Ski...
Der Weg ist gut gespurt, auch frische Spuren sind zu sehen. Ich steige weiter auf, mit zunehmender Höhe werden die Bäume weniger und der Wind mehr. Einige Leute kommen mir bereits entgegen. 
Schneeschuhe benötige ich keine. Es geht an der Oberen Pertinger Alm vorbei. In der Spur komme ich gut weiter, außerhalb der Spur würde man mehr als knietief einbrechen. Der Wind wird stärker, die Spur ist zwar noch zu erkennen, aber teilweise vollständig zugeweht. So kommt es, dass ich jetzt doch die Gamaschen überziehe - im Abstieg hätte ich sie sowieso benutzt. Die Schneeschuhe lasse ich weiterhin auf dem Rucksack. 
So komme ich gut zum Gipfel. 
Auch hier bläst ein starker Wind. Ich halte mich deshalb nur kurz auf. Im Abstieg kommt mir eine junge Dame mit Tourenski entgegen. Noch während ich weiter absteige fährt sie auch schon an mir vorbei Richtung Tal. Ganz so einfach schaut die Fahrt nicht aus. Es hat sich doch schon ein dünner Harschdeckel gebildet. Oft gleitet sie an der Oberfläche dahin - ich würde sicher ständig einbrechen!
Von den ca. 50 Personen, welche mir heute begegnen, wird sie auch die einzige bleiben, welche heute mit Ski unterwegs ist. Einige steigen mit Schneeschuhen auf, die meisten tragen diese - so wie ich auch - aber nur auf dem Rucksack an der frischen Luft spazieren.
Ich mache einen kurzen Abstecher zum Hühnerspiel. Danach steige ich weiter ab, erreiche den Parkplatz und bin schon vor der Mittagszeit wieder zu Hause.