Masnàn: Man kann!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 29. Oktober 2023 um 10:32.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:27 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Torrone Alto   CH-TI 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3100 m
Abstieg: 3100 m

Oder man sollte sogar, v.a. im Herbst. Denn der Masnàn bietet eine der jähesten Flanken der Alpen (2200 Hm von Biasca), dazu - Patriziato di Biasca sei Dank! -die Möglichkeit, in urigen Hüttchen zu nächtigen (mal wieder Rifugio Lago). Und Ende Oktober last but not least: das goldenste Lärchengold.

Kurz vor 12 Start in downtown Biasca und auf dem immer wieder eindrücklichen Pfad nach Nadro empor und ins Valle hinein. Die Gegend ist gezeichnet von den Unwettern der letzten Monate (Grossniederschläge insbesondere im August, Sciroccosturm vor einer Woche mit 121 kmh in Biasca und 171 auf dem Matro): viele entwurzelte Bäume, alle Wege voller Äste und Zweige, viel Wasser überall und auch einige Erdrutsche. Der Weg via Negressima ist offenbar nicht begehbar, und zwischen Compiett und Piancra Bella ist der Wald flächig zerstört.

Damit erübrigte sich auch die Frage, ob ich wie vor 5 Jahren wieder über den Pizzo di Magn "einsteigen" soll. Stattdessen entspannt hinauf nach Chierisgiev, wo ich zu nächtigen gedachte und der pastore noch zugegen war. Wegen dem strahlenden Lärchengold stieg ich indessen grad weiter auf die schöne Kanzel von Spancri für eine lange, goldbekränzte Sonnenrast. Wieder zurück auf Chierisgiev musste ich feststellen, dass die Hütte inzwischen verschlossen war (ist inzwischen auf der Patriziatswebseite geändert; Hütte nur zur Verfügung des Hirten!). Somit also nochmals empor, Dros links liegen gelassen bis zu den letzten Sonnenstrahlen auf Sprügh, wo ich mich dank des Holzofens fürs Znacht einnistete. Schwieriges Einfeuern, dann aber in Ofennähe schön warm; nichtsdestotrotz beschloss ich wegen der komfortableren Matrazen und des Gasrechauds für den Morgenkaffee im Vollmond noch zum Rifugio Lago zu dislozieren.

Erstaunlich kalte Nacht und am Morgen die grosse Überraschung: Ein Schäumchen Neuschnee (fürs Tessin nicht prognostiziert) und sehr glatte Verhältnisse, sodass der Cima di Biasca-Nordgrat schon mal nicht in Frage kam. Dafür aber wunderbare Stimmung und mit einigem Höhenverlust über Spiancri und die N-Flanke auf die Cima; die vereisten Platten erheischten auch dort Vorsicht. Auch der direkte Übergang zum Masnàn für mich so zu heikel, sodass ich auf dem Pfad weit ins Valle Osogna bis unter die Cima di Müscoi ausholte und wieder zurückquerte; zuletzt in langem Schräganstieg auf den Masnàn mit seinen formidablen Aus- und Tiefblicken.

Abstieg direkt zu Pt. 2216 und dann zuunterst sehr mühselig auf den WW dort, wo dieser eine tiefe Rinne quert; die Ideallinie habe ich dort immer noch nicht gefunden. Langwierige Waldquerung über viele umgestürzte Bäume zur wunderbaren Terrasse von Basso (Rifugi im Valle d'Osogna alle zu), wo ich mir nochmals eine lange Sonnen- und Lärchenrast gönnte vor dem sehr langen Abstieg über Albat - Aldirei (wo's leider keinen Aldi hat) zur wohlverdienten Pizza im Lucomagno zu Biasca. 

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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Kommentare (1)


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ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 30. Oktober 2023 um 10:02
Und ob man kann, sogar in nur einem Tag :-) Leider hatten wir mit dem Wetter damals weniger Glück. Aktuell würde meine Kondition dazu nicht reichen, daher freue ich mich, wieder mal ein paar neue Bilder von dort auf Hikr zu sehen.

Liebe Grüsse
Adrian

P.S. Müsste die Bilder meiner Tour mal mit dem (inzwischen vorhandenen) Scanner und Photoshop in einer ordentlichen Qualität digitalisieren…


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