Ortler 3905m + Klettersteig
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Eine kurzfristig geplante 2-Tagestour auf den König ORTLER, höchster Berg Südtirols
Alles fing an, dass wir am Morgen noch schnell ins Sportgeschäft mussten um ein paar Erledigungen zu tätigen um den Ortler definitiv in Angriff nehmen zu können. Das Wetter war wunderbar, in Bozen war der Asphalt dem Schmelzpunkt nahe. Also nichts wie weg und rauf auf den Berg. Mit der pünkltichen Abffahrt um 12.00 Uhr von Bozen wurde nix, ein Verkehrsunfall verhinderte Phillip für einige Zeit. Dann streikte auch noch der Keilriemen seines Passat und so fuhren wir mit ca. 1 Stunde Verspätung mit meinem Defender los. Da alles so kurzfristig geplant war hatten wir auch kaum Proviant mit und so mussten wir in Prad am Stilfser Joch noch schnell was einkaufen, aber dann gings endlich Richtung Sulden (1827m), dem Ausgangspunkt der Tour. Dor bemerkte Phillip, dass er seine Geldtasche in Prad in der Bar vergessen hatte, also nochmal zurück. Schließlich waren wir dann um 16.00 Uhr endlich abmarschbereit.
Vom Parkplatz rechts am Dorfeingang zieht sich der Wanderweg Nr.4 gemütlich durch den Wald und schließlich über die Geröllfelder rauf zur Tabaretta Hütte (2556m). Um 17.00 Uhr waren wir dort und der Wirt meinte auf unsere Frage, ob wir den Klettersteig noch schaffen würden bis Sonnenuntergang, meinte er nur "man braucht 2 Stunden, der Rest hängt von euch ab". Also gingen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl zum Einstieg des Klettersteigs, welcher von der Tabaretta Hütte links der Felswand entlang geht bis zum Einstieg des Klettersteigs am Kamin.
Zügig haben wir uns für den Klettersteig umgerüstet und sind schon gleich ziemlich ins Schwitzen gekommen beim C/D-Einstieg, weiter oben an den beiden Querungen E war dann der maximale Adrenalinschub. Ich muß hinzufügen, dass der Klettersteig ohne die gesamte Gletscherausrüstung auf dem Buckel wesentlich einfacher zu bewältigen ist als wie wir es gemacht haben. Aber nichts desto trotz zählt der Tabaretta Klettersteig zu den wohl schwierigsten Klettersteigen der Alpen, wenn nicht Europas - so hört man erzählen.
Jedenfalls waren wir dann schließlich am Grat, schnell ein Foto vom Sonnenuntergang, die Sonne war schon weg und ein leichtes Leuchten schimmerte noch am Horizont. Niy wie ab zur Hütte - dort angekommmen war die Nacht hereingebrochen und das einzige was wir sehen konnten waren die Lichter im Tal und die Sterne am Himmel.
Am nächsten Tag gings zeitig in der Früh los, ca. 20 Bergsteiger/innen waren mit von der Partie. Der Steig führt über die Tabarettaspitze zum Einstieg in den Gletscher. Mit Seil, Steigeisen und Pickel bewaffnet gingen wir das Bärenloch und den ersten Anstieg zum Biwak an. Ungesicherte Kletterei über eine Felsnase von ca. 10m prüft uns, ob wir den herrlichen Ausblick auf der Nordwand des Ortlers wirklich verdient haben. Den Grat entlang gehts dann schließlich in einem weiten Bogen um den Gipfel herum, ordenltiche Steigung einbegriffen, um schließlich über eine leichte Kuppel den Gipfel des Ortlers (3905m) zu erreichen.
Auf der Nordöstlichen Seite quälen sich die Bergsteiger den Hintergrad des Ortlers empor, während wir uns den atemberaubenden Ausblick auf die umliegende, in ein Wolkenmeer getauchte Bergwelt gönnen.
Der Rückweg erfolgt auf demselben Weg, eine Abseilstelle bei der Felsnase unterhalb des Biwaks bildete ein weiteres kleines Highlight und rundete die tolle und anstrengende Tour ab. Nach einer kurzen Rast bei der Payer Hütte gings auf dem Normalweg zurück nach Sulden.

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