Einbachtal Reprise: Kraxelei, Naturfreundehaus und Brandenkopf


Publiziert von Schubi , 26. Oktober 2023 um 17:22.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 8 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:9,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gegenüber des Wohnplatzes Kluse ist der nordöstlich hochführende Forstweg breit genug zum Abstellen des Wagens.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Vor eineinhalb Jahren habe ich das hintere *Einbachtal erkundet, nun neulich stand ein zweiter Besuch an. Die Ameliebste kommt diesmal mit, denn als Einkehr lockt das Naturfreundehaus Laßgrund, es ist nur unregelmässig geöffnet. Ebenfalls dabei ist als naheliegender Berggipfel der Brandenkopf (945 m).

Für gemütliche Touren wie diese ist Ruth Moodys Nest der perfekte Soundtrack.

Start im dunklen Talgrund am Wohnplatz Kluse (übrigens ein historisches Leibgedinghaus), hinter ihm kommen wir später wieder heraus/herunter. Jetzt jedoch zunächst rechts/östlich der Straße den steilen Forstweg herauf, dann dem oben angetroffenen Weg links folgen. Nach ein paar Kurven rückt rechterhand felsiges Terrain ins Blickfeld. Dies hatte ich ja beim ersten Besuch schon einigermaßen sinnvoll durchkraxelt. Inzwischen weiß ich auch mehr über das hiesige Gestein: es ist ein Gneis, und zwar ein Paragneis, der mal aus Buntsandstein komprimiert wurde. Also sehr anders (auch farblich) als der Gneis aus *dieser Tour (Orthogneis, magmatischen Ursprungs), sprich: viel brüchiger, kleinteiliger, mit sehr klaren Bruchkanten, die oft eine Rhomben- oder Würfelform entstehen lassen. Einstieg wie letztes Mal rel. weit links, kurz durchs Grünzeug hochhangeln und dann diagonal durch leider rutschigen Blockschutt (Obacht wg. Steinschlag!) herauf. Bald wird das Gestein solider und es geht rauf zu einem mittig gelagerten Sporn. Von diesem nun weiter südwärts wieder ein ganzes Eck herab, um die schöne, etwas gratige Rippe am südseitigen Beginn dieses namenlosen Felsterrains auch mitzunehmen, und zwar von möglichst weit unten beginnend. Zu diesem Einstieg kommen wir über ein paar Bänder an den Nachbarfelsen. Griffe/Tritte immer antesten, das Gestein lockert sich mitunter. Durch eine Verschneidung rauf, um auf den Scheitel der Rippe zu kommen, und auf darauf nun, auch durch nette Moospolster, relativ einfach nach oben. Aber nicht zu weit, sondern erst nochmal erneut runter, und zwar links abzweigend herab zum Fuß der Wand, die das felsige Terrain noch Osten hin abschliesst. Wir erklettern sie uns von ihrem nördlichen Ende über ein, zwei Bänder und eine wiederum kurze II-er-Stelle in einer Verschneidung (Tritte liegen rel. weit auseinander). Oben noch auf eine kleinen Krönungs-Zacken herauf, und schon haben wir unsere sonntägliche Trainingspflicht erfüllt. Hangaufwärts nun keine Felsen mehr, wir stapfen durch die Bäume hoch bis zur nächsten Forststraße. Auf ihr nordwestwärts leicht abfallend weiter, bald jedoch links runter auf einen etwas verwachsenen Forstweg gen Talschluss. Dort empfängt uns sehr einladend das Naturfreundehaus Laßgrund, heute gibt es Schlachtplatte.

Frisch gestärkt machen wir uns an den Aufstieg zum Brandenkopf. Ein Stück noch die Talstraße hoch, hinter dem Wendeplatz rechts neben einem Brunnen dann einen aufgelassenen Forstweg genutzt, er ist eine gute Abkürzung zum nächsthöheren Forstweg. Kurz südwärts, weiter auf dem Christeweg nordwärts, und dann erneut südwärts auf dem Großen Hansjakobweg ausgeschildert bis rauf zum Gipfel des Brandenkopfs (945 m). Immerhin das letzte Stück ist hierbei schön pfadig-felsig-wurzelig. Der Brandenkopf ist der höchste Berg im Einzugsbereich des Kinzigtals und hat deswegen 1929 einen tollen Aussichtsturm obendrauf bekommen. In den Siebzigern kam gegenüber ein Funkturm dazu, und in den letzten Jahren etwas unterhalb Windräder. Leider führt auch eine öffentliche Straße herauf, aber es ist bei weitem nicht so viel los, wie auf anderen Auto-Bergen. Die Gaststätte hat auf unbestimmte Zeit geschlossen, noch letzten Winter haben wir hier gut gegessen.

Nach ausgiebigem Bewundern der Fernblicke in allen Richtungen nun wieder herab, diesmal dem Pfädle (markiert) weiter runter/geradeaus gefolgt. Anschließend in lustigem Forstwege- und Rückegassen-Zickzack zur einsam gelegenen Rodungsinsel des Hohlengrundbauernhofs. Weiter geht das Zickzack hangabwärts: Ostwärts, südwärts und erneut ostwärts. An der Querung eines namenlosen Bachlaufs (hier auch ein kleines Wasserkraftwerk, der Bach kommt vom Hohlengrund herab) nun diesem gefolgt auf einem aufgelassenen, etwas zugewucherten, Forstweg steil herab zum Talgrund des Einbachs. Unten kommen wir (wie eingangs erwähnt) nun an den Gebäuden des Wohnplatz Kluse heraus. Die Runde ist geschlossen, direkt gegenüber wartet unser Wagen auf uns.

Mit auf Tour: Amelie

Fazit: etwas modifizierter Routenverlauf der Tour von 2022, einen Gipfel mitzunehmen ist ja schon schöner. Dafür entfällt von damals der kleine Wasserfall nahe des Talgrunds. Wobei: zu ihm könnte man vom Start-/Zielpunkt auch schnell hinlaufen, ca. 300 m talaufwärts. Wieauchimmer: der Anteil von Forstwegen ist leider recht hoch, wird aber von der urigen Kraxelei und der tollen Rundumsicht auf den Brandenkopf-Turm okay kompensiert. T4 natürlich nur die Kraxeleien, Rest T1-2.

Eine Tour aus der Rubrik Unterholz-Preziosen

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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