Gletscherpfad Länta


Publiziert von rhenus , 30. September 2023 um 18:10.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum:28 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: ZS - Fahrtechnisch anspruchsvoll
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Pizzo di Cassimoi   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 1200 m

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts im Valsertal besuchte ich den im Jahre 2006 von der Thurgauer SAC-Sektion Bodan erstellten "Gletscherpfad Länta" am Fusse des Rheinwaldhorns, wo auch der Valser Rhein entspringt. Als Folge des dramatischen Rückgangs der Schweizer Gletscher in den vergangenen Jahren ist vom letzten Toteis des Läntagletschers kaum mehr etwas übrig geblieben. Die Gletscherzunge des Läntagletschers hat sich über einen Felsriegel bis auf ca. 2700m zurückgezogen.

Seit sich die Alpengletscher rasant zurückziehen, gibt es zahlreiche Gletscherpfade, in der Schweiz etwa im Saastal (Feegletscher) oder am Morteratsch-, Grossen Aletsch-, Trient-, Oberen Arolla-, Sidelen-, Wildstrubel-, Stein-, Silvretta- oder eben auch am Läntagletscher. Nachdem ich im Vorjahr vom Pizzo Cassinello zum stark zurückgegangenen Läntagletscher hinuntergeschaut hatte, wollte ich mir die Lage einmal vor Ort ansehen. Während meine Frau zur alten Arve von Ampervreila wanderte, startete ich bei recht angenehmen Temperaturen mit dem Bike beim Berggasthaus Zervreila und sichtete im Arvenwald auf dem Weg zur Kapelle Zervreila wie erwartet mehrere Tannenhäher. Bei der Canalbrücke überquerte ich den eingestauten Canalbach und war dank dem Bike bald am Oksastafel, von wo es mit einigen Schiebepassagen hinauf zur Lampertschalp ging (Bikedepot). Die dortige Alpbeiz hatte dicht gemacht, die Tiere waren ins Tal zurückgekehrt. Im ruhigen Läntatal wanderte ich gemütlich hinauf zur Läntahütte, wo ich bei einem sauren Most meinen Imbiss verzehrte.

Der langjährige und rührige Hüttenwart Thomas Meier, der im Jahre 2013 auch einen Flyer zum "Gletscherpfad Länta" verfasste, gab mir den Tipp, westlich des Valser Rheins aufzusteigen, da das Hochwasser im Rheingebiet vom 27.8.2023 einige Uferpartien des östlichen Wegabschnitts wegerodiert hatte. Entlang dem perfekt blauweiss markierten Pfad stieg ich von der Läntahütte die 3 km zu Pt. 2350m hinauf. Ab etwa 2200m lag ca. 10 cm Schnee, was die Wegfindung etwas erschwerte. Die ehemaligen Gletscherstände sind bestens im Gelände markiert. Leider war von der ehemaligen Gletscherzunge von 2013 nichts mehr vorhanden, die beiden extremen Gletscherschmelzen von 2022 und 2023 dürften dem letzten Toteis den Rest gegeben haben. Die Gletscherzunge des Läntagletschers hat sich über den dortigen Felsriegel auf eine Höhe von ca. 2700m zurückgezogen. Der einst 4 km lange Läntagletscher (gemäss der Dufourkarte 1858) als viertgrösster Gletscher der Adula-Alpen hat sich somit auf eine Länge von derzeit ca. 1.6 km zurückgezogen. Eindrücklich sind die auffallenden Seitenmoränen, die an beiden Talwänden die ehemalige Höhe des Gletscherstroms markieren.

Pünktlich zum Zvieri genoss ich in der Läntahütte K + K (Kaffee + Kuchen). Mit den letzten Sonnenstrahlen stieg ich talwärts zur Lampertschalp, wo mir einige wenige Berggänger entgegen kamen. Am Zervreilasee genoss ich erneut die sehr warme Septembersonne, bevor ich mich warm eingepackt mit dem Bike nach Vals aufmachte.              

Tourengänger: rhenus


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