Plattigspitze Überschreitung

Der Ostgrat der Plattigspitze fiel mir schon 2019 bei der Tour zur Dremelspitze auf und damals dachte ich mir, da möchtest du mal rauf. Auch bei meinem Tourenpartner Marco stand die Plattigspitze schon länger auf dem Zettel. Nachdem es  im Jahre 2019 nicht geklappt hat, war es nun endlich soweit. Da es hier schon 2 gute Beschreibungen zum Ostgrat gibt, hier meine subjektiven Eindrücke vom Grat.

Der Fels ist zuverlässig und meist fest. Man folgt immer der Kante oder leicht links von dieser. Der Grat weist immer wieder steile zum Teil plattige Schrofen auf. Die IIIer Stelle in der 4.Seillänge ist eher eine III- und nicht ausgesetzt. Die 7 und 8 Seillänge waren unserer Meinung nach die schönsten Kletterstellen, bevor es dann über Gehgelände Richtung Gipfel geht. Der weitere Verlauf zur westlichen Plattigspitze ist schnell erreicht ( I-II ).
Von dort wird es anspruchsvoller wenn man den Westgrat zur Kogelseescharte geht. Die Schwierigkeiten hängen stark von der gewählten Route ab. Geht man den meisten Türmen aus dem Weg, kommt man mit T5 (+) aus, geht man, wie wir ,die meisten Türme an oder quert im brüchigen Gelände im Fels und nicht z.B. auf den nordseitigen Bändern, so ist eine T6 - auf jeden Fall angemessen, da IIIer Stellen im ziemlich brüchigen Fels warten. Marco, der den Bergwerkskopf gemacht hat, sagte auch, dass der Fels hier deutlich brüchiger war als am Bergwerkskopf.

Daher meine subjektive Bewertung T6 - zum Westgrat. Der letzte Turm vor der Scharte wird nordseitig umgangen . 2 alte verrostete Bohrhaken habe ich am Westgrat gesehen.

Erwähnenswert und für mich völlig überraschend: Es  war  an diesem Tag einiges los an der Plattigspitze. 2 Tourengeher trafen wir am Einstieg und 2 waren da schon im oberen Bereich unterwegs. Weitere 5 sahen wir später am Einstieg, die dann auch den Westgrat gingen.

Fazit zur Tour: Die Plattigspitze, vor allem der Ostgrat, war ein Genuss im zuverlässigen Fels mit schönen leichten Kletterstellen. Der Westgrat ist deutlich anspruchsvoller, vor allem der brüchige Fels verlangt volle Konzentration. Die Schwierigkeiten sind stark von der Routenwahl abhängig. Bei Nässe sollte der Grat gemieden werden.Insgesamt eine 5 Sterne Tour mit etwas Abzug für den Bruch am Westgrat.

Mit auf Tour mein Bergkamerad Marco, schee war's!