Monte Daino - im Brenta-Nebel (2657 m / +1280 hm)

Der Monte Daino oberhalb von Molveno in den Brenta-Dolomiten wäre ein schöner Aussichtsberg, wenn es nicht den berüchtigten Brenta-Nebel gäbe. Dann ist vom Tal bis zu einer bestimmten Höhe noch alles frei, dann kommen dichte Wolken, und nur die höchsten Berge  schauen oben wieder aus dem Nebel heraus - der Monte Daino schaffte es heute knapp über die Nebelgrenze.

Ich besuchte den Monte Daino als Abstecher von einer Gruppen-Wanderung, die das Rifugio Pedrotti Tosa zum Ziel hatte. Wir starteten am Refugio Croz dell' Altissimo, wohin wir mit Taxi-Jeeps fuhren, die für die Wandergruppe gechartert wurden. Die Taxi-Jeeps könnten auf Bestellung auch von Einzelwanderern genutzt werden. Dann gingen wir hinauf zum Rifugio Selvata - hier war noch kein Nebel - und weiter hinauf Richtung Rifugio Pedrotti Tosa. Es wurde immer nebliger und bald sah man nichts mehr von den Bergen, erst am Rifugio hatten wir den Nebel überwunden. Die Gruppe machte jetzt eine Einkehr in der Hütte, während ich mich abmeldete, um den Monte Daino zu besuchen.

Durch den Tourenbericht von Gero hatte ich schon Vorinformationen über die Route zum Daino, sie ist auch gut durch Steinmännchen markiert, und durch die jetzt Nebel-freie Situation war die Orientierung auch problemlos. Teilweise auf gebahnter Trittspur, teilweise auf Felsengelände (längere Passagen bis T3+) ging ich hinauf bis auf dem Kamm zwischen dem schwierigeren und höheren Südgipfel (2698 m) und dem einfacheren Nordgipfel (2685 m). Ich stoppte auf einem Zwischengipfel auf dem Kamm, der auf opentopomap mit 2657 m angegeben ist, und für den ich hier bei hikr.org einen Wegpunkt ergänzt habe.

Eigentlich wollte ich noch zum Nordgipfel, aber aber ein Blick auf die Uhr hielt mich davon ab. Der Nordgipfel würde hin und zurück nochmal geschätzt mindestens eine halbe Stunde dauern, danach würde ich beim Abstieg meine Wandergruppe nicht mehr einholen, die Abfahrt der Taxi-Jeeps verpassen, und müsste zu Fuß bis ganz runter nach Molveno laufen. Deshalb erklärte ich den Monta Daino auch auf meiner aktuellen Position für bestiegen und machte mich wieder auf den Rückweg.

Als ich das Rifugio Pedrotti Tosa passierte, stand dort auf einem Schild 2:10 h zum Rifugio Croz dell' Altissimo, wo die Taxi-Jeep s pünktlich abfahren würden, und ich hatte auch noch genau 2:10 h verfügbar. Ich musste deshalb etwas beschleunigen, und im flotten Trail-Running-Tempo holte ich meine Wandergruppe vor dem Rifugio Selveta wieder ein, und wir hatten sogar noch Zeit für eine gemeinsame kurze Einkehr.

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T3+) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.