Torre de Salinas (2.447 m) - kurze Panoramatour


Publiziert von panodirk , 13. Oktober 2023 um 11:11.

Region: Welt » Spanien » Kastilien-León
Tour Datum: 7 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Valcavao; ab Puerto de Pandetrave führt eine 4km lange und gute Schotterpiste nach Norden zu dem Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:Editorial Alpina Picos de Europa

VORBEMERKUNG
Hier stelle ich eine satte T4-Tour vor, die man schnell am Nachmittag oder einem Schönwetterfenster erledigen kann. Das Gestein ist erstaunlich fest und man kann stets sehr gute Tritte finden. Den Grat I trifft man nur sporadisch an.
Der Parkplatz Valcavao schafft es kaum in die deutsche Literatur, dabei ist die 4 km lange Schotterpiste ab dem Puerto del Pandetrave wirklich gut fahrbar! Ob der Parkplatz auch von Fuente De anfahrbar wäre, weiß ich nicht.
Der angehängte GPS-Track enthält die ideale Route auf dem Rückweg; auf dem Hinweg befand ich mich auf unnötiger, aber unschwieriger Wegsuche.

DIE TOUR
Ab Valcavao starten wir in Richtung Refugio Collado Jermoso (weiß-gelb markiert) und gelangen in in 10-15 Minuten zum Collado de Valdeón. Um zum Pass Alto de la Canal zu gelangen, folgt man dem breiten Weg für einige hundert Meter; dann hat man zwei Optionen: schneller und schöner geht es direkt über "El Sedo" steil hinauf. Hier ist der Weg etwas ausgesetzt und man benötigt auch ab und zu die Hände; schwierig wird es nie. Die Alternative durch den Kanal von Pedabajo ist sicherlich länger und mit mehr Höhenmetern behaftet. Bei meiner Solo-Tour stand ich nach 35 Minuten am Pass Alto de la Canal (2.035 m).
Sofern man den Torre de Salinas nicht über den Ostgrat (einzelne IIIer Stellen) angehen will, steigt man auf dem Wanderweg in Richtung Vega de Liordes noch ein paar Meter ab und zweigt nicht zu früh nach links ab. Man erkennt schon das zentrale Couloir in der Nordostflanke, welches wir erreichen müssen. Eine deutliche Spur mit Steinmännern führt dann nach links vom Weg ab über eine ganze Serie von karstigen Rücken bis zum Auslauf des Couloirs. Das Couloir selbst bewältigen wir auf der (im Aufstiegssinne) linken Seite nah an den Begrenzungsfelsen in erstaunlich festem Gestein. An einer Verengungsstelle des Couloirs - einige Meter vor einer Barriere - führt ein steiler Weg links aus dem Couloir hinaus und zieht nun wieder flacher auf einen Absatz hinaus. Ab diesem Absatz führt der Weg über ein recht steiles Band, das genau in die Einsattelung zwischen Ostgrat und Gipfel führt. Zum Gipfel geht es nun noch mit etwas Auf und Ab und einigen einfachen Kraxeleinlagen. Ab Pass Alto de la Canal bis zum Torre de Salinas (2.447 m) habe ich recht genau 1 Stunde benötigt.
Die Gipfelaussicht ist außerordentlich schön und informativ. Ich traf dort zwei Briten, die sich im Aufstieg verlaufen hatten und fragten, ob der Abstieg entlang der Steinmänner gut zu bewältigen sei... - Da die Wolken dichter und dichter wurden, bin ich schnell wieder aufgebrochen. Die Briten waren sehr schnell eingeholt und somit auch die Frage beantwortet, ob dieser Berg an sich gut zu bewältigen ist: Wer Freude an T4 hat, kommt hier auf 500 Höhenmetern voll auf seine Kosten; wer T4 schon als fordernd empfindet, muss sich 500 Höhenmeter durchkämpfen!
Zurück habe ich fast genau so lang gebraucht wie hoch. 3 Stunden für die gesamte Tour ist allerdings eher ein Sprinttempo (zumindest für mich); will man es gemütlicher angehen, darf man gerne 1-2 Stunden mehr kalkulieren.

WICHTIGE INFOS
Wettervorhersagen sind schwierig zu bekommen und selten genau, denn gerade in den Picos hat es unzählige Mikroklimata zwischen feuchtem Atlantikeinfluss im Norden und der mediterran geprägten Liébana. Die besten Erfahrungen habe ich mit dem spanischen Wetterdienst AEMET (https://www.aemet.es/es/eltiempo/prediccion/montana) gemacht; dort kann man die Picos für eine detaillierte Prognose für 3-4 Tage wählen. Ergänzend hilft meteoblue und wetteronline; meist trifft eine Melange der drei Wetterdienste recht gut zu.
Seit diesem Jahr (2023) gibt es einen Kompass-Führer von Stephan Bernau für die Picos de Europa mit guten Routenbeschreibungen und GPS-Tracks; da sind auch einige grandiose Hammertouren dabei! Absolute Kaufempfehlung! - Hingegen wendet sich der Rother-Führer von Cordula Rabe eher an die zaghaften und gemächlichen Spaziergänger. Die Rother-Führer für die angrenzenden Gebiete Asturien und Kantabrien sind dafür hervorragend und komplett.
Das beste und wirklich komplette Kompendium der Picos gibt es von den Ediciones Cordillera Cantábrica: "Cumbres de los Picos de Europa" von Alberto Boza (ISBN 978-84-949964-5-0); auf spanisch, reich bebildert mit sehr detaillierten Routenbeschreibungen.
Wanderkarten bevorzuge ich von Editorial Alpina; hier gibt es das Kartendoppelpack für die Picos de Europa schon für wenig Geld. Sehr exakt in der Darstellung, doch darf man sich nicht von den Wanderwegen verleiten lassen; auch Routen im II. Grad sind hier rot dargestellt.
Viele, aber nicht alle Wege sind auch über OpenStreetMap (OSM) sehr gut abgebildet; fast jede angepeilte Exkursion findet sich (in unterschiedlicher Qualität) auch bei wikiloc.com. Ein GPS-Gerät ist für alle Touren von großem Vorteil, denn Wegmarkierungen gibt es - außer Steinmännern - in den Picos weitgehend nicht.

Tourengänger: panodirk


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