Chamanna Cluozza & Fuorcla Murter


Publiziert von ᴅinu , 14. September 2023 um 19:36.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum: 9 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1670 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:17 km

Ein Traum ging für mich in Erfüllung: Ein Wochenende zusammen mit meiner Partnerin im Schweizer Nationalpark. Zu Begin des Jahres war es mir nicht möglich einen Platz in der Chamanna Cluozza zu erhaschen, die freien Plätze an den Wochenenden waren schnell weg. Als ich dann wöchentlich die aktuellen freien Plätze prüfte wurden vor zwei Monaten dann plötzlich mehrere Plätze frei.

Mit dem PW gelangten wir bis zum gebührenfreien Parkplatz Pra da Punt (bei der Holzbrücke). Da wir bereits im Vorfeld vom Chamanna Cluozza Kühlschrank Kenntnis hatten nahm ich einen grossen Tourenrucksack mit. Direkt nach der Holzbrücke findet man nämlich einen Kühlschrank mit Lebensmitteln, welche zur Chamanna Cluozza hinauf wollen. Mit dieser Initiative kann die Hütte auf Helikopterflüge verzichten. Nachdem wir die Rucksäcke gepackt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Sarasin Stein. Ein Denkmal für den Gründer vom Schweizerischen Nationalpark. Der Stein markiert auch zugleich den Erstkontakt mit der Nationalparkgrenze, welcher man nun bis zum P.1980 folgt. Unter dem Murtaröl hindurch befindet man sich auf einer Höhenwanderung mit toller Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite. Trotz Feldstecher können wir im Zustieg ausser einem Eichhörnchen, Schmetterlingen einer Raupe und vielen Tannenhähern keine der grossen Wildtiere beobachten.

Um zur Chamanna Cluozza zu gelangen, steigt man auf dem Wanderweg zum Ova da Cluozza hinunter. Nach dem überqueren des Flusses steht noch ein kurzer Gegenanstieg an, bevor man den tollen Platz der Hütte betritt. Die schöne Chamanna Cluozza steht inmitten von Tannen. Bei einem Apero mit Kuchen entdeckten wir am gegenüberliegenden Hang die ersten fünf Rothirsche. Da bis zum Nachtessen noch viel Zeit vor uns lag, entschieden wir uns zum Plan Valletta abzusteigen. Von dort hat man wie beim Zustieg eine tolle Sicht auf die Felsplatte welche sich unterhalb vom Piz dal Diavel befindet. Auf der Platte kann man mit dem Feldstecher Dinosaurierspuren von zwei verschiedenen Arten entdecken. Obwohl die Dämmerung einsetzte entdeckten wir auch auf diesem Weg keine weiteren Wildtiere. Pünktlich zum Nachtessen trafen wir in der Hütte ein, das Nachtessen war wehr lecker. Das einzig störende in der Hütte waren die Türen, diese knallten am Abend und am Morgen sowie vereinzelnd in der Nacht mit voller Wucht zu, nur wenige begleiteten die Türen in die Falle. Die Brunftrufe der Rothirsche war dagegen sehr entspannend und ich erinnerte mich an nächtliches Löwengebrüll der Ferien in Tansania / Kenia.

Am nächsten Tag genossen wir als erstes das leckere Morgenessen. Gemütlich wanderten wir anschliessend im Zick-Zack durch den wildromantischen Wald hinauf Richtung Fuorcla Cluozza. Während dem Aufstieg hörten wir immer wieder die Rothirsche auf der anderen Talseite, welche wir mit dem Feldstecher dann auch prompt beobachten konnten. Bereits vor der Schlüsselstelle erspähten wir die ersten Gamsen. Die Schlüsselstelle trifft man am Übergang zur Wiese welche sich bis zur Fuorcla Cluozza hinauf zieht. Die kurze Schlüsselstelle ist mit einem Fixseil entschärft. Oben auf der Wiese entdeckten wir alle ca. 50 Meter ein Murmeltier. Der Familie hinter uns half ich zu Begin die Murmeltiere zu finden, da die Kinder immer wieder enttäuscht mitteilten: "Da hats ja gar keine Tiere!?!" Irgendwann war ich der Späher der Gruppe und die Kinder waren vor Euphorie nicht mehr zu bremsen. Am Horizont vom Piz Murter konnte ich mit dem Feldstecher knapp 30 Gamsen zählen. Auf der Fuorcla Cluozza angekommen entdeckten wir 5 Steinböcke sowie 7 Gamsen am Piz Terza. Während unserer Pause liehen wir den Feldstecher den Kindern aus, welche damit wie erwartet einen riesen Spass hatten. Nach einer längeren Pause machten wir uns parat für den Abstieg zum Ofenpass. Auch im oberen Teil vom Abstieg waren die Murmeltiere sehr gut vertreten. Die Steinböcke am Murter bekamen dann auch plötzlich Besuch von 3 Gamsen. 

Im Valun Murter entdeckten wir 3 weitere Gamsen mit Jungtieren und am Plan dals Poms entdeckten wir sogar eine grosse Anzahl von Edelweissen. Bei der Mittagspause am Plan dals Poms besuchten uns zweimal zwei Bartgeier, welche dem Osthang entlang segelten. Nach der Mittagspause folgte der Abstieg zur Punt Praspöl. Auf dem Weg schimmerte immer wieder das tolle blau vom Lai dad ova Spin zwischen den Lärchen hindurch. Beim Vallun Chafuol nutzten wir schlussendlich das Postauto zurück nach Zernez.

Tourengänger: ᴅinu


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