Einserkofel - 13.00 Uhr in Sexten


Publiziert von Dandl , 1. September 2023 um 06:46.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:31 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Fischleintal: 46.666797, 12.353671

Wenn man im Fischleintal nach Süden, also Richtung Talschlusshütte wandert, sieht man ihn genau vor sich: den Einserkofel (Einser). Die imposante Nordwand bietet einige extreme Klettereien. Der Normalweg verläuft auf der Südostseite. Diesen habe ich mir für heute vorgenommen. Als Vorbereitung habe ich mir die Berichte von georgb (hier) und vom Bergteufel (hier) angeschaut - danke an beide! Außerdem habe ich eine Routenskizze von einem gewissen Herrn Gödecke dabei ;-)

Ich starte am Parkplatz im Fischleintal und gehe Richtung Talschlusshütte. Vom Einser ist nichts zu sehen, Nebel versperrt jede Gipfelsicht. Es soll aber im Laufe des Vormittages auflockern. Ich gehe aufwärts Richtung Zsigmondy-Hütte. Bevor ich diese erreiche (auf ca. 2.030 m) verlasse ich den markierten Steig nach rechts, gehe hinter einer Bank mit Tisch vorbei, steige weglos auf steilen Grashängen auf und peile die Schlucht unterhalb der Kanzel an. Diese führt in nordwestlicher Richtung nach oben und bietet eine Abkürzung auf dem Weg zum Einser (danke Georg!). Wie gesagt geht es zuerst über Grashänge aufwärts. In der Schlucht folgt dann allerlei Gesteins-Zeug unterschiedlicher Machart. Später verlasse ich die Schlucht nach rechts auf einen angenehmen Grashang und erreiche so das Schluchtende, an welchem die Abkürzung auf den Normalweg trifft. Für eine Abkürzung ist der Weg recht lang. Der Normalweg über die Zsigmondy-Hütte ist aber noch länger und hat zudem noch einige Gegenanstiege parat.
Von hier sieht man zum ersten Mal den Einser. Auch der Großteil des Aufstiegsweges ist zu erkennen. Ich quere unterhalb der Kanzel entlang zum Einstieg. Dieser befindet sich an einem großen Block auf der linken (südlichen) Seite des Einsers. Hier tausche ich meine Kopfbedeckungen aus, lass die Stöcke zurück und knüpfe meine Schuhe enger - es kann losgehen!
Zuerst geht es im brüchigen Gelände leicht aufwärts und auf der gegenüberliegenden Seite gleich wieder hinunter auf das untere Band. Ich folge dem unteren Band leicht aufsteigend bis zu einer Steinbarriere. Dabei bleibe ich aber deutlich länger auf dem Band, als es der Bergteufel in seinem Bild (hier) eingezeichnet hat!
An der Barriere geht es nach links kurz nach oben und dann leicht schräg nach rechts in den Schluchtkamin mit mehreren Blöcken. Dort klettere ich nach oben (III) und steige dann nach links aus der Schlucht. Steinmännchen zeigen nun den besten Weg an. Es geht bis zum markanten, von dieser Seite gelben Felsturm. Links vom Turm befindet sich die unterste Abseilstelle. Der Aufstiegsweg geht aber rechts am Turm vorbei. Es folgen mehrere Abschnitte im II. bis III. Grad. Auch hier Steinmännchen. Ich sichte eine zweite Abseilstelle. Die Schlinge liegt aber im Wasser, was mir nicht zusagt - ich möchte mein Seil nicht durchnässen/beschmutzen ;-)
So steige ich weiter auf. An einem Felsköpfl sehe ich noch eine weitere Schlinge. Diese lasse ich vorerst rechts liegen. Ich komme auf das obere Band. Steigspuren führen zuerst nach links und dann nach schräg rechts oben. Nun bin ich nicht mehr weit vom Gipfel entfernt. Eine steile Kaminrinne (II bis III) steige ich direkt nach oben auf (man könnte sie vielleicht auch rechts umgehen??) und bin nach kurzer Zeit am Gipfel. Die Nebel haben sich mittlerweile verzogen, einige Wolken versperren aber die Sicht - z.B. auf die Dreischustergruppe - schade.
Nach kurzer Pause steige ich wieder ab. Die Schlinge, welche ich im Aufstieg noch ignoriert habe schaue ich mir jetzt etwas genauer an - tatsächlich ein weiterer Abseilstand - also insgesamt drei. Vom Abseilstand aus sehe ich jetzt noch eine weitere Schlinge, kann von hier aber weder Art, noch Zustand dieser erkennen. Auf Grund des relativ einfachen Geländes nutze ich den Abseilstand nicht, sondern klettere frei ab. Auch die zweite Schlinge (die, die im Wasser liegt) lasse ich aus und klettere auch hier ab. Den untersten Abseilstand nutze ich, so muss ich den III-er Schluchkamin nicht abklettern und kann auch deutlich abkürzen. 
Ich seile mich ca. 20 m ab, verlasse die Schlucht (Stellen I-II) und komme in der Rinne zwischen Obernbacherspitzen und Einser heraus. Nun muss ich etwas absteigen um zum Stockdepot zu gelangen. Dort verstaue ich meine nicht mehr benötigten Sachen, lockere die Schnürsenkel im Zehenbereich, steige ab Richtung Zsigmondy-Hütte und an dieser vorbei zum Parkplatz.

Tourengänger: Dandl


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

georgb hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2023 um 07:27
Sehr schöner Bericht Dandl! Interessant ;-)))

Dandl hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2023 um 19:39
Ja, sehr interessante Tour! ;-)


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