Rietzer Grieskogel (2884m) - Rundtour vom Mitterzeigerkogel

Die Runde vom Mitterzeigerkogel über den Kreuzjochkogel zum Rietzer Grieskogel ist eine schöne weglose aber doch moderate Unternehmung mit guten Aussichten am Grat und darf damit sicherlich zu den Sellrainer Premiumtouren gezählt werden. Sie wurde hier ja auch schon z.B. vom Nic hier gut beschrieben.

Ergänzend dazu sei vermerkt, dass die Orientierung im Großen und Ganzen zwar unkompliziert ist, da es meist auf der Grathöhe oder wenige Meter ausweichend (meist in der Südflanke) dahin geht. Unterhalb der sperrenden Steilstufe des Bachwandkopfes (welcher an sich nur eine unbedeutende Gratschulter ist) war die Route für mich bzw. uns aber zunächst nicht gut ersichtlich. Am Ende der Trittspuren geht es nämlich recht früh rechts quer hinaus in die Südflanke. Von unten war das nicht ohne weiteres sofort ersichtlich und wir mussten etwas herumprobieren, bis genau dieser Durchschlupf gefunden war. An dieser Stelle geht es auch etwas ausgesetzt zu und es muss schon etwas angepackt werden, sodass ein T3+ hier (wie je nach Routenwahl auch an 1-2 Stellen zuvor) angemessen erscheint. Jedenfalls sollte man sich nicht von schwachen Trittspuren in die Westflanke und letztlich fragwürdiges Gelände leiten lassen. 

Interessant ist auch, dass an diesem AKW-Sonntag offenbar niemand auf dieser Runde unterwegs war (nur am Mitterzeigerkogel zwei weitere Partien - in einer Sommersaison sind es laut Buch vielleicht 30-40, im Winter ähnlich viel), obwohl dies ja bereits mehrfach beschrieben ist und die Rundtour sich geradezu aufdrängt. Daher sind auch die Trittspuren vielfach nur schwach ausgeprägt. Selbst am Rietzer Grieskogel mit seinem umfassenden Panorama waren über den Tag verteilt nur eine Handvoll Besucher im Buch verzeichnet. Die Parkbucht an der Straße war immerhin gut zur Hälfte gefüllt (bei allerdings schlechter Parkdisziplin) - man mag sich die Zustände im Winter hier gar nicht vorstellen wollen.
Mit auf Tour: J.