Parzinnspitze Kraxelei vom Feinsten
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Servus miteinander,
der Sommer 2020 ist aufgrund der C- Problematik und deren Auswirkungen ein besonderer Bergsommer. Da in meinen heimischen Bergen sehr viel Betrieb herrscht weiche ich immer mehr auf die Lechtaler Alpen aus. Nach dem ich diese schon im letzten Jahr mehr erkunden wollte kommt dies mir ganz recht. An diesen herrlichen Juni Tag fahre ich früh morgens nach Boden mit dem Ziel Dremelspitze - ob ich diese besteige oder einen anderen Berg lies ich mir von Anfang an offen. Start war wie gewohnt füh um 7. 30 Uhr.
Am Parkplatz kurz hinter Boden (1.360m) packe ich mein Fahrrad aus dem Kofferraum und mache alles bereit für die Tour. Auch wenn es nur ein paar KM mit dem Rad sind, erspart es einen für mich recht nervigen Hatsch auf dem breiten Fahrweg bis zur Materialseilbahn der Hanauer Hütte (1.536m). Also rauf auf das Rad und dem schönen Seitental und seinem Bach hinterher. Immer wieder hat man einen herrlichen Blick auf die Dremelspitze, welche wohl einer der Formschönsten Felsformation der Lechtaler ist. An der Materialseilbahn angelangt sperre ich mein Rad ab und klappe meine Stöcke aus.
Der Weiterweg zu Fuß von der Materialseilbahn erstreckt sich auf einem gutmarkierten Wanderweg. Dieser führt noch ein kleines Stücken bis zum Talschluss bis es steiler bergauf geht. Dort hat man tatsächlich die Auswahl zwischen einem Klettersteig, einem flachen und einem steileren Aufstiegs- bzw. Abstiegsweg. Ich wählte die steilere Variante und gelang so recht zügig auf das Hochplateau der Hanauer Hütte (1.922m).
Dort angekommen machte ich eine Pause und fragte bei den netten Hüttenwirten nach den aktuellen Bedingungen der Dremelspitze. Nachdem sie erst seit ein paar Tagen offen hatten und keiner der Gäste bisher oben war konnten sie mir leider keine genauere Auskunft geben. Allerdings habe ich herausgehört das aus Erfahrung um diese frühe Zeit meist noch ein oder zwei knifflige Schneefelder liegen können. Daher entschied ich mich auszuweichen. Nach kurzer Zeit lief ich also weiter, das neue Ziel war die Kogelseespitze.
Der Weg war anfangs recht flach bis es dann schließlich nach dem unteren Parzinnsee (2.162m) aufsteilte. Dort in diesem Abschnitt lag noch das eine oder andere wirklich nervige Schneefeld. Das stellte allerdings keine großen Probleme dar. Der Weiterweg führt über den gut markierten und schließlich versicherten Part bis auf das Gufelseejöchl (2.373m). Von dort geht es nun in nördlicher Richtung zur Kogelseespitze. Der Weg ist gut zu erkennen und ein Schneefeld war noch zu queren. An der Kogelseespitze (2.647m) angekommen machte ich eine ausgiebige Rast und chille fast über die gesamte Mittagszeit alleine am Gipfel.
Um 13.30 Uhr kamen dann schließlich meine freundlichen oberösterreichischen Verfolger und ich trat den Rückweg an. An der Gufelssejöchl (2.373m) überlegte ich mir dann tatsächlich noch einen weiteren Gipfel anzuschließen und entschied mich nach einer kurzen Unterhaltung mit einem netten Landsmann dazu die Parzinnspitze zu machen. Also geht es nun in südlicher Richtung von der Scharte zur Nördlichen Parzinnscharte (2504m). Dort oben dann eine Kehrtwende nach Süden in die Felszacken der Parzinnspitze. Der Weg ist anfangs recht simpel zu erkennen und auch mit Steinmänchen immer wieder gekennzeichnet. Allerdings ist dies keine typische IIer Kraxeltour gut markiert und abgesichert wie in den Allgäuer Alpen sondern schön wild und weglos wie viele Touren im Lechtal. Nachdem ersten Aufschwung hält man sich auf der östlichen Seite und klettert den ersten kleinen Kamin (I-II) hinauf. Weiter geht es dem Gratverlauf, meis I.) hinterher und immer wieder auf der östlichen Seite etwas unterhalb des Grates ausweichend in Richtung Norden und Gipfelkreuz. Die Wegfindung ist teilweise echt nicht so einfach daher lasse ich mir gut Zeit. Nach wenigen leichten Kraxeleien und sehr schuttigen Stellen gelangt man in den zweiten Kamin (I-II+). Nach dem Ende des zweiten Kamins nicht auf dem Grat weiter sondern recht bald ein kleines Stückchen absteigen und dort den Felszacken (II) queren. Es gibt bestimmt da noch eine weitere Variante etwas unterhalb meiner. Der letzte Aufschwung zum Gipfelkreuz hab ich im Aufstieg die schwierige Variante (III+) gewählt. Dann steht man auf der Parzinnspitze (2.613m).
Die Parzinnspitze ist zum einen der Namensgeber der Region und zum anderen einer der besten Kletterberge der Lechtaler Alpen. Es gibt unzählige Routen in dieser Gegend viele von berühmten Kletteren angelegt.
Der Abstieg erfolgt zu erst über die einfachere Stelle (II) westlicher als beim Aufsiteg und dann direkt auf der selben Route bis zur nördlichen Parzinnscharte (2.504m) und von dort zurück zur Gufelseejöchl (2.373m). Vom Gufelseejöchl geht es nun wieder zurück zum Hanauer Hütte (1.922m) wo ich das Mittagessen nach holte und dann weiter abstieg.
Am Fahrrad angekommen noch ein letzter Blick zurück und mir gesagt ich komme wieder!. Dann aufs Rad und zurück zum Auto und nach Hause - nächster Tag stand dann ja wieder ein Allgäuer Grasberg an.
Fazit
Traumhafte Tour mit typischen lechtaler Flair wobei Kogelseespitze das Ziel für den Genusswanderer ist und die Parzinnspitze etwas für den erfahreneren und Kraxeltypen.
Tourendetails
der Sommer 2020 ist aufgrund der C- Problematik und deren Auswirkungen ein besonderer Bergsommer. Da in meinen heimischen Bergen sehr viel Betrieb herrscht weiche ich immer mehr auf die Lechtaler Alpen aus. Nach dem ich diese schon im letzten Jahr mehr erkunden wollte kommt dies mir ganz recht. An diesen herrlichen Juni Tag fahre ich früh morgens nach Boden mit dem Ziel Dremelspitze - ob ich diese besteige oder einen anderen Berg lies ich mir von Anfang an offen. Start war wie gewohnt füh um 7. 30 Uhr.
Am Parkplatz kurz hinter Boden (1.360m) packe ich mein Fahrrad aus dem Kofferraum und mache alles bereit für die Tour. Auch wenn es nur ein paar KM mit dem Rad sind, erspart es einen für mich recht nervigen Hatsch auf dem breiten Fahrweg bis zur Materialseilbahn der Hanauer Hütte (1.536m). Also rauf auf das Rad und dem schönen Seitental und seinem Bach hinterher. Immer wieder hat man einen herrlichen Blick auf die Dremelspitze, welche wohl einer der Formschönsten Felsformation der Lechtaler ist. An der Materialseilbahn angelangt sperre ich mein Rad ab und klappe meine Stöcke aus.
Der Weiterweg zu Fuß von der Materialseilbahn erstreckt sich auf einem gutmarkierten Wanderweg. Dieser führt noch ein kleines Stücken bis zum Talschluss bis es steiler bergauf geht. Dort hat man tatsächlich die Auswahl zwischen einem Klettersteig, einem flachen und einem steileren Aufstiegs- bzw. Abstiegsweg. Ich wählte die steilere Variante und gelang so recht zügig auf das Hochplateau der Hanauer Hütte (1.922m).
Dort angekommen machte ich eine Pause und fragte bei den netten Hüttenwirten nach den aktuellen Bedingungen der Dremelspitze. Nachdem sie erst seit ein paar Tagen offen hatten und keiner der Gäste bisher oben war konnten sie mir leider keine genauere Auskunft geben. Allerdings habe ich herausgehört das aus Erfahrung um diese frühe Zeit meist noch ein oder zwei knifflige Schneefelder liegen können. Daher entschied ich mich auszuweichen. Nach kurzer Zeit lief ich also weiter, das neue Ziel war die Kogelseespitze.
Der Weg war anfangs recht flach bis es dann schließlich nach dem unteren Parzinnsee (2.162m) aufsteilte. Dort in diesem Abschnitt lag noch das eine oder andere wirklich nervige Schneefeld. Das stellte allerdings keine großen Probleme dar. Der Weiterweg führt über den gut markierten und schließlich versicherten Part bis auf das Gufelseejöchl (2.373m). Von dort geht es nun in nördlicher Richtung zur Kogelseespitze. Der Weg ist gut zu erkennen und ein Schneefeld war noch zu queren. An der Kogelseespitze (2.647m) angekommen machte ich eine ausgiebige Rast und chille fast über die gesamte Mittagszeit alleine am Gipfel.
Um 13.30 Uhr kamen dann schließlich meine freundlichen oberösterreichischen Verfolger und ich trat den Rückweg an. An der Gufelssejöchl (2.373m) überlegte ich mir dann tatsächlich noch einen weiteren Gipfel anzuschließen und entschied mich nach einer kurzen Unterhaltung mit einem netten Landsmann dazu die Parzinnspitze zu machen. Also geht es nun in südlicher Richtung von der Scharte zur Nördlichen Parzinnscharte (2504m). Dort oben dann eine Kehrtwende nach Süden in die Felszacken der Parzinnspitze. Der Weg ist anfangs recht simpel zu erkennen und auch mit Steinmänchen immer wieder gekennzeichnet. Allerdings ist dies keine typische IIer Kraxeltour gut markiert und abgesichert wie in den Allgäuer Alpen sondern schön wild und weglos wie viele Touren im Lechtal. Nachdem ersten Aufschwung hält man sich auf der östlichen Seite und klettert den ersten kleinen Kamin (I-II) hinauf. Weiter geht es dem Gratverlauf, meis I.) hinterher und immer wieder auf der östlichen Seite etwas unterhalb des Grates ausweichend in Richtung Norden und Gipfelkreuz. Die Wegfindung ist teilweise echt nicht so einfach daher lasse ich mir gut Zeit. Nach wenigen leichten Kraxeleien und sehr schuttigen Stellen gelangt man in den zweiten Kamin (I-II+). Nach dem Ende des zweiten Kamins nicht auf dem Grat weiter sondern recht bald ein kleines Stückchen absteigen und dort den Felszacken (II) queren. Es gibt bestimmt da noch eine weitere Variante etwas unterhalb meiner. Der letzte Aufschwung zum Gipfelkreuz hab ich im Aufstieg die schwierige Variante (III+) gewählt. Dann steht man auf der Parzinnspitze (2.613m).
Die Parzinnspitze ist zum einen der Namensgeber der Region und zum anderen einer der besten Kletterberge der Lechtaler Alpen. Es gibt unzählige Routen in dieser Gegend viele von berühmten Kletteren angelegt.
Der Abstieg erfolgt zu erst über die einfachere Stelle (II) westlicher als beim Aufsiteg und dann direkt auf der selben Route bis zur nördlichen Parzinnscharte (2.504m) und von dort zurück zur Gufelseejöchl (2.373m). Vom Gufelseejöchl geht es nun wieder zurück zum Hanauer Hütte (1.922m) wo ich das Mittagessen nach holte und dann weiter abstieg.
Am Fahrrad angekommen noch ein letzter Blick zurück und mir gesagt ich komme wieder!. Dann aufs Rad und zurück zum Auto und nach Hause - nächster Tag stand dann ja wieder ein Allgäuer Grasberg an.
Fazit
Traumhafte Tour mit typischen lechtaler Flair wobei Kogelseespitze das Ziel für den Genusswanderer ist und die Parzinnspitze etwas für den erfahreneren und Kraxeltypen.
Tourendetails
Start | Ziel | Anforderung | Aufstieg | Abstieg | KM |
Zeit in Min |
|
1 | Boden | Materialseilbahn | L | 200 | 20 | 3,0 | 20 |
2 | Materialseilbahn | Hanauer Hütte | T 3 | 410 | 30 | 1,8 | 30 |
3 | Hanauer Hütte | Gufelseejöchl |
T4+ I (Ohne Schneefelder T3) |
480 | 30 | 2,4 | 40 |
4 | Gufelseejöchl | Kogelseespitze | T4 | 280 | 0 | 1,1 | 15 |
5 | Kogelseespitze | Nördliche Parzinnscharte | T 4 | 160 | 300 | 1,8 | 30 |
6 | Nördliche Parzinnscharte | Nördliche Parzinnscharte |
T5 II (meine Variante III.) |
200 | 200 | 1,1 | 50 |
7 | Nördliche Parzinnscharte | Materialseilbahn |
T 4 (ohne Schneefelder T 3) |
60 | 1010 | 4,5 | 75 |
8 | Materialseilbahn | Boden | L | 20 | 200 | 3,0 | 10 |
G | T 5 II (III) | 1790 | 1790 | 18,7 | 270 |
Tourengänger:
McGrozy

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