Kitzsteinhorn (3203 m) by unfair means


Publiziert von Uli_CH , 18. August 2023 um 18:52.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:17 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 170 m
Abstieg: 170 m
Strecke:ca. 0.6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den Kitzsteinhornbahnen bis zur Bergstation auf 3029 m
Kartennummer:keine

Nachdem ich vor sechs Jahren die *erste Etappe der Kitzsteinhornbesteigung hinter mich gebracht hatte, folgte heute die zweite, die damals in Wasser fiel.

Ich verkneife es mir, vom Erdgeschoss der Gipfelstation bis zur Aussichtsterrasse im zweiten Stock den Lift zu nehmen. Auf der Aussichtsterrasse ist noch nicht viel Betrieb. Ein paar Alpinwanderer brechen auf, um ebenfalls den Anstieg zum Gipfel unter die Stiefel zu nehmen. Die sicherheitshalber eingepackten Steigeisen und den Eispickel benötige ich nicht. Nur direkt beim Einstieg hat es einen Rest Schnee.

Zuerst geht es unterhalb ein paar Lawinenverbauungen los und nachdem ich sie passiert habe, ist der Anstieg bis zum Gipfel durchgehend seilgesichert. Dies kann als Klettersteig durchgehen. Ich halte mich nur am Seil fest für den Fall eines Ausrutschers bzw. ziehe mich an ihm hoch, wenn der Untergrund nicht gut gestuft ist.

Der Gipfel liegt hoch über mir und der Anstieg ist sehr steil. Ich versuche mir auszumalen, wie eine Begehung ganz ohne Sicherungen aussehen würde. Rasch gewinne ich an Höhe. Ziemlich weit oben kommt mir eine Seilschaft entgegen. Die zahlenden Gäste sind mit Gurt und Helm ausgestattet und ins Seil eingebunden. Vorne und hinten geht je ein Bergführer, der sich ins Seil eingeklinkt hat. In einer Kehre kommen wir problemlos aneinander vorbei.

Nach einer knappen halben Stunde habe ich den Gipfel erreicht. Leider ist das Kitzsteinhorn notorisch von Wolken umgeben, so dass mir nur der Blick nach Norden bleibt. Nur für kurze Zeit heben sich die Schleier und ich erhasche einen Blick auf die Hochgebirgsstauseen bevor sich der Vorhang wieder senkt. Das Publikum auf dem Gipfel ist international. Ein Alpinwanderer hat zur Feier des Tages eine Flasche Bier aufgemacht.

Da meine Damen in der Gipfelstation ausharren, warte ich nicht auf besser Wetter, sondern – der Weg ist das Ziel – mache mich an den Abstieg, als ich sehe, dass die Seilschaft schon ziemlich weit unten ist. Der Abstieg geht – in Anbetracht des mühsamen Aufstiegs – erstaunlich einfach. Vielleicht habe ich mich auch nur an die Steilheit gewöhnt. Mein Timing ist gut: Ich erreiche die Seilschaft am Ende der Sicherungen und kann sie kurz vor dem Ausstieg noch im Bereich der Lawinenverbauungen überholen, bei denen es vielfältige Wegspuren gibt. Im Abstieg war ich fünf Minuten schneller, als im Aufstieg.


Fazit: Ein weiterer 3000er in meinem Palmarès und eine interessante Erfahrung. Ins Gipfelbuch habe ich mich nicht eingetragen. Das wäre mir dann doch etwas zu peinlich gewesen. Aber verdammt steil ist der Anstieg schon.
 
Orientierung: Einfach, der Gipfelanstieg ist durchgehend versichert.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe, ev. Helm, ev. Klettersteigset

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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