Rimpfischhorn 4199


Publiziert von Patrik Caspar , 15. August 2023 um 23:44.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 August 2023
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 14:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 2400 m

Vortag: Hüttenzustieg

Da schon am frühen Nachmittag Gewitter angesagt gewesen waren, ging es bereits am Mittag von Saas-Fee mit der Gondelbahn hoch nach Plattjen. Von da in 1.5 h auf dem wunderschönen Wanderweg hoch zur Britanniahütte. Das Wetter hielt sich nicht an die Prognosen und so blieb es noch bis am Abend trocken. So konnten wir dann auch noch eine feine Rösti und ein Bier vor der Hütte geniessen. Auch die Pouletschenkel mit Teigwaren zum Abendessen waren ausgezeichnet, und das für 130 Leute!

Rimpfischhorn Normalroute

Mit einem ausgewogenen Frühstück gestärkt, verliessen wir um 3h40 die Hütte. Es herrschte schon reger Betrieb und etliche Seilschaften sind vor uns aufgebrochen. Wir folgten dem Ratschlag der Hüttengehilfin und stiegen zum Hohlaubgrat auf, welchen wir auf 3100 m querten, um via Pt. 3103 auf den Allalingletscher abzusteigen. Damit umgeht man das Spaltenlabyrinth südlich von Pt. 3144, wo ein Weg in der Dunkelheit möglicherweise schwierig zu finden wäre. Weiter gings über den aperen Allalingletscher, zum Teil den Spalten ausweichend, bis auf 3300 m. Der folgende Steilhang war komplett ausgeapert, weshalb wir auf der Mittelmoräne im nördlichen Teil des Aufschwungs folgten. Im flacheren Teil begaben wir uns wieder auf das Eis und von da stiegen wir ohne Probleme zum Allalinpass hoch, welchen wir um 6h40 erreichten. Erstaunt waren wir vor allem darüber, dass wir nun die Einzigen auf der Route waren, alle anderen sind entweder Richtung Allalinhorn oder zum Strahlhorn unterwegs.

Nun querten wir höhenparallel nach SW, doch plötzlich waren wir von Spalten umgeben. Der Gletscher ist hier schon stark abgeschmolzen und verspaltet. Also wieder zurück Richtung Norden und dann in einem grossen Bogen, zum Teil im Zick-Zack, auf ca. 3500 m um die Spaltenzone herum. Am Fuss der Rippe, die von Pt. 4107 hinunterzieht, muss man nochmals einen geeigneten Weg um die mächtigen Spalten herum finden. Auch waren die Brücken nicht mehr allzu dick. Danach stiegen wir ohne weiteren Probleme zum Rimpfischsattel hoch, wobei wir hier auf eine 5er Seilschaft stiessen, die von der Täschhütte gestartet war. Um 8h30 standen wir auf dem Sattel und die Höhe machte sich langsam bemerkbar.

Nun folgte der interessante Teil der Tour: durchs Firn-/Eiscouloir 80 m hoch und dann links in die Felsen queren. In zum Teil hübscher Kletterei (II) gelangt man zum Vorgipfel und von dort leicht hinüber zum Hauptgipfel. Nach knapp 6.5 Stunden standen wir um 10h00 auf dem Gipfel. Wir machten eine ausgiebige Pause und entschieden uns, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und des angesagten Nachmittaggewitters, nicht wie ursprünglich geplant den Grat zu überschreiten.

Abstieg nach Mattmark

Wir machten uns auf den Abstieg, welcher noch lange werden sollte. Den sicherlich angenehmeren Abstieg nach Blauherd zogen wir ebenfalls in Betracht, doch wir wussten nicht, ob wir dort die letzte Bahn erwischen würden und so entschieden wir uns, wieder ins Saastal abzusteigen.

Der obere Teil bis zum Rimpfischsattel brauchte mehr Zeit als gedacht und auch bis zum Allalinpass dauerte es aufgrund des Gletscher Zick-Zacks eine Weile. Von da an gings zügig hinunter über den Allalingletscher bis auf 3000 m. Hier verliessen wir die Aufstiegsroute und folgten dem Gletscher bis zum Wanderweg auf 2860 m, aber dieser war so zerklüftet, dass wir ins mühsame Moränengelände ausgewichen sind. Entsprechend langsam kamen wir voran, bis wir nach dem See südöstlich von Pt. 2940 wieder den Gletscher betraten. Nach dessen Querung noch einen Gegenanstieg bis zum Schwarzbergchopf und dann auf dem guten Wanderweg hinunter nach Mattmark. Kurz vor dem Tunnel fing es an zu regnen, zum Glück war der Wetterbericht wieder falsch und das Gewitter verspätet! Nach 14.5 Stunden standen wir dann um 18h10 an der Bushaltestelle und erwischten somit den letzten Bus nach Saas-Grund.

Eine lange Tour, welche durch den ausgeaperten Zustand der Gletscher einige Umwege mit sich brachte. Die Normalroute ist im Winter sicher angenehmer!

Tourengänger: Patrik Caspar


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