Mit Nepali-Guide Pemba im Claridengebiet


Publiziert von rhenus , 12. August 2023 um 18:57.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:10 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Claridengruppe   CH-UR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2600 m
Abstieg: 2600 m

Auf Einladung von A.K. verbringt derzeit der Nepali Mountain Guide Pemba Tamang, Jg. 1973 und Inhaber einer Trekkingagentur in Kathmandu (www.holidayhimalaya.com) im Rahmen einer "Tour de Suisse" drei Wochen in den Schweizer Alpen. Ich lernte ihn letztes Jahr anlässlich der Trekkingtour zum Mera Peak kennen und schätzen. Der bescheidene, sechsfache Everest-Besteiger wird uns auch im Herbst 2023 wieder bei einem Trekking in Nepal begleiten. Neben den Bündnern, Berner und Walliser Alpen besucht Pemba auch die Glarner Alpen, und hier speziell das Claridengebiet. Ich durfte ihm auf dem Weg von der Clariden- zur Planurahütte etwas Gesellschaft leisten und nutzte den Ausflug zum Besuch von vier leicht erreichbaren Gipfeln rund um die Claridenhütte.

Von der Albignahütte im Bergell herkommend plante A.K. den Donnerstagabend mit Pemba in der Claridenhütte zu verbringen, um anderntags zur Planurahütte aufzusteigen. Ich nutzte den prächtigen Donnerstag für eine Bike & Hike Tour zur Claridenhütte. Der Aufstieg führte mich über die Reitimatt und die Alp Altenoren hinauf zum Grat von Malor. Von dort folgte ich dem viel begangenen Wanderweg, der vom Fisetenpass herführt. Das Bikedepot erstellte ich nach einer fordernden Fahrt mit Schiebepassagen in den steilen Abschnitten bei der Alphütte Burg auf 1859m. Von den mir bekannten Talzustiegen zur Claridenhütte (via Ober Sand, Fisetenpass oder Gemsfairenjoch) empfand ich diesen als den landschaftlich reizvollsten.Die Alp Altenoren (Chrummlaui, Chäsboden, Wangen) bildet ein prächtiges Hochplateau mit grünen Matten und vielen Bergahornen. Die Aussicht ins Grosstal und bis zum Molliser Fronalpstock ist grandios. Da mir bis zum Eintreffen von A.K. und Pemba in der Claridenhütte noch etwas Zeit blieb, besuchte ich von der Beggilücke aus über die nördliche Flanke noch den Beggistock (T4, retour auf gleichem Weg). Dieser bietet eine sehr schöne Aussicht zum nahen Tödi mit der auffälligen Rötiflanke. 

Etwas enttäuscht war ich schon, dass die vom früheren Clariden-Hüttenwart gehaltenen Yaks nicht mehr da waren, denn das hätte Pemba wohl etwas amüsiert. Im Jahre 2011, als ich das letzte Mal diese Hütte besuchte, weidete nämlich eine Yakfamilie aus 4 Tieren und einem jungen Bullen bei der Hütte. Just zum Znacht um halb sieben Uhr trafen A.K. und Pemba in der freundlich geführten, fast vollen Hütte ein. Zusammen mit den andern Besuchern ergaben sich mit unserem Gast aus Nepal sehr interessante Gespräche zu Tisch. Pemba hat vor seiner Selbstständigkeit einige Jahre für die bekannte Schweizer Expeditionsagentur Kari "Kobler + Partner", den Glarner "Engg" usw. gearbeitet und kennt all diese Bergführer und Höhenbergsteiger sehr gut. Natürlich kam auch das für den kommenden Herbst geplante Trekking zur Sprache.

Am Freitag stiegen Pemba und A.K. über den Claridenfirn zur vollständig ausgebuchten Planurahütte hinauf, um anderntags den Clariden zu überschreiten. Da ich gleichentags noch ins Tal absteigen musste, begleitete ich die beiden bis ca. 2640m, wo der Weg zum Gemsfairenjoch abzweigt. Während sie sich für den Gletscheraufstieg anseilten, stieg ich nach herzlicher Verabschiedung von A.K. und Pemba über Schnee und viel loses Geröll hinauf zum Gemsfairenjoch (T4+) und weiter über den schönen Westgrat zum gut besuchten Gemsfairenstock, wo soeben ein Berggänger den mächtigen Tödi gekonnt aquarellierte. Nach einer etwa einstündigen Rast bei prächtigem Bergwetter und wenig Wind stieg ich den gleichen Weg hinab bis ca. 2640m. Über die Nordseite und über ein vom Claridenfirn abgetrenntes Toteis-Firnfeld östlich des grossen Gletschersees (Hikr-Wegpunkt Claridenfirn 2640m) erreichte ich den Hinter Geissbützistock und von dort in wenigen Minuten Abstieg auch den Vorder Geissbützistock (T4, siehe den GPS-Track von Bergamotte hier). Dann stieg ich auf gleichem Weg zurück und querte nach dem Firnfeld nach Nordosten bis zum Wanderweg und von dort weiter hinab zur Claridenhütte. Wie erwartet war ich auf den weniger bekannten Geissbützistöcken (wie auch am Vortag am Beggistock) etwas abseits der markierten Wege alleine unterwegs.

In der Hütte standen zum Kaffee 4 frische Kuchen zur Auswahl, sodass ich wie schon am Vortag nicht widerstehen konnte. Gestärkt stieg ich nach kurzem Besuch des Altenorenstocks via Geissstein und dem aussichtsreichen Grat des Malor zum parkierten Velo bei Burg. Knieschonend erreichte ich nach etwas über einer halben Stunde Bikeabfahrt Linthtal, wo mich die Hitze des zurückgekehrten Sommers fast zurückwarf.  

             

Tourengänger: rhenus


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Kommentare (1)


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Primi59 hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2023 um 11:38
Wunderbare Bilder und toller interessanter Bericht, !!!

Leider auch traurige Bilder vom immer schneller schwindenden Gletscher :-(((

Gruss
Priska


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