Köllenspitze 2238m - Metzenarsch


Publiziert von georgb , 18. August 2023 um 16:22.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:15 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m

Ich bin nicht sicher, ob mir der alte Name besser gefallen würde, klingt zwar origineller, aber durchaus nicht eleganter. Umbenannt wird die Köllenspitze aber sowieso nicht mehr, wer will schon über einen Sportklettersteig auf den Metzenarsch ;-)
Mir genügt der Normalweg vollkommen, selbst der Westgrat ist inzwischen beinahe eine Modetour geworden, so verteilen sich die Aspiranten großzügig. Ich schaffe es tatsächlich, mich zu verlaufen, nehme eine Abkürzung vor der Nesselwängler Scharte und steige zunächst ein paar Meter Richtung Otto-Mayr-Hütte ab. Sehr peinlich und 50 Höhenmeter auf das Haubentaucherkonto.
Irgendwann bin ich dann auf der richtigen Spur und stehe vor der ominösen ersten abzusteigenden Schlüsselstelle. Hier soll ein Sicherungsseil hängen und der abgespeckteste Felsen sein, den irgendjemand aus dem Netz je gesehen hat!? Weder ein Sicherungsseil noch glattgeschliffene Felsen sehe ich, dafür ein paar nagelneue Krampen, sehr hilfreich.
Schon stehe ich in der wilden Seite der Köllenspitze und eine herrliche Felsenwelt erwartet mich, beinahe Dolomitenkino! Die Markierungen ziehen durch das Labyrinth, stellenweise braucht es eine Hand und der Untergrund ist nicht immer absolut stabil. Die zweite Schlüsselstelle ist ein senkrechtes Wandl in einer schottrigen Rinne. Auch hier hat man nachgearbeitet, ein neues Stahlseil und Trittbügel montiert, um den Ferratisti den Abstieg zu erleichtern!?
Am Gipfel kommen zwei Normalgänger nach, die Ferratisti sind alle umgedreht, denn von Westen nähern sich schon erste Regenwolken. Wir zögern nicht und steigen auch umgehend zurück, solange die Füße noch griffigen Halt finden. Was für ein Timing, exakt nach dem Ausstieg aus der letzten Rinne beginnt es zu tröpfeln und wir legen den Regenschutz an.
Die Kollegen verabschieden sich Richtung Gimpelhaus, aber ich habe ein Rendez-Vous im Schneetal. So quere ich zunächst ein Stück Richtung Sabachjoch und hüpfe dann weglos eine Etage tiefer auf den Steig zur Schneetalalm. Die Gewitter ziehen schon kreuz und quer, aber ich bleibe auf wundersame Weise verschont. An der Alpe treffe ich meinen alten Freund wieder und wir finden ein geschütztes Plätzchen, samt Hirschgulasch und Livemusik aus der Ziehorgel.
Wir lassen die Gewitter abziehen, verabschieden uns und steigen zurück nach Nesselwängle, von oben grüßt die Köllenspitze, formerly known as Metzenarsch.

Tourengänger: georgb


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»