Tullen und Co. - vom Würzjoch


Publiziert von Dandl , 30. Juli 2023 um 08:39.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:25 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Würzjoch: 46.674919, 11.813278

Ich parke am Würzjoch auf ca. 2000 m. Der Tullen mit 2652 m wird heute der höchste Punkt sein, welchen ich erreiche. Trotzdem kommen bis zum Ende des Tages einiges an Höhenmetern zusammen. Aber der Reihe nach.
Ich steige auf zur Peitlerscharte, gehe von dort rechts weg und folge der Markierung zum Günther Messner Steig. An der nächsten Abzweigung geht es bereits zum ersten Mal abwärts. Und das nicht zum letzten Mal. Der gesamte Teil des Günther Messner Steiges, welchen ich heute begehe, führt mich immer wieder über mehr oder weniger lang Strecken abwechselnd auf und ab. Landschaftlich interessant und abwechslungsreich aber auch anstrengend. Einige Stellen des Steiges sind mit Drahtseilen gesichert, einmal muss auch eine recht hohe Leiter im Abstieg überwunden werden.
Immer wieder führt mich der Weg an interessanten, oft namenlosen Gipfeln vorbei, welche ich gerne erkunden würde, aber es fehlt mir die Zeit, der Weg ist auch so schon lang genug. Es schaut so aus, als ob ich noch einmal kommen muss. Der erste Gipfel, den ich angehe ist der Ringspitz. Weg- und problemlos steige ich über eine steile Grasflanke, später Schroffengelände auf. Es wäre besser gewesen, den markierten Steig schon früher zu verlassen und über den Ostgrat aufzusteigen, es geht aber auch so. Ich überschreite den Nebengipfel mit Ring und erreiche den Hauptgipfel mit Steinmann. Ich halte mich nicht lange auf und steige weglos über die Südseite bis zum markierten GM-Steig ab. Weiter geht es - wieder abwechselnd auf und abwärts - zum Gipfel des Wälschen Rings. Dieser befindet sich nur wenig abseits des markierten Steiges. Bis jetzt bin ich heute noch niemandem begegnet, doch das wird sich bald ändern. Auf dem Weg zum Tullen begegne ich einer Einzelgängerin, auf dem Gipfel des Tullen tummeln sich dann an die 20 Leute. Auch hier halte ich mich nur kurz auf. Für die Mittagspause ist es noch zu früh, außerdem ist mir hier zu viel los.
Ich steige ab und gehe weiter Richtung Weißlahn (Weißlahngrat). Auch auf dem Weg dort hin befinden sich recht interessante, namenlose Gipfel (Punkt 2500 und 2535), von welchen einige relativ einfach zu besteigen sein sollten. Auch an diesen gehe ich vorbei. Der Weißlahngrat hingegen schaut unbesteigbar aus, trotzdem möchte ich mir das genauer ansehen. Ich packe die Stöcke in den Rucksack und steige im oberen II. Grat über die Ostseite auf. Es ist ziemlich brüchig und leicht ausgesetzt. Trotzdem komme ich anfangs gut weiter. Dann erreiche ich eine unüberwindbare Stelle: eine tiefe Schlucht trennt mich vom Hauptgipfel - auf der anderen Seite eine senkrechte Wand. Hier ist Schluss! Also klettere ich wieder vorsichtig abwärts und quere unter dem Weißlahngrat zum markierten Steig zurück.
Ich bereue es, nicht auf den vorherigen Gipfel (Punkt 2535) aufgestiegen zu sein. Dies wäre der ideale Platz für die Mittagspause gewesen... Hier unten neben dem Steig möchte ich diese nicht einlegen und so folge ich dem Steig abwärts bis zum Fuß einer namenlosen Erhebung. Hier steige ich weglos im Grasgelände auf. Oben angekommen, sehe ich, dass es mehrere hügelartige Erhebungen sind, auf einer befinden sich sogar - ich staune - Photovoltaik-Platten! 
Da ich heute nicht alles erkunden kann, muss ich hier unbedingt noch einmal her, die Gegend gefällt mir ausgesprochen gut!
Ich lasse mich auf einem der Hügel nieder und lege eine Pause ein. Der Blick auf die Karte verrät mir aber, dass es noch einiges zu tun gibt. Also fällt die Pause kürzer als gedacht aus. Ich packe wieder zusammen, steige weglos zum GM-Steig ab und folge diesem bis zur nächsten Abzweigung. Hier gehe ich dann auf dem Oberen Herrensteig weiter. Als nächstes möchte ich auf den Zendleser Kofel und dann zurück zur Peitlerscharte gehen. Das heißt: von meiner jetzigen Position muss ich ca. 400 Höhenmeter absteigen und dann wieder 600 Höhenmeter im Aufstieg überwinden - also bleibt keine Zeit zum Trödeln ;-).
Ich folge dem Oberen Herrensteig abwärts, steige später über die Forststraße auf, an der Kaserillalm und der Wörndle Loch Alm vorbei und erreiche den Gipfel des Zendleser Kofel. Die Länge der Tour, aber vor allem das ständige Auf und Ab machen sich bemerkbar - recht schnell geht es nicht mehr...
Am Zendleser Kofel mache ich eine kurze Pause, steige dann ab zum Kreuzkofeljoch und von dort meist eben und nur kurz aufwärts zur Peitlerscharte.
An der Peitlerscharte fällt es mir heute leicht, der Versuchung zu widerstehen, den Peitlerkofel zu umrunden und so steige über den Aufstiegsweg ab zum Würzjoch.

Fazit:
Recht lange und vor allem durch die vielen Auf und Ab Passagen auch recht anstrengende Tour in einer sehr schönen und interessanten Gegend. Trotzdem würde ich die Tour in dieser Form nicht mehr machen. Ich sah mich gezwungen, an vielen interessanten, wenn auch meist namenlosen Gipfel bzw. Erhebungen vorbei zu gehen. Es wäre besser gewesen, die Tour auf zwei Tage aufzuteilen.

Tourengänger: Dandl


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Kommentare (2)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 30. Juli 2023 um 09:26
Genau diese Runde hatte ich auch schon lange im Kopf, aber es war mir immer zu weit ;-)))

Dandl hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Juli 2023 um 20:03
Ja Georg, es IST WEIT! ;-)


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