Besseggen

Bevor man eine Tour zum Besseggen-Grat startet, sollte man sich einiger Tatsachen bewusst sein. Wenn hier Kaiserwetter herrscht und das noch auf ein Wochenende fällt, dann startet alle Welt hier in Norwegen zum Besseggen. Bei meiner Tour trafen all diese Umstände zu. Deshalb sollte man beizeiten eine Schiffspassage nach Memurubu via Internet buchen, ansonsten könnte so ein Tour-Start auch mal ins Wasser fallen.

An einem zu früher Stunde schon sehr gut gefüllten Megaparkplatz, kann ich gerade noch eine Shuttle-Busfahrkarte nach Gjendesheim ergattern. Man kann also im Sommer nicht mehr mit seinem PKW bis Gjendesheim fahren. Nach ca. 3 Kilometer Busfahrt steht man dann an der Bootsanlegestelle in Gjendesheim. Hier stehen schon einige Menschenmassen die auf die Bootspassage warten. Da ich im Internet keine Bootsfahrkarte erstehen konnte, bleibt für mich nur die Variante den Besseggen von hier aus direkt anzugehen. 
Also starte ich hier bergauf entlang einem ordentlichem Serpentinenweg, mit tollen Blicken auf den See. Im Nachhinein war für mich diese Variante die bessere Wahl, da ich mehrere Stunden bergauf völlig allein unterwegs war. Erst nach Passage des Besseggen-Grates treffe ich auf die gefühlt tausend Tourengänge die via Bootspassage von Memurubu aus gestartet sind. 

Der Weg zum Besseggen ist immer gut zu finden, auch im reichlichen Schutt der Gipfelregion des Veslfjellet. Nach dem Erreichen des höchsten Punktes der heutigen Tour geht es wieder im Gesteinsschutt etwas abwärts bis sich der Blick auf die beiden Seen, rechts der Bessvatnet und links der Gjende, öffnet. Und hier beginnt auch der eigentliche Grat, allerdings für mich bergab. Das Abklettern des Grates ist nicht problematisch bei dem heutigen Traumwetter. Ab dem niedrigsten Punkt habe ich dann Gegenverkehr, anfangs noch sehr moderat später dann schon recht beachtlich. Ab hier geht es wieder etwas aufwärts und auf Grund von noch vorhandenen Schneefeldern muss man sich einen trockenen Weg durch die Landschaft suchen. Weiter geht es dann über kleinere Hochflächen auf Wegen mit Panoramaaussichten und mit einigem auf und ab. Nach der Passage von kleineren Seen führt der Weg dann bergab zur Fjellstation Memurubu.

Hier hört der Gegenverkehr auch auf, da mittlerweile kein Boot mehr aus Gjendesheim herüberkommt. Leider musste ich nach einem Blick ins Internet feststellen, dass die Bootsfahrten nach Mittag für ca. 3 Stunden ausgesetzt werden. Also beschließe ich den Weg flotten Schrittes zurück nach Gjendesheim zu nehmen. Das mit dem flotten Schritt wurde dann doch nichts, da der Weg schmal, wasserreich und ständig hoch und runter verläuft bei erstaunlicher sommerlicher Nachmittagshitze. Nach reichlich 3 Stunden war dieser Weg dann auch Geschichte. 

Insgesamt ist die Tour zum Besseggen sehr zu empfehlen, allerdings nicht unbedingt an Wochenenden. Wer sich den quälenden Rückweg ersparen möchte, sollte sich beizeiten eine Bootspassage reservieren.