Teil 1 Unterwegs in der Peischelgruppe


Publiziert von Goschi , 27. Juli 2023 um 17:38.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:15 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Lechtal bis nach Holzgau an der Kirche kostenlose Parkplätze vorhanden.

Heute war mein Anreisetag ins Lechtal bei bestem Wetter. Daher beschloss ich direkt nach Holzgau zu fahren, um das schöne Wetter für eine Tour zu nutzen. Die Entscheidung fiel auf den Holzgauer Muttekopf und die Wildmahdspitze.

Nach über 6 Std. Autofahrt evtl. nicht ideal aber das war mir egal, da das Wetter am Sonntag und Montag eher unsicher war und ich unbedingt was machen wollte. Die Tour ist von Eumaex treffend beschrieben ,daher nur meine persönlichen Eindrücke zur Tour.

Es war morgens gegen 08.30 Uhr schon sehr warm,denn es sollten an diesem Tag die 30 Grad erreicht werden. Der Weg zum Muttekopf ist recht steil und spärlich markiert,man muss ab und zu schon hinschauen, damit man den Steig nicht aus den Augen verliert. Vor dem Gipfelaufbau kann man schon die ganzen Schafe sehen, die hier oben in großer Anzahl vertreten sind. Die Kraft sollte man sich gut einteilen wenn man noch weiter gehen möchte, wie ich das vorhatte. Es war schon sehr warm am Gipfel und ich merkte die Autofahrt in den Knochen.

Nach kurzer Pause ging es an den Abstieg über den Westgrat des Muttekopfs hinunter zum Ostgrat, der Wildmahdspitze entgegen. Hier kann Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nicht schaden, denn es ist etwas anspruchsvoller als der Aufstieg zum Muttekopf Gipfel. In der Senke zwischen beiden Gipfeln angekommen geht es erst recht leicht auf breitem Grund den Ostrücken zur Wildmahdspitze entgegen. Dies ändert sich dann, je höher man kommt und es wird steiler und schottiger. Ich habe mich an die linke Rinne am Felsen gehalten, da sie mir besser zu gehen schien als die breitere rechte. Aber auch hier wird es recht rutschig durch den Untergrund und man hält sich am Felsen fest ,um voran zu kommen. Dieser ist aber auch recht brüchig, daher ist Vorsicht geboten. 

Dann geht es in kurzer Kletterei I-II an die Schlusswand heran. Der Weg ist hier eigentlich klar vorgegeben. Rechts wird es zu schwierig, also leicht links an der Wand einsteigen und die schöne Kletterei im II-III Grat kann beginnen. Es gibt immer wieder Absätze nach wenigen Metern,die man gut nutzen kann, um zu schauen, ob man richtig geht oder um sich den logischem Weg des geringsten Widerstandes zu suchen. 1 bis 2 mal bin ich kurz gequert, aber grundsätzlich ist man eher im linken Wandteil unterwegs und kommt so auf den Grat rauf der einen zum Gipfel leitet. Der Fels ist recht brüchig, aber an den schwierigeren Stellen erstaunlich zuverlässig. Trotzdem muss behutsam gestiegen werden, da ein Absturz in dem Gelände vermieden werden sollte.

Dann kurz vor dem Gipfel kommt ein Gehstück und man hat die anspruchsvolleren Stellen hinter sich gebracht. Von mir aus hätte der Gipfelaufbau gerne doppelt so lang sein können,da es mir richtig Spaß gemacht hat dort hoch zu kraxeln.

Am Gipfel bietet sich eine schöne Rundumsicht zu den Allgäuern,Lechtalern und ins Verwall, besonders der Hohe Riffler und die Kuchenspitze ragen hervor. Nur der Blick Richtung Biberkopf wird durch den höheren Wilder Kasten etwas eingeschränkt. 

Nach einer ausgedehnten Rast entscheide ich mich über den Normalweg abzusteigen, ursprünglich wollte ich den weiteren Grat zum Wilder Kasten machen, was mir aber nach der langen Fahrt und bei hochsommerlichen Temperaturen zu viel war. Außerdem machte mein linkes Knie mir wieder mal zu schaffen,was bergab dann immer eine Leidenstour wird.

Der Nachteil davon ist, dass ich mich um den Abstieg nicht wirklich groß gekümmert habe und so zu früh südseitig gequert bin im felsigen Teil, anstatt den Schutt komplett runter zu gehen und dann an den Felsen der Südwand zu queren. Dadurch musste ich eine ca. 8 - 10m Rinne hinunter kraxeln, die im Bereich III+ lag und somit ungewollt meine eindeutige Schlüsselstelle der heutigen Tour war.

Fazit zur Tour:

Landschaftlich ist es eine überaus klasse einsame Runde,nur am Muttekopf kamen mir 2 entgegen, den Rest des Tages war ich alleine unterwegs. Der III Grat sollte beherrscht werden ebenso Trittsicherheit. Bei den hochsommerlichen Temperaturen die ich vorfand, sollte man evtl höher gelegene Unternehmungen machen, da man fast immer südseitig unterwegs ist und die Sonne kein Erbarmen zeigt. Trotz alledem eine 5 Sterne Tour in der einsamen Peischelgruppe.

Tourengänger: Goschi


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