Dent Blanche 4357


Publiziert von Patrik Caspar , 27. Juli 2023 um 23:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:23 Juli 2023
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 2600 m

Vortag: Hüttenzustieg

Um 9h30 gings mit dem Bus von Les Haudères, wo wir in der Gîte des Alpes genächtigt hatten, hinauf nach Les Salays in Ferpècle. Von da sind es 1750 Höhenmeter hinauf zur Cabane de la Dent Blanche. Und der Weg zieht sich! Sieht das Haus in Bricola von unten doch noch so weit weg aus, hat man dort noch nicht mal die Hälfte des Weges hinter sich. Ab der Moräne (Pt. 2642) wird es nämlich mühsamer und Wegspuren sind nicht mehr überall vorhanden. Aber immerhin ist der (alte!) Weg gut markiert. So erreichten wir nach 4h30 Gehzeit die Hütte.

Bei der Anmeldung wurden wir dann vom Hüttenwart mit etlichen Instruktionen willkommen geheissen. Nun wussten wir, wo die Alu-Büchsen und die PET Flaschen hingehören, wie man die Duvets am Morgen genau falten solle und dass man nicht vor 4h30 zum Frühstück erscheinen solle, da er als Hüttenwart ja auch noch schlafen müsse. Und für die Wandergäste auf der Hütte gibt es kein späteres Frühstück, denn zwei Schichten wäre ja etwas übertrieben auf einer so kleinen Hütte. Dies brachte unsere Pläne etwas durcheinander, da wir mit dem Frühstück um 3h00 gerechnet hatten, um den letzten Bus in Ferpècle mit Zeitreserve zu erwischen. Aber was solls, Bus erwischen ist nebensächlich, Hauptsache der Hüttenwart bekommt seien Schönheitsschlaf!

Dent Blanche, S-Grat

Wie erwünscht erschienen wir um 4h30 gut ausgeschlafen zum Frühstück und machten uns dann um 4h45 auf in Richtung Dent Blanche. Hinter der Hütte gehts hinauf über das Grätchen und Firn zur Wandfluelücke. Dann weiter über einen flachen Grat zum nächsten Firnfeld (Pt. 3905). Noch ein kurzes Stück gehts weiter in leichtem Blockgelände bis unter den Grande Gendarme. Da gerade 3 Seilschaften vor uns begonnen hatten, den Gendarm zu überklettern, entschieden wir uns für die Umgehung links. Kurz 30 m traversieren und dann leicht links haltend hinauf bis hinter den Gendarmen, wo wir auch vor den 3 Seilschaften eingetroffen sind. Weiter mehr oder weniger dem Grat entlang bis zu einem nächsten Gendarm, den man im oberen Teil links querend umgeht. Einige Stellen sind wirklich sehr schön zu klettern! Der Fels ist durchwegs gut und die Routenfindung leicht. So erreichten wir alsbald auch den oberen noch verfirnten Teil und erreichten um 9h15 den Gipfel. Wehte uns auf dem oberen Teil des Grates noch ein 50 km/h starker W-Wind um die Ohren, war es zu oberst ungewöhnlich windstill!

Abstieg

Nach einer gemütlichen Pause machten wir uns auf den Abstieg, denn der sollte noch lange werden! Stau bei den Abseilstellen sorgte dann dafür, dass wir für den Abstieg bis zur Hütte länger brauchten, als für den Aufstieg! Um 15h00 gingen wir dann von der Hütte los, hinunter Richtung Ferpècle. Das Blockgelände verlangte noch Konzentration und als wir nach der Moräne den zweiten Bach erreichten, standen wir überrascht vor dem reissenden Bach ohne Brücke. Diese lag 5 m unter dem Weg längs im Bach und es gab keinen leichten Weg hinüber. Am Vortag kam deutlich weniger Wasser und ein Überqueren war problemlos möglich. Nun aber suchten wir fast eine halbe Stunde lang nach einer geeigneten Stelle. Mit einiger Überwindung brachte uns ein weiter Sprung über zwei nasse Steine auf die andere Seite.

Von da an ging es dann ohne Zwischenfälle hinunter zur Buvette in Ferpècle, wo wir nach einem Taxi fragten. Es war ja schon 18h40 und den letzten Bus hatten wir schon lange verpasst. Nach 5 Telefonaten liess sich kein Taxi finden, und wir entschieden uns zum Autostopp. In Les Salays nahm uns dann ein netter Herr mit nach Les Haudères, wo wir den letzten Bus bis Sion erwischten.

Eine lange Tour, sehr lohnend mit eindrücklichem Panorama und ein paar unerwarteten Zwischenepisoden. So wird mir der Hüttenwart mit seinem Büchsen-Ananas-Aprikosen-Schnaps Dessert und der lautstarken Star-Wars Musik zum Frühstück doch sicher noch eine Weile in Erinnerung bleiben!

Tourengänger: Patrik Caspar


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