Überschreitung der Pyramidenspitze über Winkelkarsteig


Publiziert von Simon_B , 24. Juli 2023 um 17:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:24 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1460 m
Abstieg: 1460 m
Strecke:18,3 Kilometer

Ich wollte den letzten gemeldeten halben Schönwettertag noch ordentlich nutzen, bevor laut Wetterprognosen zwei Tage Tiefdruck die Alpen überziehen sollte. Bereits ab Mittag waren heute Regenschauer und Gewitter angesagt. Also stand ich gleich an meinem ersten Urlaubstag früh auf und startete die geplante Runde gegen 06:30 Uhr am Parkplatz Durchholzen. Nach erstem Einlaufen auf asphaltiertem Weg führte ein markierter Steig in das wilde Winkelkar hinauf. Trotz früher Stunde schwitze ich in der schwül-warmen Luft ganz ordentlich. Mit dem Näherkommen an die Felswände wurde der Pfad zunehmend gerölliger und steiler. Auf einem letzten Wiesenrücken vor den Felsen legte ich schließlich mein Klettersteigset an und setzte einen Helm auf - Gemsen in der Wand machten heute regelmäßig mit Steinwürfen aus der Wand auf sich aufmerksam! Der Steig führte nun über Bänder und Rinnen im Zickzack steil bergauf. Die meisten, aber doch nicht alle abschüssigen Stellen waren mit Drahtseilen gesichert. Nach einem kurzen Stück nah am Grat erreichte ich schließlich das Finale des Steiges - eine steile Leiterpassage. Nach einem letzten kurzen gesicherten Stück stand ich schließlich gegen 09:20 Uhr am Gipfelkreuz.

Aus Richtung des Inntales blies hier nun nicht nur ein kräftiger Wind, sondern eine dunkle Regenfront kam ebenfalls von dort in meine Richtung - sollte die Schlechtwetterfront etwa schon zwei Stunden früher eintreffen? Da der Wind unangenehm war, ruhte ich mich nur recht kurz aus, aß einen Riegel und nahm ein Schluck Gipfelcola. Dann stieg ich in Richtung Süden ab. Bereits im Öchselweidkar bekam ich einige Tropfen Regen ab, das Inntal dunkelte immer mehr ein. Am Wegweiser unterhalb des Kares hielt ich mich in Richtung Walchsee und folgte dem Wanderpfad im leichten Bergauf und Bergab durch den Wald. Doch auf den Wiesen oberhalb der Hochalm kam doch wieder die Sonne raus und von dunklen Wolken war nicht mehr viel zu sehen. Also schaltete ich einen Gang runter und genoss hier nun eine längere Brotzeit.

Nach dem Almgelände führte der schmale Weg nun meist leicht fallend durch schön schattigen Gebirgsmischwald. Einmal quert der Pfad dabei einen solch steilen Waldhang, dass sogar nochmal Drahtseile  angebracht waren. Erst mit erreichen der Gwirchtalm wurde aus dem schmalen Pfad endgültig ein breiter Almweg.  Der Beschilderung in Richtung Walchsee bzw. Durchholzen folgend stieg ich nun bequem zum Ausgangspunkt bergab, welchen ich gegen 13:00 Uhr bei herrlichen Sonnenschein erreichte.

Fazit:
Da ich von der Wetterprognose und zwischenzeitlich auch vom optischen Eindruck des verdunkelten Inntales etwas gehetzt wurde, hatte ich nur 6 Stunden und 30 Minuten für die Runde gebraucht, man sollte aber bei normalen Tempo eher mit 8 Stunden rechnen. Am anspruchsvollsten ist in jedem Falle der Aufstieg über den Winkelkarsteig - ein sicher nicht schwerer, aber doch ausgesetzter Klettersteig, der auch an den nicht gesicherten Stellen Trittsicherheit erfordert. Wegen vorhandener Steinschlaggefahr sollte ein Helm aufgesetzt werden! Bis zur Gewirchtalm führt der im Vergleich zum Aufstieg deutlich längere Abstieg über Bergwandergelände mit einigen wenigen abschüssigen Stellen. Im Gegensatz zu den angeblich teilweise überlaufenen Routen im Wilden Kaiser hatte ich hier absolute Bergeinsamkeit erlebt. Andere Wanderer traf ich erst auf dem Rückweg zur Gwirchtalm. Insgesamt eine lange panoramareiche Runde mit spektakulären Tiefblicken im Aufstieg und schönen Blicken auf den Wilden Kaiser auf dem Gipfel und während des Abstieges.


Tourengänger: Simon_B


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