Lac de Moiry

Eine letzte Wanderung bevor das große Abenteuer beginnt. Heute zog es mich ganz weit in den Südwesten der Schweiz, an den Lac de Moiry. Keine einsame Tour, denn man kann mit dem Auto bis zum Stausee fahren, was viele Menschen bei dem schönen Wetter nutzten. Ein Grund für mich, es bei einer relativ kurzen Wanderung zu belassen und vor allem die die wunderbare Alpenflora zu bestaunen.

Meine Wanderung begann ich an der Moiry Barrage. Eigentlich hatte ich vor auf dem östlichen Wanderweg zum Lac de Châteaupré zu wandern. Er liegt aber mehrheitlich im Schatten und außer Wiese gibt es hier oben wenig Flora. Deshalb wieder zurück zur Staumauer und auf den westlichen Uferweg.

Dieser liegt zurzeit weit oben über dem Wasserspiegel, denn der Wasserstand des Stausees ist erschreckend niedrig. Hoffentlich keine Vorzeichen einer immer trockender werdenden Natur. Zuerst steigt man auf den westlichen Höhenweg auf, bevor dann der Abzweig nach unten kommt.

Der Weg ist relativ breit, weiter nördlich müssen häufiger Wasserstellen überschritten werden. Allerdings lässt die Flora keine Wünsche offen, ob Türkenbund oder Männertreu, alles bietet sich am Wegesrand an. Da kann man schon Alpenrosen, Enziane und diverse Glockenblumenarten übersehen. Auf jeden Fall ist dieser Weg ein Fest für die Sinne, wenn man sich dafür interessiert.

Die La Gougra, die hier beginnt und vom Gletscher gespeist wird, wird auf einer Brücke  ungefähr bei P 2.268 überquert und anschließend steigt der Weg steiler an.  Bei P 2.342 erreicht man dann die Straße, die zum Lac de Châteaupré führt. Dort ist auch gleichzeitig die Haltestelle Moiry VS, glacier. Er will, kann also mit dem Bus zum Gletscher fahren. Klar, dass es hier auch jede Menge Parkplätze und einen kleinen Kiosk gibt. Sogar eine öffentliche Toilette, über den Zustand will ich mich nicht äußern, ich wundere mich immer nur, wie solche Orte verlassen werden. Da ist Zweifel am menschlichen Verstand einmal mehr angesagt.

Der direkte Zugang zum See ist eingezäunt, wird wohl einen Grund haben. Was auch hier zu beobachten ist, dass sich der Gletscher schon weit zurückgezogen hat und es fließt enorm viel Wasser ab.

Zeit für mein Mittagspicknick, das ich mit einer grandiosen Aussicht genieße. Für die Rückfahrt von hier müsste ich noch 1,5 Stunden warten, auf eine Wanderung auf Asphalt zurück zur Barrage habe ich keine Lust. So frage ich einen Einheimischen, ob er mich bis zur Barrage mitnehmen kann, denn dort erreiche ich einen früheren Bus.

Ich glaube, in den Monaten Juli und August sollte man Wallis und Tessin meiden, die Züge und Busse sind an jedem Tag mehr als voll.

Alle Bilder im Video: https://youtu.be/g6V2q8R6klE