Wanderung über die Schoßhörner

Start ist der kleine Wanderparkplatz der Passauer Hütte direkt an der Saalach. Über den sehr luftigen Pfannsteig (Schwindelfreiheit absolut erforderlich, auch wenn er nur rot markiert ist) geht es später flach zur Jagdhütte mit Quelle. Etwa zehn Minuten nach der Jagdhütte tritt man aus den letzten Baumgruppen heraus und sucht oberhalb eines Wiesenhangs den hier beginnenden Latschensteig zu den Wiesenhängen des Gramler Tretts. Unterhalb der Wände des Vorderschoßriedls habe ich den Fehler gemacht ganz nach rechts bis zum Ende der Felsen zu gehen und mich dort wieder links auf dem Rücken des Riedls nach Westen durchzuschlagen (teils über Steig vom Jäger). Man hätte wohl schon früher links hoch gemusst. Jedenfalls folgt nun ein mühsamer Latschenkampf. Vor allem hat es zwischen den Latschen immer wieder Dolinen, wenn man da reinfällt, findet einen niemand mehr.

Irgendwann stoße ich wieder auf den durch Steinmänner markierten "offiziellen Weg", der einen durch gute Latschengassen an den Fuß des schrofigen Aufschwungs zum Vorderen Schoßhorn führt. Hier stößt auch der im AV-Führer beschriebene Weg dazu, der die Felsstufe des Vorderschoßriedls über eine böse rote Rinne gewinnt (vergleiche https://www.roberge.de/index.php/topic,8242.0.html). Adi Stocker will, dass man den Aufschwung links über steile aber gut gestufte Schrofen nimmt (I-II), was ich gemacht habe (der AV-Führer leitet einen stattdessen rechts über ein Geröllfeld auf einen Seitengrat). Das letzte Stück zum Vorderen Schoßhorn über den netten Schrofengrat direkt über den Abbrüchen ins Dürrkar. Diesen im unteren Teil steilen, luftigen Schrofenanstieg zum Vorderen Schoßhorn fand ich eindeutig den anspruchsvollsten Teil der Wanderung und ich war froh, ihn nicht im Abstieg gehen zu müssen. 

Vom Vorderen Schoßhorn unschwierig hinunter in die Scharte. Aus der Scharte zunächst wenige Meter direkt am Grat aufwärts, dann kurzer Quergang nach links und links vom Grat aufwärts bis man wieder nach rechts auf den Grat steigen kann (II). Nun direkt am Grat auf das unscheinbare Mittlere Schoßhorn. Vom Mittleren Schoßhorn direkt am Grat über solide Metallbügel (frei wäre es IV+) hinunter und dann am Grat bleibend oder bei zwei kurzen Abbrüchen leicht südlich ausweichend in die Scharte vor dem Hinteren Schoßhorn (offiziell eine III, aber meinem Empfinden nach deutlich leichter; ein bekannter Autor auf hikr würde sagen "im Kaiser wäre es nur eine II" ;) ). Ab hier unschwierig über das Hintere Schoßhorn aufs Dürrkarhorn. Von dort ist der Weg frisch mit roten Punkten markiert und führt landschaftlich lohnend über die Karstfläche zur Einkehr auf die Passauer Hütte. Talfahrt über den markierten Wanderweg.