Saroja, Drei Schwestern


Publiziert von dani_ , 10. Juni 2023 um 16:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum: 9 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m

Meine Wanderplanung war von dieser Tour inspiriert. Ich wollte von Tisis zur Tisner Schihütte und dann weiter zum Sarojasattel. Von da wären die Optionen, zur grossen Schwester aufzusteigen oder gleich zur Gafadurahütte abzusteigen. Später wollte ich über Paulahütte nach Tisis zurückgehen. Dabei wollte ich nicht wie während der Tour 2009 beim Grenzübergang auf die Hauptstrasse stossen und der dann zum Ausgangspunkt in Tisis folgen müssen, sondern die Hauptstrasse erst in der Nähe des Ausgangspunktes erreichen.

Gleich nach dem Aufbruch in Tisis habe ich mich auf der Letze kurz verhauen. Es ist doch schon länger her, dass ich das letzte Mal den Weg zum Vorderälpele unter die Füsse genommen hatte. Das war ärgerlich, aber nicht weiter tragisch. Ich war Richtung p.555 abgebogen. Das wäre auch die Direktissima zum Einstieg des steilen Wanderweges, aber weglos, und ich konnte mich nicht mehr erinnern, wo im Wald der Einstieg war, das heisst, wohin ich hätte steuern müssen.

Der Wanderweg zum Vorderälpele ist steil und lang, aber eine gute Möglichkeit, um schnell Höhenmeter zu überwinden. Bei der Hütte Schiverein Tisis hielt ich kurz inne. Ich überlegte, ob ich den Wanderweg über Hinterälpele oder wie 2009 das Weglein über den Grat wählen sollte. Ich entschied mich für den Grat. Beim neuen Gipfelkreuz Saroja machte ich eine längere Rast.

Danach ging ich über das Sattelköpfle weiter zum Sarojasattel. Dort überlegte ich, wie weiter, und entschied mich für den Abstecher zu den Drei Schwestern. Der Wanderweg dorthin war heute rege frequentiert und auf aperem Grund mit all den Sicherungen unschwierig. Auf der grossen Schwester verweilte ich. Danach ging ich zur mittleren Schwester und schaute mir an, wie ich früher dort die ersten Meter überwunden hatte. Technisch hätte ich es auch immer noch geschafft. Jedoch wollte ich nach dem Adrenalin von vorgestern heute gerne eine adrenalinarme Tour und liess es daher. Ausserdem bin ich nicht so konditionell stark und an die Berge gewöhnt, wie ich es früher war.

Zügiger Abstieg über den Sarojasattel zur Gafadurahütte. Dort nahm ich einen verspäteten Zmittag. Während meines Aufenthaltes bei der Gafadurahütte hatte ich auf der Rückseite der Hütte ein Türlein entdeckt.

Nach dem Essen rekognoszierte ich. Hinter dem Türlein gänge es ja genau in die Richtung, die ich wollte. Der Wanderweg verlief ein paar Höhenmeter tiefer. Ich schaute in meiner Karte, dort war jedoch das Weglein, das offenbar hinter dem Türlein begann, nicht eingezeichnet. Ich entschied mich, etwas zu wagen, und nahm das Weglein. Es führte zunächst in etwa parallel zu dem Wanderweg weiter unten. Später stieg es jedoch an und ich dachte schon, dass ich bald auf Saroja herauskäme. Es war glücklicherweise nur ein Zwischenanstieg und danach ging es doch deutlich abwärts, also in die Richtung, in die ich wollte. Ich kam zu einer Hütte. Darüber war ich verwundert, kannte ich sie nicht von früher. Sie heisst Uli Mariss Hütte und sah recht neu aus.

Von dieser Hütte sah ich drei Möglichkeiten, um weiterzugehen. Ein Weglein führte nach Norden und abwärts, also in die Richtung, in die ich wollte. Leider endet es bereits nach 20 Metern bei einem Hüttli (WC?). Die zweite Möglichkeit war die Zufahrtsstrasse zur Hütte und die dritte Option ein weiteres Weglein, das ich nahm. Dieses war lediglich eine Abkürzung der Zufahrtsstrasse und führte wenige Höhenmeter tiefer wieder auf diese. Die Zufahrtsstrasse mündet auf 1340m in eine Waldstrasse, welche in meiner Karte im Gegensatz zu der Zufahrtsstrasse und den Weglein eingezeichnet ist. Ich folgte dieser abwärts, bis ich kurz vor der Alp Alpzinka auf den mir bekannten Wanderweg zur Paulahütte stiess.

Auf diesem stieg ich zunächst bis zum p.1155 steil ab. Im Folgenden ging es auf und ab und schliesslich steil hoch auf 1210m, wo der Tobel Maurerröfe gequert wird. In meiner Karte ist nur eine weitere Querung des Tobels eingetragen und die liegt auf 500m, also fast im Tal. Der Weg von p.1155 bis zur Querung Maurerröfe ist der anspruchsvollste Teil, den ich bis dahin zurücklegen musste. Der Weg ist schmal, das Gelände steil, der Weg an einigen kleinen Stellen abgebrochen und es gibt keine Sicherungen. Sicher anspruchsvolles T3. Wenn der Weg nass ist, würde ich da ungern langgehen. Der Weiterweg zur Paulahütte war einfach.

Um mein Ziel zu erreichen, die Hauptstrasse erst Nähe Ausgangspunkt meiner Wanderung zu erreichen und nicht bereits beim Grenzübergang, hatte ich mich nach Kartenstudium dazu entschlossen, die Landesgrenze auf 740m zu überqueren. Dort war kein Weg eingezeichnet. Jedoch lagen die Waldstrasse auf liechtensteinischer und ein Wanderweg auf österreichischer Seite dort gemäss Karte sehr nahe beieinander.

Als ich die Kehre auf 740m erreichte, sah ich direkt dahinter Richtung Österreich ein Tobel, welches gemäss Karte die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet. Ich fand bei der Kehre recht schnell eine einfache Möglichkeit, es zu durchqueren. Auf meiner Karte sah es nun so aus, als ob ich für den Wanderweg auf der österreichischen Seite entweder noch ein Tobel überqueren oder aufsteigen müsste. Ich probierte beides in steilem, unwegsamem Gelände. Versuchte immer wieder, mich mit Karte und Höhenmesser zu orientieren. Ich verbrachte sehr viel Zeit damit und überquerte noch drei weitere Tobel.

Schliesslich stiess ich auf eine Wanderwegmarkierung. Die anfängliche Erleichterung, den Wanderweg nach der langen Suche doch noch gefunden zu haben, verflog schnell. Die Markierung war sehr deutlich und bestand aus einem weiss-rot-weiss markierten Stein sowie einem rot-weiss gekennzeichneten Stecken. Es war aber rund um die Markierung auch nach gründlicher Suche kein Wanderweg zu sehen. So stieg ich mühevoll und weglos ab und kam bei 660m auf eine Strasse. Ich orientierte mich und wollte danach wissen, ob es den Wanderweg, der gemäss Karte zu dieser Strasse führt, gibt und falls ja, wo er verläuft. Ich fand heraus, dass ich ungefähr da auf die Strasse gestossen war, wo auch der Wanderweg hätte auf die Strasse führen müssen. Der war also offensichtlich bis zur Unkenntlichkeit verfallen. Ausserdem bemerkte ich, dass die in der Karte eingezeichnete Weiterführung abwärts noch existierte und ein gut begehbarer Weg ist. Darüber hinaus stellte ich fest, dass die Strasse im Vergleich zum Stand Karte Richtung Liechtenstein verlängert worden war und kurz vor der Grenze endet. Dort führt ein Weglein parallel zur Grenze aufwärts. Ich wollte es nun genau wissen und nahm dieses Weglein. Ich kam auf ihm zu der Stelle, wo ich bei der Kehre das erste Tobel durchstiegen hatte. Gleich nach dem Ausstieg hätte ich abwärts gehen können. Just dort gibt es aber keine Markierung und der Weg ist nicht gut sichtbar, was weiter unten anders ist. Mit meiner Karte hatte ich dort auch kein Weglein erwartet.

Nun war es nur noch ein Katzensprung bis zur alten Säge, Gallmist und dem Ausgangspunkt in Tisis.

Die weglose Suche in steilem Gelände bei der Landesgrenze war T4. Das habe ich jedoch in der Gesamtbewertung der Tour nicht berücksichtigt, da sie im Nachhinein betrachtet nicht nötig gewesen wäre.

Zeiten
10:12  Tisis
11:38  Gatter auf 1280m
11:42  Hütte Schiverein Tisis
12:47  Saroja an
13:13  Saroja ab
13:30  Sarojasattel
14:30  Grosse Schwester an
14:40  Grosse Schwester ab
15:30  Sarojasattel
15:50  Gafadurahütte an
16:50  Gafadurahütte ab
17:07  Uli Mariss Hütte an
17:29  Uli Mariss Hütte ab
18:23  Paulahütte
20:42  Tisis

Tourengänger: dani_


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