Skihochtour zum Piz Sarsura Pitschen über Westseite (statt wie beabsichtigt zum Piz Arpschella)


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 30. Mai 2023 um 13:55.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:27 Mai 2023
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1400 m
Unterkunftmöglichkeiten:Chamanna da Grialetsch

Nachdem ich an der Flüelapass-Straße zu weit hinaufgefahren war, hatte ich umgedreht u. fuhr langsam abwärts. Da ich den gesuchten Fahrweg nicht fand, weil er von der Straße aus einfach nicht gesehen werden kann, parkte ich weiter unterhalb in etwas oberhalb von 1900m Höhe. Von dort konnte ich ca. 40hm über einen grasbewachsenen Hang zum Fahrweg absteigen, der neben der Susasca entlanggeht. Kurz darauf überschritt ich eine Brücke zur anderen Bachseite. Nun ging es fast 2km weiter bis zur Alp d'Immez. Der Weg wird dahinter steinig. An der Alp Grialetsch zog ich die Skistiefel an. Die Wanderschuhe stellte ich unter eine Sitzbank. Kaum 1km dahinter, in etwa 2180m Höhe, konnte ich mit Skier über weiche Lawinenhalden gehen.
Unterwegs geht die Skiroute zum Piz Arschella ab, der eigentlich das Gipfelziel dieses Tages werden sollte. Um das Gelände der Touren, die ich für diesen u. den nächsten Tag begehen wollte, komplett abzudecken, hatte ich mir von der Geschäftsstelle der DAV-Sektion Garmisch zwei Skitourenkarten im Maßstab 1:50 000 ausgeliehen. Zwischen beiden scheint eine Lücke zu bestehen, weshalb ich die Skiroute nicht überblicken konnte. Statt also scharf nach links abzubiegen, steuerte ich einen talaufwärts gelegenen Hang an, um über ihn den Bergrücken zu überschreiten. Dahinter querte ich nach rechts, um auf der anderen Seite des Rückens weiter aufzusteigen. Zuerst merkte ich nicht, dass ich den Piz Sarsura Pitschen ansteuerte. Westlich von ihm zieht ein flacher Bergkamm langsam talauswärts, zu dessen höchsten Punkt ich aufstieg, der aber aufgrund von knapp 25hm Schartenhöhe kaum den Rang eines Gipfels erreicht. Anschließend fuhr ich etwas unterhalb des Grates ab, der vom Piz Sarsura Pitschen herabzieht, um hinter den sperrenden Felsausläufern des Berges wieder aufzusteigen. Der folgende Hang, der teils von Lawinenschnee bedeckt war, erschien mir für einen weiteren Skianstieg zu steil. So stieg ich zu Fuß weiter auf. Er ist etwa 38°, weiter oben eher 40° steil. Schließlich überschreitet er 40°, sodass ich es vorzog, über grasdurchsetzte Felsschrofen an Höhe zu gewinnen (meist I, Stelle II). Darüber ging es wieder im sehr steilen Schnee weiter aufwärts. Bald steuerte ich schräg nach links den Westgrat des Berges an, um über ihn ziemlich mühsam, da sehr steil, den Gipfel zu erreichen. Kurz darauf stieg ich ein kurzes Stück am Südgrat ab, um von dort aus im Schnee der teils mehr als 40° steilen Westflanke bequem schräg nach rechts Richtung Skidepot abzusteigen. Diesmal hatte ich keine Felsberührung. 

Vom Skidepot ging es westwärts weiter durch die Mulde, in dem einst ein mächtiger Gletscher gelegen haben muss, Richtung Grialetschhütte. Anschließend war ein steiler Hang mit nassem Schnee zu queren. Einige Zeit davor waren dort ein paar kleine Nassschneelawinen abgegangen. Felsen u. Gras schauten heraus, sodass ich meinte, die Querung riskieren zu können. Bald stieß ich auf alte Ski- und Schneeschuhspuren, denen ich folgte. So kam ich abends nach etwas weniger als 150hm Gegenanstieg an der Grialetschhütte an, in der sich 12 Skitourengänger aufhielten.



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