Son Pouses 1816m - Alles schläft

Wir sind auf dem Weg zur Ra Stua, um diese Jahreszeit sollten die Murmeltiere schon aktiv sein, wenn nicht jetzt, wann dann!? Aber vor dem Murmeltiersightseeing wollen wir endlich mal zu Son Pouses aufsteigen. Dort stand im 1. Weltkrieg eine enorm wichtige Militärstellung, von wo die Österreicher erfolgreich den Einmarsch der italienischen Truppen Richtung Pustertal verhindern konnten.
Unser Einmarsch wird von ein paar Schneeresten gestört, aber zwei alte Spuren leiten uns gut bis zum Aussichtspunkt Son Pouses. Inzwischen steht wieder dichter Wald, trotzdem gibt es noch fantastische Blicke ins Boitetal und in die umliegende gewaltige Ampezzaner Bergwelt, beeindruckend.
Wir verlassen den magischen Ort, auf der Gegenseite zieht die Markierung zur Ra Stua. Damit wechseln wir allerdings auch die Schattseite und die Schneeauflage wird kurzzeitig kniehoch. Tatsächlich kommen uns noch andere Wanderer entgegen und bald wird auch das Geläuf leichter begehbar. Dem Besuch bei den Murmeltieren steht nichts mehr im Wege und ich zücke schon die Kamera. Die Sonne lacht, perfektes Licht, jetzt braucht es nur noch Murmilan.
Aber irgendwie ist es zu ruhig, kein Pfeifen, keine Spuren, was ist nur los, schlafen die tatsächlich noch? Wir geben ihnen Zeit, sitzen auf der Terrasse und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen, aber auch die können die Murmeltiere nicht locken. Also geben wir auf und ziehen uns zurück. Den Abstecher zum Boitewasserfall gönnen wir uns noch und dann suchen wir ein nettes Plätzchen für Kaffee und Kuchen als Murmeltierersatz.
Doch Cortina befindet sich im nachträglichen Winterschlaf, sämtliche Hotels sind geschlossen und ein geöffnetes Lokal zu finden ist, wie schlafende Murmeliere zu fotografieren, unmöglich. So nutzen wir die gewonnene Zeit für eine Dolomitenrundfahrt, erst in St. Kassian hat, wie durch ein Wunder, eine Bar im verschlafenen Gadertal geöffnet.