Vadret Pers, Wintermessungen 2023

Harter aber schöner Messtag im Engadin

Die Messungen auf dem Vadret Pers stellen in jeder Ausführung einige Anforderungen. Wir erwischten einen unglaublich schönen, aber auch sehr kalten Tag. Da wir nur zu zweit unterwegs waren, stieg das Gewicht und wir waren gefordert, konnten aber gute Messdaten heimbringen. Eigentlich waren wir davon ausgegangen nicht durch die Brüche gegen den Palü aufzusteigen, da dies aufgrund der sehr schlechten Spalten-Situation in der Saison noch nicht gemacht wurde. Mit dem Neuschnee wurde die Tour aber wohl am Tag zuvor angespurt, so dass wir den Abstecher mit der Schnee-Sonde machen "mussten".

In der Dunkelheit fahren wir auf der Diavolezza los. Wir sind die einzigen Gäste. Die Abfahrt ist anspruchsvoll. Ohne am Tag zuvor die Spur gelegt zu haben, hätten wir nie durch die kaum eingeschneiten Felsstufen gefunden und im Stirnlampenlicht wird das nicht einfacher. In der Dämmerung seilen wir auf dem Gletscher an und packen das Messmaterial aus. Es dürfte -20 Grad sein - messen und notieren war schon angenehmer. Wir steigen über den Gletscher bis zum Messpunkt unter der Cambrena-Eisnase und machen eine Dichtemessung. Nach einem Depot folgen wir den zwei Spuren durch die Brüche gegen den Piz Palü. Das geht erstaunlich gut auch wenn es teils etwas Vertrauen braucht mitten durch die Spalten zu steigen. Beim Schnapsboden kommt endlich die Sonne und wir entscheiden das erste Mal noch etwas weiter aufzusteigen. Hier oben kommt die Bise aber wieder voll rein und auf ca. 3500 m.ü.M. brechen wir ab und fahren ohne Messungen zum Depot ab. Weitere Messungen mit Aufstieg in die Mulde unter dem Piz Palü und dann runter bis zur Zunge des Morteratschgletschers. Ab dort liegt sehr knapp Schnee. Mit einigen Tragepassagen kann man sich aber bis etwa 1 km vor der Bahnstation durchmogeln. Eine Woche später wäre viel weiter oben schon Schluss gewesen.