Mont' Orfano

Zum ersten Mal wage ich mich soweit nach Süden für eine Tagestour. Erstaunlich, dass die Verbindung so gut ist, dass ich zu einer akzeptablen Zeit (10:20 Uhr) an meinem Ausgangspunkt Mergozzo ankomme. Mein Ziel, der Mont‘ Orfano am Lago di Mergozzo. Ossola und das Val Grande will ich in diesem Jahr etwas in den Focus rücken.

Trotz der Verspätung der BLS und falscher Angaben im SBB Plan konnte ich den Zug nach Mergozzo noch erreichen. Am Bahnhof stieg ich allein aus und kam mir auch irgendwie verloren vor. Der Bahnhof liegt etwas außerhalb, so stand erst einmal ein Gang Richtung Ort auf dem Programm um zum Ausgangspunkt des Wanderwegs zu kommen.

Kurz bevor ich nach rechts auf den Wanderweg (Sentiero Azzuro) abbiege, kann ich einen Blick auf den Lago di Mergozzo genießen, einfach traumhaft. Bis zum Ort Montofarno folge ich dem Sentiero Azzuro. Es geht stetig aber moderat aufwärts.

Ein letztes Stück über Asphaltstraße, dann beginnt der steile Aufstieg zum Gipfel. Irgendjemand hat in Vergangenheit mit großen Steinblöcken gewürfelt, kreuz und quer liegen sie am Hang (siehe Bilder). Weiter oben stehe ich dann vor einer steilen, mindestens vier Meter breiten Steinrampe. Sollten hier Geschütze heraufgezogen worden? Das Gebiet gehört zur Linie Cadorna und oben im Gipfelbereich gibt es viele alte, in den Berg getriebene Stollen. Der Wanderweg führt an der Rampe vorbei.

An den Stellen mit freiem Seeblick gibt es auch eine Ruhebank, um die Aussicht zu genießen. Oben auf dem Plateau mache ich noch einen Abstecher zum Gipfelsteinmann bevor ich mich an den Abstieg mache. Der ist auf der Westseite sehr viel einfacher. In vielen Serpentinen zieht sich ein nicht sehr breiter aber guter Pfad nach unten.

Am Ende wird er komfortabler, die Schikanen, die es dort noch gibt ließen sich auch umgehen. Wieder in Mergozzo angekommen, suche ich noch nach dem Weg zum Bahnhof, als mich ein freundlicher Bauarbeiter in sein Auto lädt und zum Bahnhof bringt. Mille Grazie noch mal.

Am Bahnhof habe ich dann noch eine halbe Stunde bis zur Zugabfahrt Zeit und kann in Ruhe mein Mittagspicknick verzehren. Der Zug kommt fast pünktlich, fährt aber nur bis Promosello, von da geht es mit dem Bus nach Domodossola. Zwar verpasse ich dadurch den Anschluss um 15:58, der Zug um 16:48 fährt dafür direkt durch bis Basel.

Der ganze Zeitrahmen ist etwas knapp, der Zug von und nach Mergozzo (Zielort Mailand) fährt nur zweistündlich.