Monte Spalavera (1534 m) - Kurztour von der Alpe Colle

Einst Teil der Verteidigungslinie Linea Cadorna, ist der Monte Spalavera heute ein lohnendes, überaus schnell erreichbares Ziel für Otto Normalwanderer. Dazu trägt die alte Militärstraße bei, die die Alpe Colle mit Cannero und Verbania verbindet und so den Start der Tour auf über 1200 Metern Seehöhe ermöglicht. Am Gipfel finden sich heute noch Schützengräben aus dieser Zeit, die irgendwie gar nicht zum ansonsten völlig unbeschwerten Gipfelerlebnis passen, das sich dem Betrachter dort oben darbietet. Für wenig Aufwand gibt es am Monte Spalavera wahrlich einen fantastischen Rundumblick zu genießen.

Am kostenfreien Parkplatz an der Alpe Colle beginnt die Tour. Man mag es kaum für möglich halten, aber hier oben auf über 1200 Metern gibt es sogar eine E-Ladestation. Man geht vom Picknickplatz auf der oberen Schotterstraße ein paar Meter hinauf zu einer Verzweigung an einem Haus, bereits davor ist groß "Spalavera" auf eine Stützmauer geschrieben. An der Verzweigung folgt man der Beschilderung nach links und geht durch den Wald ein paar Meter weiter zum nächsten Gebäude. Vorsicht, hier zweigt der nicht beschilderte Aufstiegsweg ab: Man verlässt den Fahrweg und steigt auf einer Spur hinauf zum Haus, die ihre Fortsetzung hinter dem Gebäude findet. Anfangs verläuft sich die Spur etwas, aber bereits nach kurzer Zeit ist sie deutlich ausgeprägt und markiert. Sie hält sich an den Südostkamm des Monte Spalavera und zieht durch Buchen- und Birkenwald bergwärts. Schließlich wird der Wald verlassen und der weite Blick nach Südwesten öffnet sich. Kurz darauf erreicht man den alten Militärweg, auf dem der weitere Anstieg zum Gipfel verläuft.

Auf dem gut ausgebauten Militärweg gewinnt man in der herrlich freien Südflanke des Monte Spalavera gleichmäßig an Höhe und kann bereits freie Blicke in die Poebene sowie in die südlichen Walliser Alpen in sich aufsaugen. Tief drunten schimmert ein Teil des Lago Maggiore. An einer weit nach Westen vorgeschobenen Kehre rückt erstmals der mächtige Monte Zeda ins Bild und dann ist es nicht mehr weit zum Gipfel des nach oben hin sanft abgerundeten Bergs. Der Gipfelbereich wird von alten Schützengräben durchzogen, wenn Schnee liegt, sehen sie aus wie Gletscherspalten. Am Gipfelkreuz hat man einen herrlichen Rundumblick, es dominieren die Berge um den Monte Zeda sowie der Gridone, im Norden schaut man über Locarno auf unzählige Spitzen der Tessiner Alpen. Jenseits des Lago Maggiore zeigt sich der Monte Tamaro mit seinen Trabanten und über den Monte Nudo schaut man in die Poebene. Im Südwesten tragen die Walliser Alpen zum gelungenen Panorama bei. Viel Lohn für wenig Aufwand!

Nach gebührender Rast folgt man dem Militärweg wieder talwärts, zweigt aber nicht auf den vom Aufstieg bekannten Steig ab. Bald nach dem Abzweig geht der Militärweg in eine geschotterte Militärstraße über, die sich mithilfe einer weiten Kehre quer durch die Südflanke zieht. Die Straße führt schließlich in den Birkenwald hinein und von dort ist es nicht mehr weit, bis der Ausgangspunkt an der Alpe Colle erreicht ist.

Schwierigkeiten:
Aufstieg zum Monte Spalavera über nicht beschilderten Steig: T2 (gutmütig, aber teilweise steil; markiert).
Abstieg über Militärweg: T2 (im oberen Bereich gut ausgebauter Fußweg, darunter T1 auf Schotterstraße).

Fazit:
Eine Unternehmung, die aufgrund des hervorragenden Aufwand-Nutzen-Verhältnisses 4* verdient. Es ist schon bemerkenswert, welch tollen Rundumblick man für 300 Höhenmeter bekommt.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Rundwanderung zum Monte Spalavera von Cheglio über die Cima l'Alpe ist hier beschrieben: Monte Spalavera (1534 m) - Rundwanderung von Cheglio.

Allen HIKRs einen guten Start ins Jahr 2023!

Kategorien: Tessiner Alpen, 4*-Tour, 1500er, T2.