Vilan

Bereits schon bei der Anfahrt machte ich mir Gedanken über den Schneemangel im Seeztal, die Winterverhältnisse die ich in der Ostschweiz antraf waren total anders als jene vom Vortag im Diemtigtal. Bis ins Dorf Seewis hinauf traf ich entlang der Strasse nur grüne Wiesen an. Ich überlegte mir ob ich Richtung Davos ein anderes Skitourenziel anpeilen soll. In Seewis änderten sich die Verhältnisse, die meisten Strassen waren knapp schneebedeckt und oberhalb vom Dorf waren die meisten Wiesen mit einem dünnen Schneefilm überzogen - genug um mit den Skiern aufzusteigen. Da ich die ältesten Skier mit dabei hatte entschied ich mich, die Skitour wie geplant zu starten. Parkiert habe ich bei der Talstation vom Skilift Seewis, dort findet man für 5.- einige Parkplätze.

Über Landwirtschaftszonen durchquerte ich die Wiesen mit nur wenig Schnee Richtung Wurzaneina, dies gelang mir ohne die Skier tragen zu müssen. Ab Wurzaneina hatte es durchgehend genügend Schnee. Die Waldstrasse führte mich zur Alp Guora, von wo ich dem Wanderweg entlang zum Vilan folgte.
 
Alternativ zum Wanderweg führt eine Alpstrasse hinauf zur Alp Sadrein, welche man immer wieder kreuzt. Die Alp Sadrein beeindruckte mich mit tollen Alphütten. Da man auf der Alp auch eine überdachte Pausenbank findet, entschied ich mich eine Mittagspause zu machen. Anschliessend marschierte ich dem Grat entlang zum Vilan, dabei wurden die Büsche immer weniger und der Steinkontakt zum Gipfel immer öfters. Im Aufstieg versuchte ich immer wieder den Südhang einzuschätzen, ob eine Abfahrt mit dem wenigen Schnee möglich wäre, ich entschied mich jedoch aufgrund vom unermüdlichen Steinkontakt her wieder der Aufstiegsspur zu folgen. Oben auf dem Vilan angekommen bietet sich einem eine überraschend grosse Gipfelfläche, noch während dem Anmarsch ging ich davon aus, dass die Gipfelregion einem schmalen Grat gleicht. Nach einer kurzen Pause bereitete ich mich auf die Abfahrt vor. Der Gipfelhang war Genuss pur - Rund 30cm Pulver. Danach folgten wieder die Steindurchzogenen Zonen - ich versuchte am Grat auf die Nordseite auszuweichen, wo es aber schlussendlich nicht weniger Steine hatte. Ab der Alp Sadrein folgte ich meisten der Alpstrasse, kürzte diese aber ab und zu ab. 

Unterhalb von Ruod folgte ich definitv der Alpstrasse uns wechselte so hinüber zur Wurzaneina. Der schneebedeckten Alpstrasse folgte ich soweit, bis ich eine durchgezogene Schneedecke zur unteren Alpstrasse entdeckte. Auf der unteren Alpstrasse angekommen folgte ich dieser, bis ich ungefähr über dem Skilift von Seewis angelangt war. Über knapp mit Schnee bedeckte Wiesen erreichte ich die Skipiste, auf welcher ich zum Parkplatz zurück gelangte. Dank den alten Skiern, welche ich schon lange abgeschrieben habe machte diese Cross-Country Skitour trotz zusätzlichen Belagschäden ziemlich Spass.