Whiteout am Weissross oder: nieder mit dem Hochnebel!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 3. Dezember 2022 um 08:41.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 2 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m

Nieder mit dem Hochnebel, das war mindestens die Prognose: Obergrenze 1500 - 1900m, im Tagesverlauf absinkend. Also wählte ich ein Ziel mit etwas Reserve - trotzdem sollte mich der ansteigende Nebel auf knapp 2000m bald wieder einhüllen - White out am Weiss Ross. Schöne Stimmungen gab's aber umso mehr: also doch ein hoch auf den Hochnebel?

Ansonsten war's eine Tour mit Irrungen und Wirrungen, mit Haken und Ösen und letztlich ohne Gipfel: Es fing schon 3 Minuten nach Abfahrt an: technische Störung am voranfahrenden Zug, Verspätung, geplante Anschlüsse weg. Nach Studen/Ochsenboden gab's erstaunlicherweise 35 Minuten später schon wieder einen Anschluss, somit Abmarsch ebenda halt erst um viertel nach 10. Erste Explosionen hallen durch den Talkessel. Am Karrenweg Richtung Fluebrig Holzschlag, Seilwinden, Weg gesperrt. Ich versuchte, südlich der Schlaufe weglos auf denselben zu gelangen - erfolglos, gegen oben kommt man in schmierige Steilstufen. Also zurück zur Schiesswache, unter immer ohrenbetäubenderem Getöse. Noch eine letzte Salve, dann sei Schluss, meinte diese. 
Im Pulverdampf gehe ich auf dem Strässchen bis Ende Golfplatz, um mich dort via Wasserreservoir doch noch auf den Fluebrigweg durchzuschlagen - diesmal ohne Probleme. Bald aber wieder linksab, zur Rönenalp, bald mit dünner rutschiger Schneeauflage. Zweifel werden wach, ob das noch etwas wird weiter oben. Bis zu den Stäfel hat's anfangs aber noch einen guten Weg und auch danach geht's gut - und ich gelange sogar über die Nebeldecke! Ziel ist das Gipfelchen 1972 (Wiss Ross), dann sehen wir weiter. Die Verhältnisse werden mühsamer, teilweise tiefer Schnee, teilweise rutschig. Zudem werden die letzten Meter steil und auch etwas ausgesetzt. Bei den Verhältnissen nix ohne Steigeisen (Pickel allein genügt nicht). 
Ich geniesse kurz die schöne Stimmung und stelle mich auf eine Sonnenrast ein, da die hohen Wolkenfelder zu weichen scheinen. Der Nebel aber steigt - und weg ist die Sonne. White out am Weissross Lange warten kann ich nicht, zu kalt. 
Also schnellstmöglich runter, der Nebel bekommt Löcher, aber ich bin wieder im Loch (Ochsenboden;-). Dafür steige ich im Birchli noch rasch aus dem Poschi und geniesse auf dem schönen Aussichtspunkt des Vogelhärd noch ein paar Ersatzsonnenstrahlen.

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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