Donnerschlag 2585m - Der fehlende Gipfel


Publiziert von georgb , 28. November 2022 um 10:59.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:26 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m

Es gibt noch zwei Dinge zu erledigen in Terenten. Ich muss mein TV-Gerät abholen und bei der Gelegenheit kann ich mir auch den letzten fehlenden Gipfel "holen". Der Donnerschlag ist wohl der einzige Pinggl rund um die Tiefrastenhütte, den ich noch nicht persönlich kenne. Er ist zwar etwas abgelegen und wird so gut wie nie bestiegen, laut rele dennoch ein relativ zugänglicher Berg. Selbst unter den aktuellen Bedingungen sollte er machbar sein, die Schneeauflage hält sich in Grenzen.
Mein einziges Hindernis ist die Kälte, es weht ein eisiges Lüftchen und ich bin dick eingepackt. Selbst der strahlende Sonnenschein vermag mich kaum aufzuwärmen. Für die Motivation taugt er allerdings gut, es gibt heute sensationelle Aussichten und der Kompfosssee strahlt mich an.
Ein Stück über dem See strahlt dann auch der Donnerschlag und ich suche nach der angenehmsten Linie. Zunächst gestaltet sich der Zustieg mühsam, in den Mulden hat sich doch beträchtlich Schnee angesammelt und ich sinke knietief ein. Am Westgrat brennen die Oberschenkel, aber bis zum höchsten Punkt ist es hier nicht mehr weit. Mehr oder weniger im Gehgelände erreiche ich den Gipfelsteinmann und schaue staunend in die herrliche Winterlandschaft.
Als Abstiegsvariante bietet sich die Tiefrastenhütte an und der Südgrat ist der kürzeste Weg dorthin. Vorsichtig taste ich mich abwärts, es gibt ein paar Stellen I/II, aber auch mit Schnee lässt sich das alles gut bewältigen. Im Falle könnte man auch in die Flanke ausweichen, aber viel netter ist es am Grat entlang. Ich stoße auf die Markierung zur Tiefrastenhütte und bin überrascht, von erhofften Spuren ist nichts zu sehen. Ich bin der erste, der nach dem letzten Schneefall auf diese Idee kommt und so wate ich durch das teils knietiefe Geläuf.
So verzögert sich mein Ausflug beträchtlich und die Hütte samt Tal liegt schon im Schatten. Nebenbei braucht es auch noch eine saftige Querung zurück zum Parkplatz und es wird früh Nacht um diese Jahreszeit. Die Sonne versinkt am Horizont, wahrend ich mich am bewaldeten Rücken unterm Gols herumquäle. Der offiziell noch gesperrte Steig 8c ist zum Glück gut begehbar, so bleiben mir ein paar Meter Gegenanstieg mehr erspart. Trotzdem schaffe ich es nicht bei Tageslicht ans Auto, im Mondenschein fahre ich zurück, mit einem neuen Fernsehgerät und dem letzten fehlenden Gipfel im Kofferraum.

Tourengänger: georgb


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