Waldenburg-Waldweid-Waldenburg via Richtiflue-Grat


Publiziert von Hallodri82 , 9. November 2022 um 20:45.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 2 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:10

Nachdem ich die Richtiflue auf dem offiziellen RWR-WW schon im Abstieg und im Aufstieg begangen habe, dies aber entweder zu Beginn oder am Ende von langen Touren, wollte ich mir dieses Mal der Richtiflue etwas mehr Zeit widmen - dieses Mal aber direkt auf dem Grat.

Start in Waldenburg und noch im Dorf ultrasteil rauf in Richtung Richtiflue-Nordeinstieg. Ist der Mergelpfad zu Beginn wenig spektakulär, aber steil/anstrengend, so wird der Weg spannender, sobald auf den Singletrail gewechselt wird. Der Schlussaufstieg auf den Grat ist dann einigermassen spektakulär, auf steiler Treppe, in der Felswand drin, seilgesichert. Schwindelgefühl hält sich in Grenzen (T3, wegen dem Schlussaufstieg). Ich folge dem schönen RWR-Gratweg für ca 100 Meter und bleibe dann aber auf dem Grat, sobald sich der offizielle Weg vom Grat nach Süden etwas abwendet. Der Grat ist wundervoll zu begehen, mitunter müssen die Hände etwas eingesetzt werden und mitunter ist er nur ca 50 cm breit. Weil aber die Abbrüche an den schmalen Stellen nie mehr sind als wenige Meter, ergibt sich kein Schwindelgefühl. An der einzigen grösseren Abbruchstelle ist der Gratweg ziemlich breit und man kann sich etwas nordseitig halten, dann gibt es kein Gefühl der Exponiertheit (T3).

Ich behaupte, dass der offizielle RWR-WW deutlich exponierter ist als der Grat selbst, denn ersterer geht an den deutlich höheren Felswänden entlang als der Gratweg selbst.

Bei Gagse mache ich mich direkt an den Aufstieg Richtung Studeflue. Ist dieser Aufstieg bis zum offiziell höchsten Punkt der Studeflue etwas mühsam und wenig spannend (breiter Rücken, komplett überwachsen), so beginnt ab dem ersten kleinen Sattel ein genialer Juragrat. Zwar nicht der schmalste, aber immer wieder mit Möglichkeiten, schmale Erhebungen zu überkrakseln (welche alle umgangen werden können) und wunderbar wurzelig/grasig, ohne allzu viele messerscharfe Steine (wie zB à la Vogelberg-Grat). Achtung: für Höhenmeter-Optimierer: um die wirkliche Studeflue zu erreichen, muss dann der urplötzlich steil abfallende Grat abgestiegen werden, das muss dann alles wieder hochgekraxelt werden. Echter Schwindel kommt nie auf, da sich die wirklichen Abbruchkanten in Grenzen halten (T3).

Wenige Meter vor der echten Studeflue-Abbruchkante drehe ich aber um (aus Zeitgründen) und gehe den selben Weg zurück. Ich überquere die Studeweid und gelange auf den offiziellen WW, dem ich bis Waldweid folge und dann weiter bis in die Senke zwischen Hinterer und Vorderer Egg. Den Star des Passwang-Massivs lasse ich dieses Mal aus und erklimme die Vordere Egg. Ich folge dem Forstweg oben, der Hohwacht vorbei und steige dann zum ersten Mal direkt an der kleinen Abbruchkante entlang ab (T2), und folge dem WW bis Schwyzerboden.

Ich quere den Schwyzerboden und steige dann auf dem WW weiter ab in NW-Richtung durch den Dürreberg-Wald, unterhalb der beeindruckenden, namenlosen Flue nördlich Schwyzerboden, Dieser Weg überrascht mich, ist er doch ordentlich steil, schön angelegt als Single Trail und durch einen düsteren/dunklen Tannenwald. Empfehlenswert (T2).

Ich folge dem WW in NO-Richtung zum grossen Wiesen-Bereich, den ich mal als Blüemlisalp tituliere und gelange zurück nach Waldenburg.

Fazit 1: der Richtiflue-Grat ist der perfekte Grat für Gratliebhaber, die nicht komplett schwindelfrei sind. Das heisst aber nicht, dass er nicht mit Vorsicht zu begehen ist,

Fazit 2: der Studeflue-Grat ist wunderschön, aber er ist doch ziemlich abseits gelegen, für mich einer der einsameren Orte im Baselbieter Jura.

Fazit 3: eine sehr empfehlenswerte Rundwanderung, aber for good measure würde ich empfehlen, man nimmt den obersten Baselbieter noch mit via den nordseitigen Aufstieg.




 

Tourengänger: Hallodri82


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