Gorges de la Vièze

Vielleicht der letzte sonnige Herbsttag. Den wollte ich nutzen um eine Wanderung weitab von zuhause zu machen. In einer Region, die ich nicht so häufig besuche. Nach einer längeren Anfahrt über Lausanne nach Monthey kann ich um 10.45 Uhr meine Wanderung beginnen.

Vom Bahnhof führt mich mein Weg erst einmal durch den Ort. Ein sehr ansprechender Ort, wo es sich lohnen würde etwas länger zu verweilen. Dafür habe ich leider keine Zeit, denn das Tageslicht ist kurz.

An der Ruine du Château-Vieux beginnt der Gang in die Gorges. In einem wunderschönen Auf und Ab auf teilweise recht schmalen Pfaden windet sich der Weg entlang der Vièze. Heute etwas anspruchsvoller, da der Untergrund durch die Nässe recht rutschig ist.

Teilweise ist die Schlucht so eng, dass der Wanderweg durch einen Tunnel geführt wird. Es gibt sogar einen Lichtschalter, so dass die Stirnlampe zuhause bleiben kann. Etwas weiter wartet dann ein steilerer Aufstieg, man verlässt das Ufer des Flusses.

Es wartet die Hängebrücke, die mich auf die andere Seite bringt. Am Ende wartet ein weiterer Aufstieg, der Wanderweg verlässt die Ufernähe und führt durch den Wald. Etwas später verlasse ich den Wanderweg um auf einem Pfad etwas näher an die Schlucht zu kommen. Später treffe ich wieder auf den Wanderweg.

Der führt nun weiter aufwärts bis er die Straße erreicht, die nach Chenalier führt. Nur ein Stück bleibe ich auf der Straße, dann habe ich der Karte einen Pfad entdeckt, der etwas tiefer dem Straßenverlauf folgt. Eigentlich immer gut sichtbar führt er durch die Botanik. Am Ende wartet dann eine Überraschung, der Ausgang ist durch einen Zaun versperrt. Eigentlich sollte es laut Karte weiter geradeaus gehen, bis die Häuser erreicht werden. Aber dieses Stück ist nicht mehr begehbar. Etwas trickreich kann man den hohen Zaun umgehen, auf ziemlich abschüssigem Gelände. Von außen gibt es einen Hinweis, den ich aber nicht verstehe.

Reservé uniquementle jour de la course “La Monthey d’Illiez.”
Merci de votre Comprehension et votre fair-play.
Signe le comte de la Monthey d’Illiez

Reserviert nur am Tag des Rennens "La Monthey d'Illiez".
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihr Fairplay.
Unterschreibt der Graf von La Monthey d'Illiez

Dieser Text bezieht wohl auf den Platz vor dem Zaun und nicht auf den Pfad dahinter. Gleichwohl soll der Pfad nicht begangen werden.

Nach diesem Abenteuer folge ich weiter der Straße nach Chenalier. Etwas später biegt der Wanderweg rechts ab und leitet steil hinunter auf eine Brücke, die über den Torrent de Crétian führt.

So steil wie es hinunter geht, geht es jetzt wieder hinauf. Es wartet die Pont du Diable, eine alte Steinbrücke. Und weiter geht es aufwärts zum nächsten Ort, Troistorrents. Ich komme an einer weiteren „Hängebrücke“ vorbei, die nicht begangen werden darf. Sie trägt ein großes Wasserrohr.

Auf dem Weg in den Ort sehe ich eine weitere Hängebrücke, die in der Karte nicht verzeichnet ist. Sie führt in einen kleinen Weiler und ist nicht an das Wanderwegnetzt angebunden.  Ich bleibe auf dem Wanderweg, der nun wieder über die Straße führt. Im Ort erreiche ich dann die Haltestelle, auf den Bus muss ich nicht lange warten.

Es besteht noch die Möglichkeit weiter entlang der «Gorges de la Tine» Richtung Morgins zu wandern, aber der Wanderweg verläuft weitab der Gorges und über zu viel Asphaltstraße.