Hochliecht / Alta Luce (3.184 m) - welch spannende Überraschung


Publiziert von panodirk , 8. November 2022 um 09:35.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum:31 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:17,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Am Ende der Talstraße im Lystal gibt es in Staffal einen gigantischen Parkplatz (auf dem man im Herbst auch nichts bezahlen muss).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:eigentlich keine, wenn man von der Alp Gabiet absieht.
Kartennummer:Escursionista 8 Monte Rosa

Darf man einen Punkt mit einer Dominanz von 2 Fußballfeldern und einer Prominenz von einem Mehrfamilienhaus als Berg bezeichnen? Die Beantwortung der Frage ist eigentlich egal, denn das Hochliecht ist ein überraschend großartiger Aussichtspunkt: Man darf die Monte Rosa Gletscher aus nächster Nähe betrachten und auch die Fernsicht schließt den Monte Viso ein. Verlängert man die Runde über die Orestes Hütte, so ergibt sich eine komplette und perfekte Herbstwanderung!
Schwierig ist hier überhaupt nichts; ich bin fast geneigt, ein T2 zu zücken, doch ein paar größere Tritte mögen ein T3 rechtfertigen. Dennoch einer der leichtesten 3000er der Alpen!

DIE TOUR
Der Großparkplatz in Gressoney-Staffal ist der Startpunkt. Man folgt zunächst dem Weg 7 und dann (ab dem Abzweig auf 2.165 m) dem Weg 7C, zunächst durch hübsche Lärchenwälder, später über wunderschönes offenes Wiesengelände - stets mit Blick auf Vinzentpyramide und Lyskamm. Ab dem Colle Salza (Soalzecoll, 2.882 m), den man nach 2 Stunden erreicht, knickt der Weg nach links (Norden) über steiles Wiesengelände (hier traf ich auf Steinböcke!), später über leichte Schrofen direkt zum Gipfel des Hochliecht / Alta Luce (3.184 m). Gute zweieinhalb Stunden sind insgesamt einzuplanen, um die schön tönende Gipfelglocke anschlagen zu können und den Rundumblick zu genießen.
An einem so milden Traumtag im Oktober allein am Gipfel zu sein, ist ein Geschenk und ich habe die Rast fast zwei Stunden ausgekostet!
Ich überlegte mir dann spontan, dass der Tag nicht zu kurz geraten sollte und so plante ich den Abstieg zur Orestes Hütte, folgte dabei dem Weg 6B zum zum Abzweig auf 3.120 m. Hier traf ich auf den Weg 6A, der zu den beiden hochgelegenen Hütten Mantova und Gnifetti führt und im Anschluss hatte ich einen wunderbar breiten und gut ausgebauten Weg im Abstieg (klar, die Gletscheranwärter sollen mit ihrem Gerümpel auch halbwegs bequem gehen können - über solche Wege freue ich mich auch!). Ein kurzer, aber unnötiger Abzweig führte mich zur Orestes-Hütte (2.600 m), eine mega-große Skihütte mit Schirmbar - natürlich geschlossen (hinterher las ich, dass es sich bei der Hütte um ein Projekt von Lystalern handelt, die biologisch, lokal und vegan die Hütte führen - sehr spannend!). So ging ich zurück zum Weg 6A, der zum wunderschönen Lago Verde der Bloabseen auf 2.614 m führte. Den Lago Blu, der 80 Höhenmeter höher gelegen ist, habe ich mir geschenkt. Weiter ging es auf dem Weg 6A bis zum Abzweig des Weg 7B auf ca. 2.455 m. Bis hierher war ich im Bummeltempo zwei Stunden unterwegs.
Dieser Abzweig ist wichtig, denn will man nicht in das Lift-Labyrinth der Alp Gabiet gelangen, sollte man hier den Hangweg nehmen, der sonnig und aussichtsreich zurück nach Staffal führt. Vor allem um Möós (Mos) herum brannten die Lärchen, dass ich mit dem Fotografieren nicht hinterher gekommen bin. Ab Möós vereinigen sich wieder die Wege, es geht kurz über einen Fahrweg (auch Talabfahrt) und dann gut markiert auf schmalem Wanderweg hinab zum Bach, von dort in das Dorf Staffal oder direkt zurück zum Großparkplatz, der nach etwas mehr als einer Stunde ab dem Abzweig wieder erreicht ist!
Was für eine sagenhaft schöne Runde! Im Übrigen war ich auf der gesamten Runde alleine unterwegs und konnte die Herbststille (bis auf die Helikopter-Flüge zur Gnifetti-Hütte) in vollen Zügen genießen!

Tourengänger: panodirk


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