Haslihorn, wo ist das denn?
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Gestartet sind wir Punkt Mittag beim Bahnhof Stansstad. Zunächst ein kleiner Umweg dem Alpnachersee entlang, um dann über die Autobrücke die Seeenge zu überqueren. Von Pt 436 beginnt der steile Aufstieg, welcher an der Kappelle Acheregg vorbeiführt. Nach einem etwas flacheren „Verschnaufstück“, schlängelt sich der Weg in unzähligen Kurven hoch zum Pt 695. Die Vegetation ist typisch für einen solchen sonnigen Südhang, ebenso die vielen Eidechsen, die dauernd über den Weg huschen. Wie warm es eigentlich war, bemerkten wir erst beim Erreichen des Grates, als wir von einer fast schon eisigen Bise empfangen wurden. Anschliessend kann auf dem fast ebenen Wegstück wieder Kraft für die folgenden Serpentinen bis zu Pt 839 getankt werden. Der gesamte Bergweg (T2) ist überraschend gut ausgebaut und mit Steinmauern befestigt. Er hat vermutlich früher zusammen mit dem Renggpass eine höhere Bedeutung gehabt als heute.
Nach einer kurzen Pause folgten wir weglos direkt weiter dem Grat entlang. Immer wieder erhält man atemberaubende Tiefblicke auf der Vierwaldstättersee, die Horwer Halbinsel und das 500m tiefer gelegene Hergiswil. Die Schwierigkeit bewegt sich im oberen T3-Bereich, die Ausgesetztheit kann jederzeit mit einem Ausweichen in die Südflanke entschärft werden. Über Pt 934 erreichten wir schliesslich den Gipfel des Haslihorn (961m). Auf dem höchsten Punkt ist weder ein Gipfelkreuz noch -buch zu finden, nur die kleine Metallplatte der Kote sorgt für etwas Gipfel-Feeling. Als Ersatz für das Kreuz könnte die knapp unterhalb des Gipfels gelegene Antenne samt Solarzellen herhalten. Diese dient zur Überwachung eines riesigen Felsblocks, der wegen einem unübersehbaren Riss vom Absturz bedroht ist.
Laut Karte sollte vom Gipfel ein Weglein wieder zurück auf den Bergweg zum Renggpass führen, doch dieses ist inzwischen ziemlich verwildert. Mann- bzw frauhohe Gräser haben den Weg wie Stolperdrähte überwachsen und erschweren den Abstieg zurück zum offiziellen Wanderweg. Für alle, welche das Haslihorn nicht über den Grat besteigen wollen, haben wir den Einstieg in dieses überwachsene Weglein mit einem Steinhaufen markiert.
Ohne grossen Höhenverlust erreichten wir nach unserer „Expedition“ in kurzer Zeit den Renggpass (886m). Von hier folgten wir dem markierten Wanderweg zurück nach Hergiswil. Dieser führt quer über diverse Kuhweiden vorbei an einigen Höfen. Während dem Abstieg kann die felsige Nordseite des vorher überkletterten Loppers bewundert werden.
Fazit: Von vielen Autofahrern (aber auch Zugspassagieren) einfach durchfahren und von unzähligen Pilatusbesteigern links liegen gelassen, fristet das Haslihorn ein Mauerblümchen Dasein. Vielleicht ändert sich das ja mit diesem Bericht…?
Kommentare (1)