Vallee du Tavignanu mit einer Badegumpen-Erfrischung


Publiziert von Schubi , 26. Oktober 2022 um 15:28.

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Haute Corse
Tour Datum:20 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 340 m
Abstieg: 340 m
Strecke:8,1 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz in der Rue Saint Joseph, Corte.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Auf unserer Korsika-Rundreise machten wir natürlich auch im Hochland Station. Dort lädt, direkt westlich der Stadt Corte, das urige Tavignanu-Tal zu einer Tour ein. Diese lässt sich super mit einer Erfrischung in einer der zahlreichen Gumpen des Flusses ergänzen. Hinweg daher teils nah am Wasser, Rückweg dann eine Etage höher in der Nordflanke des Tals.

Der passende Soundtrack für den Tourenbericht und für klare Gebirgswässer wie den Tavignanu ist Clarity von Hammock.


Die Badeklamotten eingepackt und Start am o.g. Wanderparkplatz gen Westen (von diesem aus kann man übrigens auch Altstadt und Zitadelle von Corte besuchen). Der Einstieg zum Hauptwanderweg (markiert als "GRP") ist ausgeschildert, es geht rechts ab und schon lässt man die Häuser der Stadt hinter sich. Obacht nach ca. 150 m: hier teilt sich der Weg. Für die hier vorgestellte Runde nehmen wir den Abzweig nach unten, über den Oberen kommen wir später wieder zurück. Der Hinweg der Runde verläuft somit hauptsächlich nah am Fluss entlang, so kann man sich Gumpen für's Baden gut aussuchen. 

Bald sind wir nah am Tavignanu, der hier noch recht zahm fliesst. Immer wieder mal führen Trampelpfade weg vom Hauptpfad zum Wasser und wir checken so schon die ein oder andere Bade-Möglichkeit. Wir nutzen diese aber noch nicht, weil wir uns recht sicher sind, dass weiter hinten noch Schönere kommen werden. Das Wasser ist kristallklar, und mäandert, plätschert, rauscht allerliebst durch die großen und kleine Granitfelsen. Diese sind, so wie es sich für einen Gebirgsfluss gehört, natürlich ordentlich rundgewaschen. Im leichten Auf und Ab zunächst weiter, bis der Pfad nach rechts oben schwenkt (weg vom Fluss) und wieder in den (oberen) Hauptweg mündet. Diesem folgen wir zunächst weiter nach Westen, passieren einen Bildstock mit Bank und Trinkwasser-Brunnen, nehmen an der nächsten Abzweigung (ca 150 m nach dem Brunnen) wieder den Pfad links herab und kommen so erneut näher zum Fluss. Der fliesst hier zwischenzeitlich tief eingeschnitten in einer felsigen Schlucht – eine wunderbare Szenerie. Bald senkt sich der Pfad wieder herab und es bieten sich einige Zustiege zum Wasser. So z.B. auch auf Höhe der Mündung des Ruisseau de Tribbiatoghia, eines kleinen Bachlaufs, der von oberhalb den Hang herabkommt. Hier steigen wir links runter zum Tavignanu. Dort ist bereits ein badendes Pärchen, sie wollen wir nicht stören und kraxeln deswegen mal rechts flußaufwärts durch die Felsen entlang des Wassers. Die Ameliebste hat ein hervorragendes Auge für Badestellen und findet nach ca. 100 m für uns eine schöne, einsame Gumpe. Also ab ins Wasser! Ganz schön frisch ist seine Temperatur, aber die noch kräftige Septembersonne hält ordentlich dagegen und trocknet einen, wenn man sich auf einen Fels legt, schnell wieder ab. Am hinteren Ende der Gumpe rasselt der Tavignanu durch Granitblöcke und wir erkunden die kleinen Fallstufen darin. Eingerahmt wird das Ganze von Felswänden und dem Gebirge im Hintergrund – ein wundervoller Ort.

Wir verweilen hier länger, schwimmend, veschpernd, dösend ... und machen uns irgendwann wieder auf die Socken: circa auf gleichem Weg zurück zur Bachmündung und da wieder herauf zum Pfad, dem wir weiter westlich folgen und dabei von oberhalb auch unsere Badegumpe sehen können. Der Pfad steigt erneut an und entfernt sich vom Fluss, hier und da sehen wir aber weitere Trampelspuren zu ihm herunter. Nach einer kurzen steilen Waldpassage gelangen wir auf ein Felsplateau, das links runter zum Tavignanu abbricht. Hier ist der Blick talauf- wie -abwärts sehr beeindruckend. Nicht weit westlich oberhalb davon treffen wir erneut auf den oberen/markierten Hauptweg, das ist nun der Wendepunkt unserer Tour und wir stiefeln also rechts weiter: zunächst nördlich um den kleinen Kessel eines zufliessenden Bachs herum. Die nicht allzu dicht/hoch wachsende Mischung aus Macchia-Gebüsch und Kiefern-Bergwald lässt ab hier fast durchgehend weite Blicke entlang der Talschlucht zu. Schliesslich immer östlich zurück in Richtung Corte, auch nochmal vorbei an dem Bildstock mit Quelle. Auf dem letzten Abschnitt rückt die Zitadelle von Corte ins Bild. Ein wichtiger Ort für die Geschichte Korsikas, vor allem in Bezug auf den Kampf der Korsen für Autonomie im 18. Jahhrhundert, wo es tatsächlich mal für vierzehn kurze Jahre einen souveränen korsischen Staat gab. Seine Verfassung war stark vom Zeitalter der Aufklärung geprägt, galt als äusserst fortschrittlich (so setzte sie z.B. als erste die Idee der Gewaltenteilung um) und war Vorbild für viele Verfassungen (sogar der USA!) in der westlichen Welt.

Mit auf Tour: Amelie

Fazit: das Vallee du Tavignanu ist ein sehenswert-malerisches Gebirgstal. Und eine Tour mit einer Badegumpfen-Erfrischung ergänzen zu können ist schon immer was Feines. Um zur gezeigten Gumpe zu kommen, ist etwas leichte Kraxelei nötig, es gibt aber auch einfacher erreichbare Gumpen. Wege/Pfade durchgehend rustikal-felsig.

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»