Vom wasserlosen See zum Eiswasser-Schwimmen

 
Mit Schwester und Schwestermann unterwegs zum Mässersee und zum Geisspfadsee, unter kundiger Leitung des allwissenden Berghelden – der schliesslich schon zwei Mal vorher in der Gegend gewesen ist, und darum jeden Stein und Steg kennt.
 
Die Führung verläuft ganz passabel, nur dass der Mässersee etwas ausgetrocknet ist, auf der Rinne zum Jordantälli der Wanderleiter ganz schwer ins Schwitzen gerät, und dass schliesslich das extra mitgetragene Badekleid der Schwester am Geisspfadsee ungenutzt im Rucksack bleibt.
 
Was bietet sich sonst? – Der fast ganz ausgetrocknete Mässersee ist grün ausgeschlagen, winzige Hälmchen spriessen überall. Das wenige Wasser ist voller Kaulquappen. Die Schwester sieht überall kleine Frösche, wo die Herren der Schöpfung nur Heuschrecken sehen: die Schwester hat am Ende natürlich recht. Tausende von ihnen sind es, Frösche überall, gross wie der Fingernagel des kleinen Fingers. Wie das da hüpft und krabbelt, wie da mühsam die Hälmchen überklettert werden…
 
Das Jordantälli ist ein Glück wie immer. Wer die überheisse Rille hinauf zum Tälchen endlich erfolgreich emporgestiegen ist, den empfängt es mit Kühle und wenig Gefälle. Hier begegnet rojosuiza seinem Meister, dem Mann mit dem Riesentuter, schaut nur genau hin bei den Fotos.
 
Schliesslich ist er da, der ersehnte zweite See. Der hat Wasser bis zum Rand. rojosuiza entledigt sich aller Kleidungsstücke und schreitet hinein. Nach zwei, drei Schritten ist er schon unter Wasser, so steil fällt das Ufer ab. Das Hineingehen kostet keine Überwindung, derart überhitzt ist das Laufwerk – das Herauskommen auch nicht! Denn nach zwei, drei Schwimmzügen weiss der Held, nur schnell ans Ufer mit dir. Ein paar Mal noch gehen die Füsse mutig bis zu den Knöcheln hinein, später wird noch einmal ganz eingetaucht… Beim Hinabzotteln werden dann die Fingerspitzen langsam blau…
 
Prachtvolle Gegend, prächtige Reisegesellschaft, freudvolles Wandern. Ein Juchei dem Geisspfadsee, dem Jordantälli und den Zwergfröschen vom Mässersee.
 
Den Fröschlein wünscht der Schreiber zum Schluss nur eines ganz herzlich: kräftige Regenfälle, damit auch Morgen noch Wasser im See ist…