Lemosho - Teil 8 - Epilog - von Menschen, Magenproblemen und Tieren


Publiziert von Kris , 2. Oktober 2022 um 21:44.

Region: Welt » Tansania
Tour Datum: 4 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: EAT 
Zeitbedarf: 2:30
Abstieg: 1300 m

Nach unserem erfolgreichen Gipfeltag plagten mich bereits kurz nach dem Millenium Camp Magenprobleme. Entsprechend gedämpft war die Gipfelfeier im letzten Camp, nachdem ich ausgiebige Erfahrung mit den Spinnen und Faltern in den gemauerten Toiletten gesammelt hatte. Zumindest war es nicht mehr so kalt, wenn man des Nachts rausmusste.. 

Die gleichen Probleme beschäftigen mich dann ebenso beim rund 1300hm tiefen Abstieg zum Umbwe Gate. Nach dem letztmaligen Zusammenpacken der Schlafsäcke und Tragetaschen geht es nun einen wieder idyllisch angelegten Pfad nach unten. Nicht ganz so neu und blitzsauber wie nach dem Lemosho Gate - aber wir sind hier ja am Berg und nicht in der Fußgängerzone. Urig & ebenso beeindruckend bleiben die zahlreichen Ausblicke in die dichte Vegetation - so erspähen wir bspw. meterhohe Farne, so wie das normalerweise nur in der Vorstellung "in einem Land vor unserer Zeit" der Fall ist.. 

Meinen beiden Kumpels geht es (einem davon wieder) sauwohl und so spurten sie den Pfad hinab, sind schneller unterwegs als Guides + Träger. Wie erwähnt fühle ich mich nicht danach - dementsprechend fluche ich etwas ob der Magenprobleme und auch das ich nun allein damit herunterwatscheln darf. Aber sei es drum, bald stoßen wir wieder zueinander, übersteigen eine Brücke und stoßen auf eine kleine Brücke. Nach endlosen Windungen, kleinen und größeren Abstiegen, die niemals fordernd sind, stoßen wir auf eine Fahrstraße. Diese besteht aus dem charakteristischen, roten Sand, der wohl dazu gedacht ist, nie wieder abzugehen, wenn er einmal haftet. 

Diese Straße geht es nun einige Zeit entlang bevor wir happy das letzte Gate erreichen. Dort machen wir eine kurze Pause und werden bereits erwartet. Es geht mit dem Jeep zurück nach Moshi. Touri-gemäß machen wir aber einen Stopp an einem Souvenir- bzw. Kunstshop. Die Preise sind allerdings so gar nicht auf Massentourismus ausgelegt. So gehen die Preise für manche Kunstwerke bis auf ein Level von bis zu 50.000 $ .. mir ist nicht ganz klar, wie erfolgreich dieses Geschäftsmodell hier vor Ort ist.. entsprechend kaufen wir nichts und fahren an ein paar Kaffeeplantagen und wohlhabenderen, eingezäunten Häusern vorbei zurück nach Moshi .. allerdings nicht ohne einen weiteren Stopp im örtlichen Supermarkt. In dem hatte einer meiner Freunde eine Flasche, scheinbar pur aus Weichmachern bestehend, gekauft. Er handelt und darf sie zurückgeben. Wir bekommen einen Wertgutschein und decken uns mit Cola u.ä. ein.

Zurück im Hotel erhalte ich das Einzelzimmer und meine beiden Freunde ziehen jetzt - und die nächsten Tage - ins Doppelzimmer. So haben die Magenprobleme doch etwas Gutes für sich ;-) Nach Entspannung treffen wir am nächsten Tag Saidi wieder. Kurze Nachbesprechung + Trinkgeldübergabe. Wir verabschieden uns und machen uns bereit zur Abfahrt. Es stehen nun 3 Nationalparks an und relativ lange Fahrten im Jeep an, teils ruckelnd. Ich kann mich ziemlich genau erinnern, dass das stellenweise keine Freude mit Magenkränpfen war. Aber der Mensch vergisst ja auch zu gern ;-)

Nach einer Zwischenstation am Lake Manyara, einem Stopp in einem Museum übernachten wir geschätzt auf halber Strecke zur Serengeti. Hier gönne ich mir am Pool einen Cocktail - keine gute Idee! So bestehen meine Mahlzeiten in den nächsten sicherlich 8-10 Tagen vornehmend aus Reis mit Soße, Cola und Fanta. Unser deutschsprachiger Safari Guide ist entsprechend etwas besorgt, aber ich halte durch. 

Am Folgetag fahren wir am Ngorongoro Krater vorerst vorbei - einer Wiege des Lebens. Danach besuchen wir ein Massai-Dorf, die "gestaged" für uns einen Tanz performen. Wir dürfen kurz eine Behausung ansehen und die kleine Schule für die Kinder, während am Dorfrand ein Sandsturm tobt. Dann dürfen wir Souvenirs kaufen. Danach geht es weiter durch zunehmende Trockenheit und Steppe mitten im Niemandsland zum Eingang der Serengeti. Hier wartet eine kleine Oase mit vielen Vögeln und Echsen am Naabi Hill. Nach der Anmeldung und Pause geht es weiter für uns zur eigentlichen, ersten Safari. Genauere Beschreibungen spare ich mir, eindrücklich bleibt es dennoch. Wir sehen ein kontrolliertes Buschfeuer und so gut wie jedes größere Tier aus der Nähe (außer ein Nashorn, die unfassbar selten geworden sind..)

Unsere Zelte mitten in der Serengeti sind super ausgestattet und hier schlafen wir inmitten der Tiere, die gerne auch nachts im Camp stromern um bspw. an Wasser zu kommen. Hier bleiben wir 2 Nächte. Danach geht es zurück über den Ngorongoro Krater und den Lake Manyara Park zurück nach Arusha. Hier wartet bereits unser Flieger nach Stone Town, Sansibar. Die Prozesse am Flughafen sind erwartungsgemäß wild. Am Ende können wir unsere Taschen nur mit Verhandlungsgeschick ohne dreistelligen Dollar-Aufpreis mitnehmen, nachdem wir mit unserer Reise-Organisation "gedroht" haben. Das macht Eindruck und wir dürfen alles gratis mitnehmen.

In Sansibar genießen wir die dritte Phase des sicherlich abwechslungsreichsten Urlaubs, den ich bisher (und jemals wieder?) unternommen habe mit Strand, Cocktails, Stone-Town-Besichtigungen, einem Schorchel-Ausflug sowie einer Inselrundfahrt über Gewürzplantagen und Schildkröten-Rettungsstation. 

Was am Ende bleibt? Für 3 Wochen so viele Erinnerungen, dass das Gehirn zu platzen scheint. 
Eine Reise, die niemals vergessen wird. Mein Tipp an alle Nachahmer - ja, die Verlängerungsoptionen für die sowieso nicht unerhebliche Reise zum Kilimanjaro sind nicht gratis. Die gebotene Abwechslung, die Eindrücke sind aber jeden Heller wert. Gerade wenn man vorher keine Safari erlebt hat.


KONDITION 1.5/5
ORIENTIERUNG 1/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 1/5

Tourengänger: Kris


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Kommentare (2)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 3. Oktober 2022 um 12:14
Danke Kris fürs Mitnehmen, sehr eindrucksvolle Berichte! Ich werde es beim Lesen belassen und wohl selber nicht hingehen müssen ;-)

Kris hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Oktober 2022 um 20:59
An das eigene Erleben kommt natürlich nichts heran, ich kann nur zur Nachahmung anregen ;-) es lohnt sich


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