Kleinlitzner (2783 m / +850 -1110 hm)

Der Kleinlitzner ist ein Berg in den Silvretta-Alpen, oberhalb der Saarbrücker Hütte, der nur über einen Klettersteig erreichbar ist. Auf einer Tour mit meiner Urlaubs-Wandergruppe, die bis zur Saarbrücker Hütte ging, hatte ich die Gelegenheit, auch den Kleinlitzner zu besteigen.

Wir starteten an der Bielerhöhe, wohin wir mit dem Linienbus aus dem Illtal gekommen waren. Der Bus fährt morgens und nachmittags alle halbe Stunde, dazwischen teilweise nur stündlich. Von der Bielerhöhe gingen wir zunächst nach Westen, am Madlener Haus vorbei, dann am Hang immer weiter aufwärts um das Bergmassiv der Lobspitzen herum. So erreichten wir den oberen Teil des Kromertals, und nach kurzem weiteren Aufstieg die Saarbrücker Hütte. Dort war für die Gruppe der Wendepunkt der Tour, mit einer Einkehrpause. Ich jedoch verzichtete auf die Einkehr (ein paar Power-Riegel mussten reichen) und ging ohne Verzug weiter zum oberhalb der Hütte beginnenden Klettersteig auf den Kleinlitzner.

Der Klettersteig hat den Schwierigkeitsgrad B/C, was ich nach meinem Besuch auch so einschätzen würde. Hier bei hikr.org kann man leider nur die auf deutsch übersetzte französische Klettersteig-Schwierigkeitsskala wählen, darum habe ich "ZS-" genommen, ich hoffe das passt. Klettertechnisch könnte man die schwierigsten Stellen auch als UIAA II- einstufen. Eindrücke vom Klettersteigs zeige und beschreibe ich in den Fotos und den Foto-Texten. Zu beachten ist, dass der Klettersteig im mittleren Bereich offenbar vor einiger Zeit verlegt wurde. In der TOPO Darstellung (als Foto beigefügt) geht er noch teilweise durch die parallel verlaufende steile Geröll-Rinne, während er jetzt durchgehend an der Flanke oberhalb der Rinne bleibt.

So erreichte ich schließlich den Gipfel des Kleinlitzners, mit hervorragender Aussicht. Meine Befürchtung, dass es am Klettersteig eng werden würde, weil er ja auch im Abstieg begangen werden muss, bewahrheiteten sich nicht. Beim Aufstieg kamen mir zwar einige wenige Kletterer entgegen, aber oben und beim Abstieg war ich dann alleine. Da die Zeit etwas drängte, hielt ich mich nicht lange auf dem Gipfel auf, sondern stieg zügig wieder zur Saarbrücker Hütte ab. Meine Wandergruppe war nach ihrer Einkehr natürlich schon längst aufgebrochen und etwa eine Stunde voraus. So musste ich dann alleine die lange und ziemlich ereignisarmen Schotterpiste hinuntergehen bis zum Vermunt-Stausee, von wo der Bus wieder zurück ins Tal fährt.

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T4 / UIAA II / KS C) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.