Wasserkofel 2924m - Feuerwasser


Publiziert von georgb , 27. Juli 2022 um 16:26.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:24 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Kollege Kalkmann ist im Campiller Tal und hat ein Mitbringsel für mich dabei. Da braucht er mich nicht zweimal zu fragen, schon stehe ich vor seiner Tür für eine gemeinsame Tour. Am Parkplatz zieht er den angekündigten rumänischen Pflaumenschnaps aus dem Rucksack, die Verkostung verschieben wir auf später und ziehen zunächst mit klaren Köpfen durchs Medalgestal.
Eigentlich hat Dorin die Tour gewählt, ich bin nur als ortskundiger Begleiter und Motivationsgeber dabei. So lasse ich eventuelle Alternativen bald fallen und wir folgen meiner Tour zum Wasserkofel vor 9 Jahren. Ich kenne die Gegend inzwischen recht gut, wir kommen ohne Überraschungen und Orientierungsprobleme zur Wasserscharte und ins jenseitige Wassertal.
Selbst die Horde Schneehühner ist schon keine Überraschung mehr, hier trifft man sie öfters an. Zwei aufgescheuchte Gämsen nebenan gehören auch zu den zu erwartenden Begegnungen, aber mein Tourenpartner Dorin macht die Tour heute einzigartig. Das 2er Wändchen nehmen wir routiniert und folgen den Steinmännern zum Gipfel. Irgendwie kommen mir plötzlich Zweifel, als wir am höchsten Punkt stehen erkenne ich nebenan einen noch höheren Punkt, wir sind am wenige Meter niedrigeren Ostgipfel gelandet. Ich quere ein Stück am Kamm entlang, doch von hier ist der Übergang heikel, ich gebe auf und geselle mich zu Dorin.
Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass es heute auch für mich eine Erstbesteigung ist, auf dem Wasserkofelostgipfel hatte ich noch nicht die Ehre. Wir genießen das herrliche Ambiente und die atemberaubenden Tiefblicke in die senkrechten Nordabbrüche. Ein einsamer Kollege gesellt sich zu uns und beinahe hätte ich ihn noch für den Westgipfel überredet. Dorin sagt "Nein!" also steigen wir ab.
Abstieg heißt in diesem Falle I/IIer Stellen abklettern, 80 Höhenmeter Gegenanstieg zur Wasserscharte und später noch ein paar Meter zum Kreuzjoch, für Dorins erste Urlaubstour ein beachtliches Pensum! Erst an der Ütia Ciampcios strecken wie die Füße aus und tanken auf. Die Hütte wird bestens geführt, die Kuchen sind selbst gebacken, das Wild selbst erlegt und der Service sehr nett, ein Ort mit Wiedersehenspotential.
Beim Abstieg beginnen Dorins Knie zu zwicken, aber seine Augen leuchten, auch zwischen uns gibt es Wiedersehenspotential. Und als ich den ersten Schluck Zwetschgenbrand genommen habe, steht für mich fest: Dorin muss bald wiederkommen ;-)

Tourengänger: Kalkmann, georgb


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