E 1 N 3: Vesterpollen (Südportal Nordkaptunnel) - Vardancohka - nördlichste Festlandsetappe (Europä


Publiziert von zaufen , 21. Juli 2022 um 22:01.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:18 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 540 m
Strecke: 28 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Nur zu Fuß erreichbar
Unterkunftmöglichkeiten:Winzige Hütte Vardancohka, offen, kein Ofen, 2 Lager

3. Etappe des Europäischen Fernwanderwegs E 1 in Norwegen  - mühsame Angelegenheit, jedenfalls wenn noch recht viel Wasser in den Fließgewässern ist. Landschaftlich beeindruckend und abwechslungsreich.  Wie in einem Wanderführer  "5 Stunden" stehen kann,  erschließt sich uns nicht ansatzweise.  Die Beschreibung dort ist in Gegenrichtung  - vielleicht ist die leichter zu finden - und vielleicht fand die Autorin weniger Wasser vor, aber schon mit den dortigen Angaben sind bei "25,4 km" und etlichen Metern Höhenunterschied, Flussfurtungen etc. 5 Stunden illusorisch. Wir hatten mehr Zeit eingeplant und insofern kein Problem.  Die Eintragungen in den Hüttenbüchern wie auch eine tatsächlich in dieser menschenleeren Gegend erfolgte Begegnung mit zwei anderen Weitwanderern - kräftige junge Männer, nicht über 50 Jahre altes Ehepaar wie wir - die wir einholten und überholten, zeigten uns aber, dass das Problem nicht bei uns lag. Allerdings hatten die jungen Männer noch eine Angel zur Selbstverpflegung dabei - und Angeln ist bekanntlich zeitintensiv. Dafür hatten sie weniger Gepäck und was wir in 2,5 Tagen liefen, machten sie in 5 Tagen.  Und Hikr-Mitglieder wissen,  dass wir nun auch wahrlich keine Anfänger sind.
Start war am Südportal des Nordkaptunnels.  Dort gibt es zwar keine offizielle Bushaltestelle,  aber in dieser Region halten die Busse eigentlich auf Wunsch überall.  Hier ist auch ein Wegweiser mit der Beschriftung "E 1" zu finden,  der einzige auf dieser Etappe.  Ansonsten gibt es nur die norwegische Markierung mit rotem T,  roten Punkten oder Steinmännchen oder senkrecht stehenden Steinen. Einstieg nach Südwesten in das Tal des Fisketindelva durch etwas unwegsames Gelände.  Nach etwa 15 Minuten ist der Bach zu kreuzen. Weil wir  nicht gern  nasse Füße bekommen und sich auch an  meinen ziemlich neuen Bergschuhen die Verklebung löste,  nahmen wir für die Furten immer Badeschuhe. Außerdem nahmen wir die Hosenbeine ab,  sicherten den Fotoapparat und die Rucksäcke, so dass mit anschließendem Anziehen am anderen Ufer jeweils schon einige Zeit verging. Wenn man die Hosenbeine nicht wieder dranmacht,  muss man noch Mückenschutz aufbringen.  Übrigens kann man die in Deutschland erhältlichen Mückenmittel vergessen  - es muss schon ordentlich DEET drin sein,  sonst bringt es nichts. 
Nach Überquerung dss Baches geht es ohne klaren Pfad auf der anderen Seite steil hinauf.  Auf der Höhe geht es dann eher parallel zum Bach,  teils auf ordentlichen Pfadspuren. Nach etwa 30 Minuten geht es wieder abwärts zum Bach. Dabei führt die Markierung anders als die veröffentlichten Tracks nicht zu der Furt der Fahrspur,  sondern schon vorher weiter nordöstlich hinab. Vielleicht kann man dort bei niedrigerem Wasserstand dort so über Steine gehen. Jenseits leitet die Markierung überflüssigerweise südlich in ein Feuchtgebiet zur Fahrspur hin statt das Feuchtgebiet nördlich zu umgehen.  Man muss dann noch den von Westen kommenden Bach überqueren und kann dann mal relativ bequem auf einer Fahrspur von Geländefahrzeugen in dem nach Westen führenden Tal aufsteigen.  Den See auf Höhe 205/206,9 m (die Höhen sind in den norwegischen Karten je nach Maßstab unterschiedlich angegeben. Im großen Maßstab werden die 206,9 angezeigt) umgeht die Markierung im Südosten. Die fanden wir erst zuletzt,  wollten aber abweichend sowieso von dem in der Karte eingetragenen Weg, nämlich der Fahrspur,  abweichen und nasse Stellen im Norden des Sees umgehen. Dann auf der Fahrspur nach Südwesten über den niedriger werdenden Kamm und hinab zum Fluss Lafjordelva nahe dessen Mündung ins Meer. Nach der Furtung des relativ breiten Gewäsers machten wir eine Pause und ich war etwas erschrocken,  dass wir schon fast 5 Stunden unterwegs waren. 
Immerhin ging es nun zunächst ganz ordentlich auf einer Fahrspur und über Pfadspuren,  nassen Stellen ausweichend, über die Anhöhe zur nächsten Bucht bei Nammegieddi.  Anders als erwartet,  war der Bach Nammejohka nicht mit Schuhen zu überschreiten. Bei der Hütte jenseits des Bachs war außerdem Montur der Regenausrüstung angesagt.  Auf dem anschließenden Abschnitt weiter nach Westen zur nächsten Meeresbucht fanden wir die Markierung nicht.  Wir gingen ziemlich genau so,  wie in den veröffentlichten Informationen angezeigt,  etwa auch bei www.hiking-europe.eu,  also erst etwas nach Norden und dann jenseits des Rentierzauns erst südlich und dann nach Westen durch das Moor.  Wir gingen wohl zu früh nach Westen. Möglicherweise ist es besser,  länger dem Rentierzaun zu folgen und so in höher liegendes Gelände zu gelangen.  Vielleicht verläuft dort auch die Markierung,  die wir am Meer erst ein Stück weiter südlich wieder antrafen. Jedenfalls erreichten wir recht mühsam wegen Umwegen im Moor die Meeresbucht südlich von Steingammen. Dann ein ganzes Stück am recht unaufgeräumten Ufer entlang nach Süden bis zum Ende der Bucht Austerbotnen. Weiter zunächst ganz ordentlich markiert nach Süden ins Tal des Austerbotnelva.  
Dann kommt wieder ein Abschnitt,  in dem der Verlauf der Markierung deutlich von den veröffentlichten Tracks,  die sich mit einem in der amtlichen Karte eingetragenen Weg decken, abweicht. Es geht nämlich erst in etwas größerer Entfernung vom Bach nach Süden. Dann wird bei Bäumen, an denen die E1-Markierung nur schwach erkennbar ist,  ein Bach in steilem Einschnitt gekreuzt . Jenseits entlang der Baumreihe nach Westen und dann über freieres Gelände mehr nach Südwesten,  wo man die Querung des nun erst kommenden Austerbotnelva leicht übersehen kann.  Ist an einer recht felsigen Stelle und geht vielleicht bei niedrigerem Wasserstand auch mit Schuhen. Dann geht es nicht etwa erst ziemlich horizontal und dann  an einem Bach aufwärts,  sondern gleich in südwestlicher Richtung deutlich hinauf und zwar eher auf einem Rücken als einem Tal, bis man einen Rentierzaun erreicht und überwindet. Nun kann man entweder dem Rentierzaun nach Süden folgen. So verläuft die Markierung.  Etwas westlich vom Zaun gibt es aber bald eine deutliche und gut begehbare Fahrspur,  die wir nutzten. Nach einem Schwenk durch eine Senke und Aussicht hinunter zur nächsten Meeresbucht nähert Sie sich wieder dem Rentierzaun. 
Da der Zaun dann auch durch Feuchtgebiete verlaufen soll, bogen wir bald rechts ab auf der Fahrspur, die in Kehren auf den Bergrücken zieht und dann praktisch auf dem Kamm und über die Gipfel Ealanvarri, 250 m, und Vardancohka,  289 m, verläuft und somit schön trocken ist. Nach Überschreitung des Vardancohka-Gipfels muss man etwas nach links Ausschau halten und dorthin zur winzigen Hütte etwa 30 m absteigen.
Die Hütte hat zwei Lager, aber keinen Ofen und auch sonst nicht viel mehr als ein Dach. Aber für eine Nacht reicht es. 

In der Minimap kein vor Ort aufgezeichneter Gps- Track, sondern mit einem Planungstool unser ungefährer Verlauf eingetragen  - dabei leider in der westlichen Hälfte ab Austerbotnelva nur sehr schwach aufgelöste Satellitenbiilder als Grundlage.


Wegequalität (km)               diese Etappe 
Asphalt/Beton
davon autofrei
grober Schotter/Pflaster
Erdwege / leicht gebunden      28
davon Pfade/ Steige                  18
Weglos                                        10

Anmerkung: Diese Aufteilung gilt für unsere, vom offiziellen EFW 1-Verlauf teilweise abweichende Route. Diese ist manchmal kürzer, manchmal länger, aber immer mit relativ weniger Asphaltwegen als die Normalroute des E 1.

Nord-Süd-Fortschritt in km: 13,6 km
Seit dem Nordkap: 44 km ( einschließlich 7 km Tunnel)
Durchwanderte Dörfer und Städte : keine

Gipfel: Ealanvarri 250 m, Vardanjohka  289 m


Getroffene Fernwanderer: an diesem Tag keine

Gesichtete Wildtiere:  nur domestizierte Rentiere

Sehenswürdigkeiten: keine
                          





Tourengänger: zaufen


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