Von Olderfjord zum Nordkapp: Auster-Lafjorden - Nordkaptunnel
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Dieses Etappenstück sollte eigentlich noch am Vortag bewältigt werden. Gut, dass ich das nicht gemacht habe, es war der weitaus schwierigste Abschnitt. Für die knapp 12 km habe ich brutto sechs Stunden benötigt.
Es begann mit einer Flussquerung, die gleich nasse Füße bescherte. Dann ging es steil auf einer Quadspur bergauf. Zum Teil sehr rutschig, der Untergrund bot wenig Halt, aber die Markierungen waren eindeutig. Der Aufstiegsweg stimmt nun nicht mehr mit der Karte überein, wie am Track deutlich zu erkennen ist.
Oben angekommen geht es erst einmal wieder abwärts, immer der Spur folgend. Bald verlässt man die Quadspur um nach links in den Abhang des Berges zu wechseln. Tief unten leuchtet ein wunderbarer See, aber der schmale Pfad erfordert vollste Konzentration, denn mehr als für einen Fuß gibt es keinen Platz. Deshalb immer den Blick auf den nächsten Schritt und nicht auf die Schönheit der Natur. Dafür bleibt man am besten stehen.
Hat man den Abhang von P 329 erfolgreich gemeistert, legt sich das Gelände wieder etwas zurück und die Murmeltiere beschweren sich über meine Anwesenheit, es pfeift ohne Ende, kein Wunder, so oft kommt wohl hier Niemand vorbei. Im Gästebuch am Anfang in der Hütte hatte sich vier Tage vor mir zuletzt Jemand eingetragen.
Neben der Quadspur sind jetzt im Gelände auch Markierungen zu erkennen. So geht es Kilometer um Kilometer voran, bis in der Ferne eine Spur bergauf zu sehen ist. Sollte es da hinaufgehen? Nein, bald einmal weist die Markierung deutlich nach links ins Gelände. Immer häufiger sind jetzt breitere Bäche zu überqueren, die manchmal auch einen Umweg erfordern.
Laut Karte wartet hinter See 146 eine erste größere Flussquerung. Gut, dass ich in Grönland üben konnte, denn auch hier gibt es keine durchgängigen Steine, die man nutzen könnte und alles, was unter Wasser ist, ist gefährlich glatt. Mit nassen Füßen und Schuhen erreiche ich das andere Ufer.
Nun heißt es wieder steil nach oben aufsteigen, zuerst folge ich noch einer deutlichen Spur am Abhang, aber später muss ich nach oben, da sich der Pfad immer weiter vom Abhang entfernt und ansteigt.
Dann stehe ich oben, wo auch die Stromleitung von Süden herkommt. Tief unten fließt die Fisketnidelva, zu der ich absteigen und die ich anschließend queren muss. Mir schwante schon vorher Schlimmes beim Blick in die Karte, jetzt heißt es nur einen einigermaßen vernünftigen Abstieg im steilen Gelände zu finden. Erst unten und auf der anderen Seite konnte ich ein Foto machen, aber in der Karte ist deutlich zu sehen, wie steil der Abstieg ist.
Dann stehe ich unten und suche erneut eine Möglichkeit, den Fluss irgendwie zu queren. Am Steilhang auf der anderen Seite sind nur zwei Spuren auszumachen aber irgendwie blinzelt eine Steinspitze da oben, das heißt, man muss da rauf, irgendwie.
Also erst über den Fluss, dann den Steilhang hoch und oben geht es recht einfach weiter. Aber es dauert noch eine ganze Weile, bis der Nordkaptunnel erreicht wird.
Da halte ich nun den Daumen raus und gleich das zweite Auto hält an und nimmt mich mit durch den Tunnel bis zum Parkplatz. Jetzt ist erst einmal Pause angesagt, derweil kann ich die vielen Wohnmobile, Autos und Motorräder betrachten, die auf dem zum Nordkap sind.
Der Blick auf die Karte zeigt wenig Erfreuliches, es gibt keine Wanderwege mehr nur noch Straße. Ich gehe noch zu Fuß über die Brücke und an einer Einbuchtung bleibe ich stehen. Nur Straße macht keinen Sinn, ich versuche mein Glück per Anhalter und kurze Zeit später hält ein älteres Ehepaar und nimmt mich mit nach Honningsvåg, wo ich mir überlege, wie es weitergehen soll.
Alle Bilder im Video: https://youtu.be/uWKwJgM_BYM

Kommentare (2)